Twitter-Anzeigenpreise sinken immer weiter ab

Fehlende internationale Ausrichtung  - Markt in Europa vernachlässigt.

Die Anzeigenpreise von Twitter sind im Schlussquartal 2013 um 18 Prozent gesunken. Das ist das siebte Quartal in Folge, dass die Mikroblogging-Plattform geringere Preise verlangt. "Falls die Preise pro Werbeklick weiter sinken und wir das nicht ausgleichen können, indem sich die Zahl der Klicks erhöht, würden unsere Werbeumsätze sinken", warnt Twitter in seinem aktuellen Jahresbericht. Bisher ist das aber noch nicht der Fall, denn die Zahl der Werbeklicks durch User stieg im vergangenen Quartal um 74 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Twitter wird nur für Werbung bezahlt, wenn Nutzer draufklicken (Pay per Click). Ohnehin ist der genaue Preis pro Klick aber momentan nicht das entscheidende Problem für die Plattform, sagt der Mikroblog-Experte Günter Exel. Stattdessen müsste das Unternehmen erst einmal stärker den Werbemarkt in Europa bedienen.

"Der Großteil der Firmen außerhalb der USA nutzt Twitter noch nicht für Werbezwecke, Twitter muss es global besser ermöglichen, dass Firmen Anzeigen schalten können", erklärt Exel. "Da ist der Preis zunächst zweitrangig. Im deutschsprachigen Raum etwa werben meist nur internationale Konzerne über Twitter, Facebook ist da schon viel weiter." Die Mikroblogging-Plattform müsse auch hierzulande ihre Stärke nutzen, Anzeigen speziell auf die User zuzuschneiden. Trotz gesunkener Pay-per-Click-Preise geben Werbetreibende wegen der weiter steigenden Klicks durch die User des sozialen Netzwerks sogar insgesamt mehr als bisher aus. Das wiederum zeigt den Firmen, dass Anzeigen auf Twitter funktionieren. Dadurch steigen die Werbeeinnahmen momentan weiter, im Schlussquartal 2013 verdoppelten sie sich im Vergleich zum Vorjahr auf 220 Mio. Dollar. Allerdings erklärt Twitter, dass die steigenden Klick-Zahlen teilweise daher kommen, dass es immer mehr Nutzer gibt.

Nutzeranzahl wächst langsamer

Die User-Zahl wächst aber immer langsamer, wie das Wall Street Journal berichtet. Das bedeutet, das Unternehmen muss zukünftig Wege finden, mehr Aktivität aus den einzelnen Usern herauszulocken. Die gesunkenen Pay-per-Click-Preise erklärt die Mikroblogging-Plattform mit mehr verfügbaren Werbeflächen, etwa in mobilen Apps. Niedrigere Preise hätten zudem den Vorteil, dass Anzeigen für kleinere Unternehmen erschwinglicher werden. (pte)

www.pressetext.com

www.twitter.com

leadersnet.TV