Knapp 1,7 Millionen Passagiere zählt Salzburgs Flughafen jährlich. Die geplante deutsche Lärmschutzverordnung könnte das Aus bedeuten. Der deutsche Verkehrsminister Peter Ramsauer will, nachdem er zwei Jahre lang ungehört gedroht hatte, nun eine Verordnung erlassen, die den Salzburger Flughafen de facto „sterben“ lassen würde. Er möchte den Instrumentenanflug von Norden bis auf ganz wenige Ausnahmen verbieten. Mit scharfer Kritik an den bayrischen Plänen melden sich die Vertreter der österreichischen Tourismus-Gemeinden zu Wort. "Wenn der Salzburger Flughafen nicht mehr in der bisherigen Form angeflogen werden kann, dann würde das fatale Schäden für den Tourismus in Westösterreich zur Folge haben", warnt Ludwig Muxel, Bürgermeister von Lech am Arlberg und Chef der heimischen Bürgermeister von Tourismus-Gemeinden.
Eine Milliarde Euro Wirtschaftseffekte
Auch der Chef des Tiroler Gemeindeverbandes Ernst Schöpf weist auf die wirtschaftliche Bedeutung für die heimischen Tourismusdestinationen hin. "Wenn der Flughafen Salzburg in Gefahr ist, dann reden wir von mehr als einer Milliarde Euro an Wirtschaftseffekten, die dadurch ebenfalls in Gefahr sind", so Schöpf, der auch Bürgermeister von Sölden ist. Johannes Peinsteiner, Bürgermeister von St. Wolfgang, sagt: "Der Salzburger Flughafen ist aus vielen Gründen ein Motor für den Tourismus und die Wirtschaft. Da geht es ja nicht nur um den Tourismus, sondern auch um andere Wirtschaftszweige, die mit Einbußen zu rechnen hätten. Nicht zuletzt sind am Salzburger Airport viele Arbeitsplätze in Gefahr, wenn die Bayern ernst machen." Ebenso wie seine Kollegen, hofft auch Gemeindebund-Chef Helmut Mödlhammer auf ein Einlenken. "Vielleicht war den Freunden aus Bayern nicht bewusst, was sie mit dieser Idee an Konsequenzen und Schäden anrichten", so Mödlhammer.
Immer mehr Zuspruch bekommen die beiden Facebook-Gruppen Pro Flughafen Salzburg und Rettet den Salzburger Flughafen. Derzeit zählen die Sites jeweils um die 14.000 „Likes”. Interessant dabei, viele Bayern zeigen sich mit den Salzburgern solidarisch und setzen sich für den Erhalt des Flughafens ein. (red)
www.salzburg-airport.com