Experten diskutierten über Ursachen und Folgen der Eurokrise.
Unter dem Titel "Währt die Währung? Wert der Währung?" fand die 11. Country Risk Conference des internationalen Kreditversicherers Coface unter der Schirmherrschaft von Bundesminister Reinhold Mitterlehner in Wien statt. Über 400 Unternehmer trafen dort auf eine hochkarätige Experten-Runde aus Politik und Wirtschaft. Eröffnet wurde die Country Risk Conference von Christian Berger, Management Board Coface Central Europe und Oliver Krupitza, Country Manager Coface Austria. Krupitza verwehrte sich in seiner Eröffnungsrede dagegen, dem Euro die gesamte Schuld für die wirtschaftlichen Probleme der Eurozone in die Schuhe zu schieben: "Wir werden die strukturellen Defizite Europas nicht einfach mit einem Kurswechsel in der Währungspolitik in den Griff bekommen. Im Gegenteil: Die Kosten des Ausstiegs einzelner Länder wären immens. Europa muss dem Euro also eine Chance geben."
Der Wirtschaftsprofessor, Buchautor und Fondsmanager Max Otte, die international erfolgreiche Finanzmarkt-Strategieberaterin Sandra Navidi,die Chefanalystin für das Bank Austria Private Banking, Monika Rosen, Navidi sind nur zwei der renommierten Fachleute, die der Einladung des internationalen Kreditversicherers gefolgt waren, um ihre Ansichten zum Wert und der Wahrung unserer Währung darzulegen. Julien Marcilly, Head of Country Risk Coface Group, präsentierte zum thematischen Einstieg einen Überblick über die Entwicklung der weltweiten Länder-Risiken. Dabei konstatierte er ein Voranschreiten der seit Jahren beobachtbaren Annäherung zwischen Schwellenländern und Industrienationen. Otte zog einen historischen Streifzug zu den Auswirkungen von Währungsänderungen – vom römischen Imperium über den klassischen Goldstandard bis hin zum Euro.
Ausgehend von einer Schilderung der dramatischen Vorgänge beim Schnüren des Rettungspakets für Griechenland widmete sich Navidi der Frage, was der Euro wirklich wert ist – und wie der Wert eine Währung bestimmt wird. In der unmittelbar anschließenden Gesprächsrunde erörterten Monika Rosen, der Wirtschaftsjournalist Andreas Schnauder sowie die Keynote-Speaker ihre Ansichten zur Zukunft des Euro. Das an das Konferenzprogramm anschließende "Coface Get Together" bot den Gästen dann die Möglichkeit zum persönlichen Meinungsaustausch und Networking.
