Nach ihrer gefeierten Interpretation der Hauptrolle im Ballett-Meisterwerk "Schwanensee" an der Wiener Staatsoper, die das Publikum mit ihrer technischen Brillanz und Ausdrucksstärke verzauberte, richtet Erste Solotänzerin Liudmila Konovalova ihren Blick auch auf internationale Bühnen. Anlässlich ihrer Gastauftritte, unter anderem in Paris, Abu Dhabi und Belfast, gibt sie einen Einblick, wie Tanz zwischen unterschiedlichen Kulturen funktioniert, welche Inspirationen sie in ihre künstlerische Heimat Wien mitnimmt und inwiefern sie österreichische Nachwuchstalente für das weltweite Tanzparkett vorbereitet.
Wien, November 2024. Seit dem Jahr 2011 ist Liudmila Konovalova als Erste Solotänzerin am Wiener Staatsballett tätig und zieht Ballett-Fans aus der ganzen Welt in die Stadt. Ihre Darbietung in "Schwanensee" beschrieben Kritiker etwa mit den Worten "Rein perfekt zu brillieren versteht die führende klassische Ballerina im Haus, gesegnet mit imponierender Technik" und "Grazil und schwerelos, gleich einem überirdischen Wesen". Zuletzt war sie im romantischen Stück "The Winter's Tale" von William Shakespeare am 21. und 23. November zu sehen. Darüber hinaus begeistert sie bis Jahresende zahlreiche Kulturmetropolen rund um den Globus.
Tanz trifft Haute Couture in Paris
In Paris, bekannt als historisches Zentrum des klassischen Balletts und als Modemetropole, begegnet die Erste Solotänzerin einem Publikum, das hohen Wert auf Präzision und Ästhetik legt. Besonders faszinierend war die Aufführung, bei der Konovalova und das Ensemble in Kreationen der Luxusmarke Balmain Paris auftraten und so Tanz und Pariser Haute Couture vereinten. "Die Pariser haben eine ausgeprägte Liebe zum klassischen Detail und zur Perfektion der Bewegung", erklärt sie. "Dieses tiefe Verständnis für die klassischen Linien und die komplexen Choreografien fordert mich heraus, in der Technik wirklich an meine Grenzen zu gehen und dennoch persönliche Akzente zu setzen."
Abu Dhabi: Ballett als kulturelle Brücke
In Abu Dhabi wiederum taucht sie in eine faszinierende kulturelle Mischung aus traditionellen Werten und moderner Aufgeschlossenheit ein. "Das Publikum im Nahen Osten begeistert sich für die Anmut und Schönheit des Balletts – das visuelle Erlebnis steht im Vordergrund", beschreibt sie. "Die Menschen lassen sich von der Geschichte und den Emotionen auf der Bühne leiten, oft ohne tiefere Vorkenntnisse über klassische Werke, und das schafft eine sehr offene, pure Verbindung zur Kunst." Für die Aufführung von "Schwanensee" wurde das berühmte Kostüm sogar teilweise angepasst, um kulturellen Erwartungen zu entsprechen: Die Tänzerinnen trugen blickdichte Strumpfhosen, und die Kostüme waren weniger freizügig gestaltet.
Belfast: Royale Tänzer und Ausdruckskraft
In Belfast, der Kulturstadt Nordirlands, tanzt Konovalova zusammen mit den Royal Ballett Tänzern aus London und erlebt ein Publikum, das die erzählerische Stärke des Balletts besonders schätzt. "Hier steht die emotionale Tiefe im Vordergrund – die Menschen lassen sich von den Geschichten auf der Bühne fesseln", beschreibt sie. "Für das Publikum zählt die Ausdruckskraft jeder Bewegung, die das Drama und die Gefühle der Figuren spürbar macht." Die Darbietung von "Schwanensee" ist deshalb von einer intensiven Erzählweise geprägt, die Konovalova als Hommage an die lokale Kultur, die auf Authentizität und emotionales Erzählen setzt, gestaltet.
Ballett trifft auf Spitzensport
Neben ihrer Karriere als Künstlerin setzt sich Liudmila Konovalova leidenschaftlich für die Förderung junger Talente ein. Ballett wird oft als reine Kunstform betrachtet, doch es erfordert genauso immense körperliche Fitness und Disziplin. Kürzlich initiierte sie ein großes Projekt mit den heimischen Spitzensportlerinnen Dina Mironskaya und Arina Mironskaya, die in der rhythmischen Gymnastik international erfolgreich sind und Österreich bereits viele Medaillen einbrachten. "Diese Zusammenarbeit vereint die Eleganz des Balletts mit der Dynamik des Spitzensports – erstmals in Österreich treffen diese Disziplinen auf einer Bühne zusammen. Das Ergebnis wird eine atemberaubende Performance sein, unterstützt von einem renommierten Choreografen", schwärmt Konovalova.
Von der Arena bis zum Opernball
Nach einem Zwischenstopp in Verona, wo sie zwei atemberaubende "Schwanensee"-Darbietungen in der Arena gibt und an der jährlichen Benefiz-Gala des Roten Kreuzes teilnimmt, kehrt Liudmila Konovalova zurück nach Wien. Dort erwartet sie nicht nur die Hauptrolle im renommierten Stück "Shifting Symmetries" an der Wiener Staatsoper, sondern auch der Opernball – der "Ball der Bälle" – bei dem sie erneut die Eleganz der Wiener Tanztradition in all ihrer Pracht feiern wird. "Jede Bühne und jedes Publikum haben ihren eigenen Charakter. Die Art, wie Menschen Ballett erleben, die Werte und Traditionen, die sich in der Kunst spiegeln – all das fließt in meine Interpretationen ein. Obwohl ich viel unterwegs bin, bleibt Wien für mich stets der Heimathafen", so Konovalova abschließend.
Über Liudmila Konovalova
Liudmila Konovalova ist Erste Solotänzerin am Wiener Staatsballett. Ihre Ausbildung absolvierte die gebürtige Russin an der Moscow Bolshoi Ballett Academy. Bevor sie 2010 nach Wien kam und 2011 zur Ersten Solotänzerin befördert wurde, war sie beim Staatsballett in Moskau und anschließend in Berlin tätig. Nun tanzt sie hauptsächlich in der Wiener Staatsoper, aber reist regelmäßig für Gastauftritte um die ganze Welt. Liudmila Konovalova konnte in ihrer Laufbahn zahlreiche internationale Wettbewerbe für sich entscheiden, darunter der "ÖTR"-Wettbewerb in Wien (2018), "Premio Capri Danza International" (2018) und "Premio MADSS Étoile Internationale" (2019). Zu ihrem Repertoire zählen Klassiker wie Schwanensee, der Nussknacker und Giselle, aber auch moderne Interpretationen, darunter ein Sommernachtstraum, A Million Kisses To My Skin und With a Chance Of Rain. Zusätzlich zu ihrer Tätigkeit als Tänzerin ist sie als Trainerin sowie Mentorin für Nachwuchstalente tätig.
www.liudmila-konovalova.com
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