Ausstellungseröffnung
Die Substanz unseres Tuns

| Gerhard Krispl / LEADERSNET-ART Herausgeber 
| 13.11.2024

Günther Oberhollenzer über die neue Schau im Künstlerhaus Wien, die sich mit Empathie, Engagement und Empörung in und abseits von Kunst auseinandersetzt

Am 31. Oktober wurde im Künstlerhaus Wien die Ausstellung mit dem schönen Titel "Substanz. Empathie, Engagement und Empörung in und abseits von Kunst" eröffnet. Sie wurde von Christian Bazant-Hegemark und Esther Hladik kuratiert und stellt nationale wie internationale Kunstschaffende vor, die in ihrer Produktion und / oder in privaten Initiativen gesellschaftlich agieren. "Mit ihrer Kunst und ihrem Engagement möchten sie Wissen vermitteln und emotionale Prozesse anregen – sie wollen aufrütteln, Trost spenden und Hoffnung geben", so das Kuratoren-Duo. "Allen Beteiligten ist gemein, dass sie Katalysatoren von Entwicklung sind, mit dem aktiven Anliegen, die Gesellschaft über die eigene künstlerische Praxis hinaus positiv zu beeinflussen."

Ein schöner Gedanke, denn seit jeher stelle ich mir in meiner beruflichen Arbeit die Frage, was Kunst in unserer Gegenwart bedeuten kann: Was ist der Sinn unseres Tuns – als Künstler:innen und Kunsthistoriker:innen, als Kurator:innen und Kunstvermittler:innen? Kunst kann, muss aber rein gar nichts. Es wäre also vermessen zu glauben oder gar zu fordern, dass ein Kunstprojekt auf diese Frage eine Antwort geben kann. Doch Bazant-Hegemark und Hladik gelingt es, durch ein reflektiertes Ausstellungskonzept sowie die außergewöhnliche Auswahl der künstlerischen Positionen vielfältige Denkanstöße zu geben, die noch lange nachwirken.

In einem institutionellen Rahmen umgesetzt, blickt die Ausstellung "Substanz" bewusst über den Tellerrand einer "klassischen" Kunstpräsentation hinaus und versucht, die Rolle eines Kunstraums anders, auch neu zu denken. "Substanz" bleibt dabei nicht in einer diskurslastigen und elitären Blase. Kurator und Kuratorin machen spürbar, wie stark Kunst und Leben miteinander verbunden sein können und richten ihr Augenmerk gezielt auf die Kunstrezipient:innen – eine Begegnung, die auf Augenhöhe stattfindet. Leidenschaftlich brechen Bazant-Hegemark / Hladik eine Lanze für die Empathie und den Mut, sich von Kunst emotional berühren zu lassen, und sie zeigen uns spannende Verflechtungen von Kunstproduktion, gesellschaftlichem Engagement und persönlichem (Er-)Leben.

Künstler:innen: Ines Agostinelli, Vlasta Delimar, Veronika Dirnhofer, Georg Hobmeier, Jung Hsu & Natalia Rivera, Florine Imo, Julian Jankovic, Nesterval, Jovana Reisinger, Jaqueline Scheiber, Christoph Schwarz, Selma Selman, tools4art, Darrel Toulon, Brittany Tucker, Johannes Wiener, Nazim Ünal Yilmaz, Laurent Ziegler

Substanz
Empathie, Engagement und Empörung in und abseits von Kunst
Bis 9. Februar 2025
Künstlerhaus Wien
www.kuenstlerhaus.at

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