Erst kürzlich lud der Marketing Club Österreich (MCÖ) zum Clubabend mit dem Schwerpunktthema Markentransformation, an dem mehr als 100 Marketer:innen teilnahmen (LEADERSNET berichtete). Nun wurde das Eventformat fortgesetzt, in dessen Rahmen Mitglieder des MCÖ's dieses Mal die Möglichkeit bekamen, spannende Einblicke in das Thema Content-Marketing im B2B-Bereich zu erlangen. Knapp 100 Personen folgten der Einladung in die Räumlichkeiten des Audi Houses of Progress in der Wiener Innenstadt.
Begrüßt wurde die Gästeschar von Andreas Ladich, MCÖ-Präsident und Leiter Werbung und Marketing bei Vienna Airport. Im Rahmen der Begrüßung interviewte er zunächst die beiden Verantwortlichen der B2B Unit, die der Marketing Club Österreich aufgrund der Relevanz des Themas etabliert hatte. Geleitet wird diese von den MCÖ-Vorständinnen Gabriele Schöngruber, Digital Marketing & Sales Transformation Manager bei Agrana, und Nicole Schlögl-Slavik, Leitung Produktmanagement und Marketing Brief und Werbung bei der Österreichischen Post. "Erfolgreiches B2B-Marketing erfordert eine tiefgehende Kenntnis der Zielgruppe und die Fähigkeit, maßgeschneiderten Content zu liefern, der echten Mehrwert bietet", so die beiden Expertinnen. "Der Austausch zwischen B2B-Marketing Expert:innen hat aus diesem Grund einen fixen Platz im MCÖ-Programm."
Regionalität als Faktor
Als erste Keynote-Speakerin trat Carolin Schmitz, Content-Marketing Managerin beim CRM-Softwareunternehmen Salesforce, in Erscheinung, die spannende Insights und Learnings aus der preisgekrönten Salesblazer-Kampagne, bei der Sales Expert:innen mit Educational and Thought Leadership Content gezielt angesprochen werden im Rahmen ihres Vortrags "Globale Content-Marketing Strategien: One fits all?" teilte. "So haben wir eine ganze Community an Sales Professionals bzw. wie wir sie nennen 'Salesblazern', also Wegbereiter:innen im Vertrieb, geschaffen", erzählt Schmitz. Erfolgreich macht die Kampagne unter anderem das prägnante Branding und der starke Content mit "Local Flavour". Durch die Zusammenarbeit mit Agenturen in den lokalen Märkten werden regional relevante Inhalte bereitgestellt und dadurch die Bedürfnisse der jeweiligen Audience genauestens getroffen. Es zeigte sich: Transcreation performt deutlich besser als 1:1 Übersetzung. "Der damit einhergehende Ressourcenaufwand lohnt sich", verspricht Schmitz.
Wider dem Alleingang
Zusätzlich riet die Expertin den Teilnehmer:innen, Synergien mit anderen Marketingdisziplinen, Contentformaten, Ländern und Teams zu nutzen. "Content-Marketing ist keine einsame Insel", so Schmitz. Demnach brauche es für globale Kampagnen ein vom Headquarter vorgegebenes Fundament für alle Länder – darunter Tools, Kampagnen-Set-up und Tracking, ein skalierbares Reporting, ein SEO Framework, Briefing, Templates und konkrete Vorgaben in Sachen Corporate Identity.
Zustimmung bekam Schmitz dabei von den Expert:innen Fabienne Hamberg, Head of Global Marketing bei Frequentis und Thomas Heimer, Country Director Austria & Switzerland bei waterdrop beim anschließenden Panel-Talk, bei dem sie sich über ihre Herangehensweisen in der optimalen Ansprache unterschiedlicher Zielgruppen austauschten und über aktuelle Trends, KPIs und Herausforderungen sowie wertvollen Learnings im B2B-Marketing sprachen. Moderiert wurde die Diskussionsrunde von Gabriele Schöngruber.
Keine einheitliche Lösung
Dabei haben die unterschiedlichen Cases und Aspekte, die es in Sachen Content-Marketing zu beachten gilt, gezeigt: It doesn't fit all. Während waterdrop Kund:innen auf ihrer Hydration-Reise begleitet und damit stark im Lifestyle-Bereich, sowohl im B2B als auch im B2C, tätig ist, spricht Frequentis Stakeholder:innen mit sicherheitskritischen Kommunikationslösungen an und ist damit eben im B2B- als auch im B2C-Bereich aktiv. So ist der Content von waterdrop aufgrund relativ kurzer Sales-Zyklen schnell und frech. "Wir können dadurch den Zahn der Zeit gut nutzen", erklärt Heimer. Die Sales-Zyklen von Frequentis betragen hingegen drei bis fünf Jahre und benötigen andere Content-Schwerpunkte. Hamberg bestätigte dabei die Erfahrung von Salesforce, dass Events nach wie vor eine hohe Relevanz haben. Mit Teilnahme an etwa 80 Messen und Kund:innen-Events pro Jahr ist Frequentis nah seinen Kund:innen dran.
Einfluss von KI
Wohl eines der aktuellsten Themen der Branche ist der Einsatz Künstlicher Intelligenz. Diese spielt auch beim Content-Marketing eine Rolle, wenn auch nicht in dem Ausmaß, wie man meinen könnte. So waren sich die Expert:innen einig: KI löst die Contenterstellung noch nicht ab. Abholbedarf gibt es aber in Sachen richtiges Prompten. KI diene aktuell vielmehr als Ideenlieferantin und stellt – im Falle eines geschützten Programms – bei der Evaluierung eine wertvolle Unterstützung dar.
Der Clubabend endete schließlich wie gewohnt in entspannter Atmosphäre mit Snacks, Drinks und anregenden Gesprächen.
LEADERSNET besuchte die Veranstaltung und hat in der Galerie für Sie Eindrücke gesammelt.
www.marketingclub.at
Kommentar veröffentlichen