"Gut gewartet fährt am längsten"
Was man bei der Wartung von Elektroautos beachten muss

Reine Stromer brauchen zwar keinen Öl- oder Zahnriemenwechsel oder eine Überprüfung des Ventilspiels, dennoch sind regelmäßige Wartungsarbeiten für einen sorglosen Betrieb unumgänglich.

Obwohl die Neuzulassungen von Elektroautos in diesem Jahr rückläufig sind, tauchen sie immer öfter im heimischen Straßenbild auf. Kein Wunder, denn im Vergleich zu vor einigen Jahren, werden trotz der leichten Absatzflaute nach wie vor Monat für Monat deutlich mehr reine Stromer verkauft. Und obwohl Elektrofahrzeuge über keinen technisch komplexen Verbrennungsmotor verfügen, gelten auch für sie entsprechende Wartungsvorschriften. Expert:innen von Kia geben nun einen Einblick, worauf dabei zu achten ist.

Voraussetzung für Garantie

Die Südkoreaner bieten seit Anfang 2010 für alle Modelle sieben Jahre Werksgarantie an. Diese, auf 150.000 Kilometer Fahrleistung limitierte Garantie, ist – wie bei allen großen Autobauern – von der korrekten Einhaltung der Wartungsvorschriften und -intervalle abhängig. Das gilt auch für die reinen Stromer.

Wozu das, fragt sich mancher Autofahrer, schließlich gibt es beim E-Auto keinen Ölwechsel, es ist kein Zahnriemen da, der gewechselt werden muss, und Ventilspiel ist auch keines einzustellen. Richtig, der Verbrennungsmotor als komplexe Maschine fehlt, dennoch weise auch ein Elektroauto eine Menge technischer Komponenten auf, die regelmäßig kontrolliert und gewartet werden müssen, um einen sicheren und zuverlässigen Betrieb auch für viele Jahre zu ermöglichen, so die Expert:innen. Beim EV9, dem aktuellen World Car of the Year (LEADERSNET berichtete), beträgt das Wartungsintervall beispielsweise 30.000 Kilometer bzw. 24 Monate.

Kia EV WartungDie sicherheitsrelevanten Bauteile werden auf ihre Funktionalität getestet © Kia Austria

Was genau wird gewartet?

Doch was wird bei den regelmäßigen Wartungsarbeiten eigentlich alles kontrolliert? Laut Kia werden zunächst die sicherheitsrelevanten Bauteile Reifen, Fahrwerk, Stoßdämpfer und Lenkung auf ihre Funktionalität getestet. Aufgrund des höheren Gewichts der Elektroautos sei hier auch ein größerer Verschleiß als vom Verbrenner gewöhnt, möglich. Beispielsweise wiegt ein Niro EV um 250 bis 300 Kilogramm mehr als das vergleichbare Modell mit Verbrennungsmotor. Bei den Bremsen komme es in der Regel zu weniger Verschleiß als bei einem Verbrenner, da die Bremsanlage durch die Rekuperation (Generatorfunktion des Elektromotors) geschont wird. Trotzdem sind die Bremsbeläge, da sie verschleißen, regelmäßig zu prüfen. Auch die Bremsflüssigkeit wird regelmäßig kontrolliert bzw. ersetzt.

Auch wenn der Elektromotor, sowie die Elektrik und Elektronik im Grunde wartungsfrei sind, müssten sie dennoch kontrolliert werden. Dasselbe gelte für das Hochvolt-Bordnetz im Fahrzeug. Da diese Bauteile bei 400 bzw. 800 Volt Hochspannung sicherheitsrelevant sind, müssen sie regelmäßig durch einen Fachbetrieb kontrolliert werden. Gleiches dürfte für die Hochvoltbatterie, dem teuersten Bauteil von Elektroautos, gelten.

Weiters weisen die Expert:innen darauf hin, dass für den Fahrkomfort der unbeeinträchtigte Betrieb von Lüftung und Klimaanlage bedeutend ist. Deshalb mache sich ein regelmäßiger Tausch des Bakterienfilters bezahlt. Gegebenenfalls muss das Kältemittel nachgefüllt oder ausgetauscht werden. Daher sei ein regelmäßiges Klimaservice anzuraten.

Kia EV WartungBei den Wartungsarbeiten werden Firmware und Software auf ihre Aktualität überprüft © Kia Austria

Laptop statt Schraubenschlüssel

Immer mehr verdrängt in den heimischen Kfz-Werkstätten der Laptop den Schraubenschlüssel. Das gilt auch fürs Elektroauto. Bei den regulären Wartungsarbeiten werden Firmware und Software auf ihre Aktualität überprüft, gegebenenfalls können Updates installiert werden. Ebenso werden Service-Kampagnen beim Werkstattbesuch durchgeführt. "Sodass das Auto nach dem Service garantiert zuverlässig, sicher und komfortabel weiter seinen Dienst tut – wie es von ihm erwartet wird", heißt es abschließend.

www.kia.com/at

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