Experte erklärt
Brillanter Fortschritt: Wie laborgezüchtete Diamanten die Schmuckwelt revolutionieren

Nachhaltig, kostengünstig und qualitativ hochwertig: Das alles versprechen die Diamanten, die in hochmodernen Labors unter kontrollierten Bedingungen gezüchtet werden. Doch was steckt wirklich dahinter? Der Dorotheum Juwelier gibt Einblicke in den innovativen Schmuck-Trend.

Laborgezüchtete Diamanten, auch als "lab grown diamonds" oder "synthetische Diamanten" bekannt, gewinnen in der Welt des Schmucks zunehmend an Bedeutung. Diese Steine, die in fortschrittlichen Laboren unter kontrollierten Bedingungen entstehen, bieten eine nachhaltige und oft kostengünstigere Alternative zu natürlichen Diamanten, ohne dabei an Qualität einzubüßen. Doch wie genau werden sie hergestellt, und wie unterscheiden sie sich von natürlichen Diamanten? Der Dorotheum Juwelier gibt einen Einblick in die Welt der im Labor gezüchteten Diamanten und beleuchtet ihre Besonderheiten, Herstellungsmethoden und den Unterschied zu herkömmlichen Diamanten.

Was sind laborgezüchtete Diamanten?

Laborgezüchtete Diamanten sind genau das, was ihr Name bereits vermuten lässt: Diamanten, die in hochmodernen Labors unter kontrollierten Bedingungen gezüchtet werden, anstatt aus der Erde geschürft zu werden. Sie haben im Wesentlichen die gleichen chemischen, physikalischen und optischen Eigenschaften wie natürliche Diamanten. Sie bestehen, ebenso wie natürliche Diamanten, aus reinem Kohlenstoff, besitzen auch die gleiche höchste Härte (10 auf der Mohs-Skala) und das gleiche wunderbare Feuer. Sie sind mit dem freien Auge und auch mit der Lupe nicht von natürlichen Diamanten zu unterscheiden. Für die Unterscheidung benötigt man spezielle Prüfgeräte. Sie werden auch als Diamanten klassifiziert und sind nicht mit Imitationen, wie Zirkonia, zu verwechseln.

Labordiamanten sind also, chemisch und physikalisch gesehen, ebenso Diamanten wie diejenigen, die in der Natur geschürft werden. Der Hauptunterschied liegt in ihrem Ursprung und in ihrem Alter: Synthetische Diamanten werden in wenigen Wochen in hochmodernen Labors von Menschen hergestellt, während natürliche Diamanten über Millionen von Jahren durch die Erde geformt wurden.

Wie werden sie hergestellt?

Synthetische Diamanten werden unter Verwendung hochentwickelter, moderner Technologien gebildet, in Nachahmung der Kräfte, die natürliche Diamanten tief unter der Erdoberfläche entstehen lassen. Der Wachstumsprozess beginnt mit einem Diamantsamen, der aus reinem Kohlenstoff besteht und dauert in der Regel drei bis vier Wochen. Derzeit gibt es zwei Hauptmethoden, mit denen Labor-Diamanten hergestellt werden: die HPHT (High Pressure, High Temperature) Methode und die CVD (Chemical Vapor Deposition) Methode, wobei die letztere wesentlich energieeffizienter ist. Hier wird ein Diamantsamen-Kristall in einer Vakuum-Kammer platziert. Dann wird kohlenstoffhaltiges Gas in die auf Temperaturen über 900 Grad Celsius erhitzte Kammer gepumpt. Mikrowellenstrahlen bewirken, dass sich Kohlenstoffatome aus einer Plasmawolke absetzen und Schicht für Schicht auf den Keimkristall legen, bis die gewünschte Größe erreicht ist. Mit dieser Methode werden auch die Lab Grown Diamonds für unsere Doro Truelab Kollektion hergestellt.

Was sind die wesentlichen Unterschiede zwischen natürlichen und synthetischen Diamanten?

Natürliche Diamanten sind selten und ihr Abbau ist kostenintensiv. Synthetische Diamanten sind aufgrund des kontrollierten und skalierbaren Produktionsprozesses, dessen Kosten weit unter denen für den Abbau und die Gewinnung von natürlichen Diamanten liegen, deutlich günstiger als natürliche Diamanten gleicher Qualität. Darin liegt auch ihr Vorteil, für alle preisbewussten Diamantenliebhaber:innen, für die der Wertanlageaspekt nicht im Vordergrund steht: Labordiamanten ermöglichen es, größere und hochwertigere Steine zu einem günstigen Preis zu erwerben. Im Gegensatz zu natürlichen Diamanten, deren Wert auch durch die Seltenheit und begrenzte Verfügbarkeit hoch ist, sind Labordiamanten aufgrund ihrer bedarfsgemäßen Reproduzierbarkeit nicht als Wertanlage zu betrachten.

Sind Labordiamanten immer lupenrein?

Nein, die meisten Labordiamanten haben auch Einschlüsse, genauso wie natürliche Diamanten. Einschlüsse sind natürliche Unvollkommenheiten in Diamanten, die sowohl bei natürlichen als auch bei im Labor hergestellten Diamanten vorkommen können.

Diamanten werden nach den vier Cs eingestuft: Farbe, Reinheit, Schliff und Karat. Labordiamanten werden mit denselben Instrumenten und Methoden nach demselben universellen Bewertungssystem, den vier Cs, bewertet.

Beide Varianten können sehr gut von den international renommierten Labors untersucht und bewertet werden. Das Einzige, was die beiden Diamanten unterscheidet, ist der Herkunftshinweis auf dem Zertifikat. Während bei geförderten Diamanten kein entsprechender Vermerk existiert, wird bei synthetischen Diamanten der Zusatz "laboratory-grown" oder "laboratory-created" vermerkt.

Sind Lab Grown Diamonds nachhaltiger als natürliche Diamanten?

Oft werden synthetische Diamanten grundsätzlich als die nachhaltigere Alternative präsentiert. Durch den hohen Energiebedarf ihrer Produktion bei hohen Temperaturen und unterschiedlich hohem Druck, hängt es aber stark davon ab, welche Energiequellen für die Stromerzeugung verwendet werden bzw. wie viel der verwendeten fossilen Energie zumindest kompensiert wird. Der überwiegende Teil der laborgezüchteten Diamanten, die derzeit am Markt sind, stammt bisher leider noch nicht aus erneuerbaren Energien.

Der genaue CO₂-Fußabdruck eines Labordiamanten variiert erheblich, da er von mehreren Faktoren abhängt, darunter die Produktionsmethode, die Region und die verwendete Methodik zur Berechnung des Fußabdrucks. Einige Schätzungen und Studien liefern jedoch Einblicke in die Bandbreite der Emissionen und legen nahe, dass die CO₂-Emissionen von laborgezüchteten Diamanten aufgrund des hohen Energiebedarfs in den Labors sogar höher sein können als bei natürlichen Diamanten.

Lab Grown Diamonds werden immer wieder als "konfliktfrei" und ethisch beworben. Das stimmt zwar, stellt aber schon lange kein Unterscheidungsmerkmal mehr dar im Vergleich zu natürlichen Diamanten, wenn – wie bei Dorotheum Juwelier – gewährleistet ist, dass es sich nur um offiziell gemäß dem Kimberley-Prozess gehandelte Diamanten handelt.

In Bezug auf den Land- und Wasserverbrauch sind synthetische Diamanten aber klar im Vorteil im Vergleich zu aus Minen stammenden Naturdiamanten.

Welche Art von Diamanten soll man also wählen?

Die Wahl zwischen natürlichen oder im Labor gezüchteten Diamanten hängt von persönlichen Präferenzen und Werten ab.
Wem die Einzigartigkeit, der Werterhalt und der Anlagegedanke wesentlich ist, der sollte ohne Zweifel zu natürlichen Diamanten greifen.

Für innovationsbegeisterte, qualitätsorientierte Menschen bieten synthetische Diamanten andererseits eine spannende und deutlich kostengünstigere Alternative, vor allem auch zu Diamantimitaten, ohne Kompromisse bei Qualität und Schönheit eingehen zu müssen. Statt einem Zirkoniastein kann man heute einen hochwertigen im Labor gezüchteten eindrucksvoll großen Diamanten um nur wenig mehr Budget bekommen, an dem man ein Leben lang Freude haben wird.

Fazit: Beide Diamantarten haben ihre Vorteile und sind eine schöne und dauerhafte Wahl für besonderen Schmuck!

www.dorotheum-juwelier.com

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