Niederösterreich an der Spitze
Aktueller Photovoltaik-Ausbau in Österreich jetzt über Dashboard einsehbar

| Janet Teplik 
| 10.07.2024

Mittels neuem Tool stellt die PV Austria erstmals aktuelle Daten des Anlagenausbaus österreichweit und in den einzelnen Bundesländern digital bereit.

Die Digitalisierung hat beim Bundesverband Photovoltaik Austria (PV Austria) Einzug gehalten. Wie dieser kürzlich bekannt gab, steht nun sein digitales PV-Dashboard, das erstmals neben Österreich auch die Performance der einzelnen Bundesländer erfasst, im digitalen Format bereit. 

Spitzenreiter

Im aktuellen Bundesländervergleich zeigt sich, Niederösterreich, Oberösterreich und die Steiermark führen 2023 den PV-Zubau in Österreich an. Dabei steht Niederösterreich mit einem Zubau von 562 Megawatt im vergangenen Jahr an der Spitze. Dennoch erreicht der PV-Ausbau nicht die notwendige Jahreszielleistung. Den zweiten Platz teilen sich Oberösterreich und die Steiermark. Beide Bundesländer verzeichnen einen Zubau von 521 Megawatt. Insgesamt sprechen wir 2023 österreichweit von einem PV-Zubau von 2.600 Megawattpeak. Was zunächst viel klingt, entpuppt sich als Stimmungsdämpfer. Denn trotz des Erfolgs sind erst 30 Prozent, d.h. 6,3 Gigawattpeak (GWp), der bis 2030 benötigten PV-Leistungen österreichweit installiert.

"Der Photovoltaik-Boom des letzten Jahres hat gezeigt, was möglich ist", so Vera Immitzer, Geschäftsführerin von PV Austria. "Die Mehrheit der Bundesländer muss nun aktiv ins Tun kommen, um den notwendigen Zielpfad einzuschlagen. Leere Gesetzesentwürfe, wie das Tiroler Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz, oder das Kärntner-Energiewendegesetz samt PV-Verordnung, bringen nicht die dringend notwendigen Verbesserungen. Was es für eine moderne Strominfrastruktur braucht, ist der Beschluss des ElWG."

Im Zeichen der Klimaneutralität

In einer Ausschreibung betont der Bundesverband daher, dass es trotz der erheblichen Zuwächse entscheidend sei, dass dieser Erfolg nicht abreiße. Denn angesichts der Zielvorgaben des ÖNIP (integrierter österreichischer Netzinfrastrukturplan) benötigt Österreich jedes Jahr ähnlich hohe Zubauzahlen wie 2023. Um bis 2030 vollständig erneuerbaren Strom zu haben, ist eine Photovoltaik-Leistung von 21 GWp und bis 2040 über 41 GWp für die Klimaneutralität Österreichs entscheidend. Generell sieht PV Austria mit dem Ausbleiben des E-Wirtschaftsgesetzes (EIWEG) enorme Herausforderungen für eine erfolgreiche Energie- und Stromnetzwende. Daher hat der Bundesverband Forderungen an die Bundesländer für einen weiteren PV-Ausbau zusammengefasst. 

Zum einen fordern sie die Vereinheitlichung der Genehmigungsverfahren, da derzeit rund 36 verschiedene Gesetze neun Bundesländern den PV-Ausbau unnötig erschweren. Zum anderen fordern sie eine verbesserte Gesetzgebung, d.h. effektivere Gesetze, die tatsächlich Vereinfachung und Beschleunigung bringen statt leerer Entwürfe. Außerdem fordern sie die Ausweisung von PV-Zonen, weil diese derzeit in den meisten Bundesländern fehlen. Und sie fordern die Steigerung der PV-Leistung, da bis 2030 21 Gigawatt und bis 2040 über 41 Gigawatt PV-Leistung erforderlich sind, so der Verband. 

www.pvaustria.at

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