Recycling Pfand Österreich
Projekt Einwegpfand hat Zuschlag für Sortieranlage und Zählstellen erteilt

| Redaktion 
| 09.07.2024

Die geplanten Einrichtungen sollen Recycling für einen geschlossenen Wertstoffkreislauf von Kunststoffflaschen und Aluminiumdosen ermöglichen.

Ab 2025 startet das österreichische Einwegpfandsystem. Ab diesem Zeitpunkt soll der Großteil der bepfandeten PET-Flaschen und Aludosen über das Rücknahmeautomatennetz des Lebensmittelhandels gesammelt werden.

Zählzentren und Sortieranlage

Recycling Pfand Österreich setzt im Aufbau des Kreislaufwirtschaftsprojektes Einwegpfand ab 2025 weitere Schritte. Die ersten Zählzentren sowie die Sortieranlage wurden nun an Partner beauftragt. Um die Gebinde aus der manuellen Sammlung fachgerecht zählen und sortieren zu können und somit im Kreislauf zu führen, wurden mit der Auftragsvergabe die Weichen für die notwendige Infrastruktur gestellt. Die geplanten Zählanlagen und Sortierzentren sollen Recycling für einen geschlossenen Wertstoffkreislauf von Kunststoffflaschen und Aluminiumdosen ermöglichen.

Dabei sollen die Automaten die Aufgabe der Zählung und Kompaktierung der Gebinde übernehmen. Die plombierten Säcke kommen bei der manuellen Rücknahme nach der Abholung in die neu zu errichtenden Zählzentren, in denen dann die Flaschen und Dosen gezählt werden. Alle gesammelten Gebinde der Automaten-Rücknahme als auch der manuellen Rücknahme kommen schlussendlich in die Sortieranlage, wo nach strengen Kriterien nach Material und Farben sortiert und in Ballen gepresst werden sollen.

Das Ziel

"Ziel ist es, so effizient wie möglich die besten Qualitäten unter geringstmöglichen Verlusten wieder in den Wertstoffkreislauf zu bringen. In Anbetracht, dass die bestehenden Sortieranlagen in Österreich nicht für Einwegpfandgebinde, sondern für Leichtverpackungen konzipiert sind, haben wir uns gemeinsam mit unseren Eigentümern entschieden, nach internationalem Vorbild in eine voll auf Einwegpfandgebinde spezialisierte Sortieranlage zu investieren", sagt Simon Parth, Co-Geschäftsführer von Recycling Pfand Österreich und fügt hinzu: "Für uns ist oberste Prämisse, den Produzent:innen und Importeur:innen hochwertigstes Material zur Verfügung zu stellen, damit diese den Wertstoff wieder in den Kreislauf einbringen können. So wird hochqualitative Sortenreinheit und hochwertiges Recycling für den Prozess 'Flasche zur Flasche' und 'Dose zur Dose' in einem geschlossenen Wertstoffkreislauf sichergestellt."

Nemetz als Partner

Die Firma Nemetz Entsorgung und Transport AG wurde als Partner für die Sortieranlage im Osten Österreichs beauftragt. Nemetz ist ein familiengeführtes Unternehmen in fünfter Generation und hat jahrzehntelange Expertise in der Transport- und Entsorgungsbranche. In Zusammenarbeit mit der "Recycling Pfand Österreich" soll das Traditionsunternehmen in Müllendorf eine Sortier- und Zählanlage mit einer Anlagenkapazität von 55 bis 65 Tausend Tonnen pro Jahr betreiben. "Wir sind sehr stolz darauf, dieses große Projekt gemeinsam mit der "Recycling Pfand Österreich" umsetzen zu dürfen und in Müllendorf eine hochmoderne Sortieranlage nach neuesten Kriterien und Maßstäben betreiben zu dürfen. Damit können wir die steigenden Anforderungen des Marktes und der Pfandverordnung gerecht umsetzen und durch die Installation und Nutzung modernster Technologien in unseren Anlagen einen wesentlichen Meilenstein zur Ressourcenschonung setzen," so Heribert Prammer, Nemetz Entsorgung und Transport AG.

"Die Inbetriebnahme der neuen Sortieranlage ist für 2026 geplant. Bis zur Fertigstellung wird es eine Übergangssortierung geben", erklärt Simon Parth und ergänzt: "Wir freuen uns, auch dafür einen wichtigen nächsten Schritt setzen zu können und Partner für die Übergangssortierung beauftragt zu haben."

Ökopoint GmbH betreibt Zählzentren

Recycling Pfand Österreich plant mehrere regionale Standorte von Zählstellen in Österreich. Für die Betreibung der beiden Zählzentren "Nord" in Vorchdorf in Oberösterreich bzw. "Süd" in Dobl bei Graz ging der Zuschlag an die Firma Ökopoint GmbH mit der Bietergemeinschaft Kerschner Umweltservice und Logistik GmbH & Cargoe GmbH.

"Die manuellen Zählstellen sind ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt der manuellen Rücknahme bzw. Zählung. Nur wenn diese effizient funktionieren, bekommen die manuellen Rücknehmer das Pfand rasch retourniert. Aus diesem Grund war es uns besonders wichtig, hierfür einen erfahrenen Partner zu finden", führt Simon Parth aus. "Das Einwegpfandsystem ist ein bedeutender Schritt hin zu einer effizienten Kreislaufwirtschaft, und wir können dazu einen relevanten Beitrag leisten. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, sodass wir im Januar erfolgreich mit der Inbetriebnahme der Zählzentren starten werden", freut sich Reinhard Kerschner auf die Zusammenarbeit mit Recycling Pfand Österreich.

www.recycling-pfand.at

www.nemetz-ag.at

www.kerschner.at

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