Aktuelle Umfrage
Über die Hälfte der Österreicher ist mit Energieversorgung zufrieden

| Janet Teplik 
| 01.07.2024

Laut einer aktuellen Umfrage sind die Menschen hierzulande zwar zuversichtlich gestimmt, wünschen sich aber eine stärkere Thematisierung der künftigen Energiewende. Außerdem zeigte sich, ein Bundesland ist zufriedener als der Rest.

Wie die Zukunft der Energieversorgung aussieht, beschäftigt nicht nur die betroffenen Unternehmen. Auch die Österreicher:innen machen sich ihre Gedanken zu dem Thema. Um herauszufinden, wie die Menschen hierzulande diesbezüglich denken, hat Energie AG Oberösterreich das Meinungsforschungsinstitut von Peter Hajek beauftragt, ein Stimmungsbild anzufertigen.

"Unumgängliches Muss"

Im Rahmen dessen wurden mehr als 1.000 Personen österreichweit und über 800 Personen in Oberösterreich zwischen Mai und Juni 2024 zur Zukunft der Energieversorgung befragt. Es zeigte sich, dass knapp zwei Drittel der Österreicher:innen die Energiewende als "unumgängliches Muss" sehen, während nur 21 Prozent sie als "Zeitgeistphänomen" betiteln. 

Insgesamt blicken die Befragten im Vergleichszeitraum Herbst 2023 zu Juni 2024 optimistischer in die Zukunft. So sind 58 Prozent der Österreicher:innen laut eigenen Angaben zuversichtlicher gestimmt – ein Plus von drei Prozent. In Oberösterreich fällt das Ergebnis noch positiver aus. Hier haben 61 Prozent – und damit ein Plus von vier Prozent – der Befragten angegeben, optimistischer in die Zukunft zu blicken. 

Außerdem gaben 40 Prozent der Umfrageteilnehmenden an, dass für sie die heimische Energieversorgung in die richtige Richtung geht. Dieser Wert ist damit im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent gestiegen. Dennoch gaben 44 Prozent ebenso an, von den Entwicklungen nicht überzeugt zu sein. "Die steigende Zufriedenheit bestätigt den eingeschlagenen Weg und ist Auftrag auch für uns als Energie AG und als Branche, den Umbau des Energiesystems noch stärker voranzutreiben", so Leonard Schitter, Energie AG-CEO. Er verweist dabei auf die konzerninterne Strategie, die bis 2035 vier Milliarden Euro für den Ausbau der erneuerbaren Energien und in den Ausbau der Netze vorsieht. (LEADERSNET berichtete)

Damoklesschwert "Klimawandel"

Über die Hälfte der Befragten (57 Prozent) haben zudem ausgesagt, dass der Klimawandel ihnen Sorgen bereite. In Oberösterreich teilen 55 Prozent die Angst. Ebendarum befürwortet ein erheblicher Teil der Österreicher:innen einen raschen Ausbau der erneuerbaren Energien: 45 Prozent sind überzeugt, dass schnellere Genehmigungsverfahren sinnvoll wären, um die Energiewende zügiger voranzutreiben. Zudem wünschen sich 60 Prozent der Befragten bundesweit einen österreichweiten Energieraumplan, der den Ausbau der Energiesysteme gesamtheitlich abbildet. Auch Leonard Schitter sieht Handlungsbedarf: "Der Wunsch der Bevölkerung ist klar, dass hier Wirtschaft, Politik und auch die Gesellschaft zusammenrücken müssen, um diese große Aufgabe zu stemmen. Gut, dass sich 60 Prozent der Bevölkerung hier einen Klimapakt wünscht. Wir werden hier den Rückenwind der Bevölkerung auch brauchen können."

Noch mehr wünschen sich die befragten Österreicher:innen nur, dass eine Investition in den massiven Ausbau der Netze getätigt wird, um etwa die Bauwirtschaft zu unterstützen. Und 70 Prozent sind der Meinung, dass mehr Geld in die Erforschung neuer Energieformen – etwa Wasserstofftechnologie – investiert werden soll. 

Verantwortung der Regierung

Aus der Umfrage ergibt sich, dass im Hinblick auf die Energieversorgung die heimische Bevölkerung der nächsten Bundesregierung eine große Bedeutung zukommen lässt. Rund 75 Prozent der Befragten hat diesbezüglich positiv geantwortet. Für ein Viertel der Österreicher:innen ist das Thema sogar so relevant, dass sie überzeugt sind, die Energieversorgung sollte  "absolut oberste Bedeutung" für die kommende Bundesregierung haben. 

"Der österreichischen Bevölkerung ist es ein Anliegen, dass die nächste Bundesregierung weiterhin ein verstärktes Augenmerk auf die Energieversorgung legt. Dabei geht es aber nicht ausschließlich um Versorgungssicherheit und leistbare Energiepreise, sondern auch um Maßnahmen für die Energiewende. Es wäre also zu kurz gegriffen, wenn man den Befragten eine eindimensionale Sicht der Dinge unterstellen würde", erklärt Studienautor Peter Hajek. 

Geschätzte Versorgungssicherheit

Außerdem hat sich im Rahmen der Untersuchung herauskristallisiert, dass 81 Prozent der Österreicher:innen die Energieversorgung trotz des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine als verlässlich titulieren würden. In Oberösterreich liegt der Wert sogar bei 87 Prozent. "Diese Anerkennung der heimischen Bevölkerung ist sehr erfreulich. Gerade die ersten Monate nach dem Angriffskrieg Russlands waren auch für uns als Energieunternehmen nicht einfach. Niemand konnte mit Sicherheit vorhersagen, ob die Versorgung im Winter 2022/2023 aufrecht bleiben kann. Heute sehen wir, dass eine deutliche Mehrheit die Versorgungssicherheit der E-Wirtschaft zu schätzen weiß", so Energie AG-CEO Schitter. Hajek ergänzt abschließend: "Das Thema Energieversorgung hat ihren unmittelbaren Schrecken verloren, die Verlässlichkeit der Energieversorger wurde aus Sicht der Bevölkerung unter Beweis gestellt."

www.energieag.at

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