Fotos und Video vom IV-Wien Sommerfest
"Wir müssen endlich vom Reden ins Tun kommen"

| Redaktion 
| 30.06.2024

Das Sommerfest der IV Wien stand im Zeichen der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen und der schwierigen Lage, in der sich der Standort Österreich befinde. Die Keynote kam vom Präsidenten Christian C. Pochtler, unter den Gästen waren zahlreiche Top-Manager:innen aller Branchen.

Vor wenigen Tagen fanden sich über 700 Gäste im Kursalon Wien beim Sommerfest der Industriellenvereinigung Wien ein. Bei bestem Wetter wurde bis in die Nacht politisiert und diskutiert.

Keynote von Christian C. Pochtler

Der IV-Wien Präsident Christian C. Pochtler legte in seiner Keynote dar, in welch schwieriger Lage sich der Standort Österreich aufgrund der vielen Verwerfungen in der Welt befinde. Die nächste Bundesregierung, unabhängig davon, wie sie zusammengesetzt sein werde, muss sich mit einer wahren Mammutaufgabe auseinandersetzen: "Wir ersticken in nicht wertschöpfender Bürokratie und Formalismus. Wir wollen und müssen im internationalen Wettbewerb schneller schwimmen als die Konkurrenz – die Politik legt uns aber eine Bleiweste an, während unsere amerikanischen und chinesischen Mitbewerber gleichzeitig Schwimmwesten bekommen", so Pochtler. Dies zeige sich einmal mehr auch beim IMD-Ranking zur Wettbewerbsfähigkeit, wie Pochtler betonte: "Die Produktivität steigt schon seit Jahren nicht mehr. Auch dadurch sind die Lohnstückkosten so stark gestiegen, dass wir in der Standortattraktivität ständig nach hinten durchgereicht werden."
Im heurigen Ranking befindet sich Österreich noch hinter Deutschland und Thailand auf Rang 26.

Der "sense of urgency"

Auf den vorderen Plätzen würden sich viele Staaten befinden, die ähnlich groß wie Österreich sind, so der IV-Wien Präsident, der als Beispiele etwa die vier Topplatzierten – Singapur, Schweiz, Dänemark und Irland – nannte. Dies seien aber Ländern, die im Unterschied zu Österreich, ihre Strukturen durch Reformen zukunftsfit halten, über eine effiziente Verwaltung verfügen und deren Schuldenquote deutlich unter der 60-Prozent Maastricht-Grenze liege. In Österreich fehle hingegen, so Pochtler, gerade beim Punkt strukturelle Reformen, die "Ernsthaftigkeit, der sense of urgency". Nach der Wahl im Herbst müsse sich laut dem Präsidenten jedenfalls etwas ändern, der diesbezüglich Einstein zitierte: "Die Definition von Wahnsinn ist: immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten."

"Vom Reden ins Tun kommen"

Hierzulande werde über notwendige Reformen, ob nun bei den Pensionen, der Verwaltung oder dem Föderalismus, immer nur viel geredet. "Wir müssen aber endlich vom Reden ins Tun kommen", so Pochtler. Österreich habe prinzipiell noch eine gute Ausgangsbasis: So habe sich unser Land nach dem zweiten Weltkrieg Schritt für Schritt zu einer erfolgreichen Exportnation gemausert, "eine Erfolgsgeschichte, die die Menschen in diesem Land gemeinsam geschrieben haben", sagt Pochtler. Diese Erfolgsgeschichte wolle man weiter schreiben, dazu brauche es aber die richtigen Rahmenbedingungen, denn dann sei die Industrie "ein Selbstläufer: Veränderung, Fortschritt und Innovation sind in unserer DNA".

Über 700 Gäste

Über 700 Gäste waren im Kursalon Wien beim Sommerfest der Industriellenvereinigung-Wien. Neben dem IV-Wien Präsidenten Christian C. Pochtler, waren u.a. auch Martin Polaschek, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Sebastian Kurz, Ex-Kanzler und Unternehmer, Andreas Matthä, ÖBB CEO, Boris Recsey, Geschäftsführer von CRIF, Peter Hanke, Amtsführender Wiener Stadtrat für Finanzen, Wirtschaft, Arbeit, Internationales und Wiener Stadtwerke, Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien, Wolfgang Layr, Volksbank Wien, Ralf-Wolfgang Lothert, Mitglied der Geschäftsleitung und Director Corporate Affairs & Communication von JTI Austria, Maximilian Krauss, FPÖ Politiker und Geschäftsführer Freiheitliche Akademie Wien Ursula Simacek, CEO SimacekHolding GmbH, Thomas Lutzky, Geschäftsführer Phoenix Contact und Sigi Maurer, Klubobfrau Die Grünen, beim Sommerfest. 

Eindrücke können Sie sich hier und hier machen.

www.wien.iv.at

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