Daimler streicht mehr als 1.000 Arbeitsplätze bei Mercedes

Ab 2015 sollen zwei Mrd. Euro jährlich eingespart werden. 

Daimler will bei der PKW-Sparte Mercedes mehr als 1.000 Stellen streichen. Dies ist Teil der gegenwärtigen Einsparungen, die unter dem Motto "Fit for Leaderhip" laufen. Konkret plant Konzernchef Dieter Zetsche außerhalb der Produktion rund zehn Prozent der Belegschaft abzubauen. Es gehe dabei vor allem um die Bereiche Vertrieb, Personal und Finanzen, wie aus Konzernkreisen zu erfahren ist. Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen  ist sich  allerdings sicher, dass "Daimler hier vernünftige Lösungen für die Mitarbeiter finden wird".

Rendite soll auf zehn Prozent steigen

Zetsche will im Zuge des groß angelegten Sparprogramms ab 2015 pro Jahr zwei Mrd. Euro einsparen. Gleichzeitig soll die operative Umsatzrendite - also jene vor Steuern und Zinsen - auf zehn Prozent steigen. Derzeit beträgt diese allerdings nur 7,1 Prozent. Um die angestrebten Ziele erreichen zu können, müssen Einnahmen sowie Absatz deutlich steigen. Für dieses Jahr rechnet Mercedes mit insgesamt 1,58 Mio. verkauften Fahrzeugen. 2015 soll der Absatz dann die 1,8-Mio.-Marke erreichen. "Daimler ist mitten in einem Aufholprozess. Die Weichen dafür sind richtig gestellt", erklärt Dudenhöffer. Man brauche allerdings einen langen Atem, so der Experte. Bei den Mitarbeitern ist Konzernchef Zetsche nicht unbedingt beliebt. Erst kürzlich wurde sein Vertrag nicht - wie vorgesehen - um fünf, sondern nur um drei Jahre verlängert. Druck vonseiten der Arbeitnehmervertreter soll dafür ausschlaggebend gewesen sein. Unlängst sagte Zetsche, dass strukturelle Themen angegangen werden müssten. Dabei lasse sich nicht immer ein Kosens mit der Arbeitnehmerseite herstellen. Zetsches Kurs stößt bei seinen Mitarbeitern auf wenig Gegenliebe.

Eigener China-Vorstand geplant

Die Stuttgarter haben im vergangenen Jahr einen Rekordabsatz erzielt. PKW und Nutzfahrzeuge hatten sich bei Daimler zuvor noch nie so gut verkauft. Im selben Zeitraum ist jedoch der Gewinn um zehn Prozent auf 8,1 Mrd. Euro geschrumpft. Für das Geschäft im Reich der Mitte will sich der Konzern nun mit einem eigenen China-Vorstand rüsten. Derzeit fährt die Marke Mercedes-Benz ihren Konkurrenten hinterher. Beobachter machen Angebotslücken, budgetäre Fehleinschätzungen sowie Vertriebsprobleme dafür verantwortlich. (pte)

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