LEADERSNET: Sehr geehrter Herr Pirker, 50 Jahre Regal und kein bisschen leise – was ist das Erfolgsgeheimnis des Branchenmediums?
Roland Pirker: Regal hat sich über fünfzig Jahre die führende Position unter Österreichs Fachmagazinen und speziell unter den Handelsmagazinen erarbeitet. Das kommt nicht von ungefähr! Regal erfüllt die Bedürfnisse der Branche nach Information, Unterhaltung und Austausch in perfekter Art und Weise. Das schätzt die Branche und deshalb werden wir jeden Tag gerne gelesen.
LEADERSNET: Gründer Manfred Schuhmayer hat vor 50 Jahren auf die Publikation von Brancheninformationen mit einem Fachmedium gesetzt. Warum funktioniert dies auch heute noch?
Pirker: Informationen gibt es heutzutage in Hülle und Fülle. Genau darin liegt aber auch das Problem: ungefilterte Facts & Figures lassen ein Bild eher verrauschen, als dass eine scharfe Kontur entsteht. Regal sieht sich als Wegweiser durch den Info-Dschungel und trennt das Relevante vom Infomüll. Außerdem sorgen wir dafür, dass die Informationen dort ankommen, wo sie hin sollen. In alle relevanten Stellen des Handels von der Zentrale bis in sämtliche Filialen zwischen Bodensee und Neusiedlersee.
LEADERSNET: Regal hat seine Position in der österreichischen Handelslandschaft und Lebensmittelindustrie eindeutig gefunden. Wie ist aus Ihrer Sicht die Positionierung des Regal und wer steckt hinter diesem Medium?
Pirker: Wir stellen unsere Leser:innen und deren Informationsbedarf in den Mittelpunkt. Fachinformation ist Berufsinformation, also Information, die ich für meine Arbeit und mein Vorankommen benötige: von der Innovations-Idee über den:die passende:n Lieferant:in, von neuen Produkten bis hin zum Smalltalk mit Geschäftspartner:innen. Das gewährleisten wir durch unser professionelles und erfahrenes Redaktionsteam. Wir sind nahe an den Unternehmen und damit nahe an den Geschichten.
LEADERSNET: Ein Medium ist immer nur so gut, wie sein Team. Welche Meilensteine durfte das Regal erleben und wer waren die Personen dahinter?
Pirker: 1995 erfolgte der Verkauf an die Verlagsgruppe Handelsblatt und 2015 dann die Integration in den Landwirtschaftsverlag Münster. Das waren Schritte, die das Medium gehoben haben. Bei Regal standen nie einzelne Personen besonders im Vordergrund, es war zumeist eine Teamleistung, die uns stärker gemacht hat.
LEADERSNET: Eine 50-jährige Erfolgsgeschichte ist immer auch durch Partnerschaften gekrönt. Wer waren die Partner von Regal?
Pirker: Klar sind wir mit wichtigen Handelspartnern wie Spar, Rewe oder der Markant und deren Mitgliedern seit Jahrzehnten in gedeihlichem Austausch. Fast 15 Jahre lang veranstalteten wir den "Obst&Gemüse Victor", eine Prämierung der besten O&G-Abteilungen des Landes. Da war unser Partner die LGV mit dem damaligen Geschäftsführer Karl Nehammer, Vater des heutigen Bundeskanzlers. Momentan sind wir beim Tag des Handels in Gmunden mit dem Handelsverband langfristig gemeinsam tätig.
LEADERSNET: Kommunikation erlebt gerade durch die Digitalisierung einen noch nie dagewesenen Umbruch. Wie reagieren Sie von Seiten Regal auf diese neuen Herausforderungen?
Pirker: Die Qualität des Magazins und dessen optimale Distribution ist die Grundlage unseres Erfolges, das kann man digital noch nicht abbilden. Kein Kaufmann und kein:e Außendienst-Mitarbeiter:in sitzt am Computer! Deren Arbeit ist der Dienst nahe am Kunden. Am Abend oder in einer Pause wird Regal dann gerne durchgeblättert. Das zeigen uns zahlreiche Rückmeldungen unserer Leser:innen. Für alle Mitarbeiter:innen in den Zentralen sind unsere Website und unser Newsletter eine gute Möglichkeit, sich digital up to date zu halten. Regal kann man komfortabel als E-Paper lesen oder mittels App am Handy. Außerdem stehen wir mit unserer Community auf LinkedIn in enger Verbindung.
LEADERSNET: Zum 50-jährigen Geburtstag darf man sich auch etwas wünschen – was wünschen Sie sich von der Branche, von Ihren Kund:innen, von Ihren Mitarbeiter:innen, aber auch von der Politik?
Pirker: In Würde 50 Jahre jung zu werden ist schon ein Geschenk an sich. Ich wünsche mir für Regal, dass unsere Lese:innen und Anzeigenkunden uns weiterhin die Treue halten und auch in Zukunft den Wert gut recherchierter und valider Information schätzen. Daran werden wir arbeiten, das werden wir weiter entwickeln.
LEADERSNET: In Anbetracht der vielen Herausforderungen und wirtschaftlichen Veränderungen stellt sich die Frage: Dürfen wir uns auf die Zukunft freuen oder müssen wir diese mit großem Respekt erwarten?
Pirker: Alle kulturellen Leistungen, die wir heute rund um uns sehen, haben wir selber geschaffen. Und es wird auch in Zukunft allein in unserer Hand liegen, unser Geschick zu lenken und positiv zu entwickeln. Es kommen große Herausforderungen auf uns zu, aber an denen wächst man bekanntlich. Gerade jetzt wäre ein Schulterschluss aller Nationen immens wichtig und es ist nicht der richtige Zeitpunkt, in rückwärtsgewandte Nationalismen zu verfallen. Unser aller Kooperation ist alternativlos.
www.regal.at
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