"Bürgerrat" hat entschieden
So verteilt Marlene Engelhorn ihr Millionenerbe

| Redaktion 
| 18.06.2024

Gießkanne statt Fokus: Gleich 77 Organisationen bekommen Geld. Dabei gibt es allerdings einige, die deutlich herausstechen. Eine Entscheidung bleibt nicht ohne Kritik.

Lange wurde spekuliert, wer das Vermögen der Millionenerbin Marlene Engelhorn bekommt. Letzten Endes wurde es die berühmte Gießkanne. Statt einen wirklichen Paukenschlag zu setzen, wird das Vermögen auf insgesamt 77 Organisationen verteilt.

Umverteilung, Globalisierungskritik und Klima 

25 Millionen Euro gehen an Initiativen, die sich mit den Themen Umverteilung, Globalisierungskritik, Klima und Umwelt, leistbares Wohnen, Gesundheit und Soziales sowie Integration und Bildung beschäftigen. Größter Empfänger ist dabei mit 1.632.400 Euro der Naturschutzbund Österreich – er kauft Flächen an, um beispielsweise Moore zu retten. Zweitgrößter Empfänger ist das Neunerhaus aus der Obdachenlosenhilfe. Auf Platz drei folgt das Momentum Institut – das ist nicht ganz unumstritten.

Zufall oder nicht?

Denn: Projektleiterin Alexandra Wang war Projektleiter des sogenannten "Bürger:innenrats" (LEADERSNET berichtete). Dieser sollte die österreichische Gesellschaft möglichst exakt abbilden. Wie es der Zufall so will, war Wang selbst einmal beim Momentum Institut beschäftigt. Bei der Präsentation des Plans betonten die vier anwesenden Ratsmitglieder allerdings, dass sie in keiner Weise in ihrer Entscheidung beeinflusst worden seien, wer wie viel Geld bekommt. 

Bei der Verteilung seien Fragen im Mittelpunkt gestanden wie jene nach der Seriosität der Organisationen und wie man das Geld so einsetzen könne, dass es langfristig wirkt, wurde betont.

Die knapp 24,9 Millionen Euro sollen nicht auf einen Schlag verteilt werden, sondern über drei bis fünf Jahre hinweg, betonte Wang. Engelhorn selbst sprach bei der Pressekonferenz nicht. Sie wollte sich bewusst völlig heraushalten und dem Rat "nicht die Show stehlen", wie es bei der Pressekonferenz hieß. Die Millionenerbin selbst plant, demnächst ins Erwerbsleben einzusteigen.

www.naturschutzbund.at

Der Rat bestand aus 50 repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ausgewählten Personen.
Das hat nicht Frau Wang allein entschieden.
Wieso steht der Link vom Naturschutzbund unter dem Artikel, der doch von der Redaktion ist.

Es liegt in der Natur der Sache, dass auch Menschen, die im NGO Bereich arbeiten, auch Mal den Job wechseln, deshalb ist eine Entscheidung nicht per se schlecht.
So wie es z.B. nicht automatisch schlecht ist, wenn ein Unternehmen Förderungen erhält, weil ehemalige Politker:innen darin arbeiten.

Das Momentum Institut ist ein Gegenpol zu WiFo, IHS, WKO & Co und bedient sich moderner Methoden der Kommunikation, sowie auch Arbeitnehmervertretungen.

Wie immer geht es um eine bessere Verteilung von Macht, Einfluss, Geld.
Ein neutraler Bericht, in dem sich Leser:innen selbst eine Meinung machen können wäre wünschenswert.

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