Sonderpreis des BMAW
Projekt Öko-Booster bekommt Staatspreis für Erwachsenenbildung

| Redaktion 
| 16.04.2024

Die 2023 lancierte Initiative soll arbeitsuchenden jungen Erwachsenen die Möglichkeit bieten, in klimarelevanten Berufssparten Fuß zu fassen.

Vor einigen Tagen wurde der Öko-Booster, eine Kooperation von BFI Wien und Jugend am Werk im Auftrag von AK Wien, AMS Wien und waff, im Rahmen des Staatspreis für Erwachsenenbildung mit dem "Sonderpreis des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft im Rahmen des Europäischen Jahres der Kompetenzen" ausgezeichnet.

"Das Projekt Öko-Booster leistet einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung einer umweltfreundlichen Energieversorgung. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden Schlüsselfiguren im Kampf gegen den Klimawandel", begründete Jurymitglied Georg Konetzky, Sektionschef im BMAW, im Zuge der Laudatio die Entscheidung.

"Die Auszeichnung mit dem Staatspreis ist eine große Ehre und ein schönes Zeichen der Anerkennung für unsere Mitarbeiter:innen", sagen Jugend am Werk Geschäftsführerin Brigitte Gottschall und BFI Wien Geschäftsführer Christian Nowak im Anschluss an die Preisverleihung.

Klimaschutz und Integration

"Bei diesem Projekt finden wir Antworten auf zwei der größten Herausforderungen unserer Zeit: Klimaschutz und Integration", so Nowak und ergänzt: "Das gelingt durch ein sehr gut durchdachtes Bildungsangebot, das auf bestehende Kompetenzen der Organisationen aufbaut. Sowohl beim Spracherwerb als auch in den handwerklich-technischen Ausbildungen gehen wir schon seit vielen Jahren mittels umfangreicher Begleitangebote gezielt auf die individuellen Bedürfnisse der Menschen ein. Der Öko-Booster baut auf dieser Expertise auf und verwebt nun erstmals Spracherwerb und Fachausbildung."

Der bilinguale Aufbau des Projekts, das intensive sozialpädagogische Begleitprogramm und die langjährige Expertise in technischen Ausbildungen würden die rasche Vermittlung der Kompetenzen garantieren und Stehzeiten zwischen verschiedenen Ausbildungen verhindert, ist sich Nowak sicher.

Investition in richtige Zielgruppe"

"Für uns ist dieses Projekt eine wertvolle Bereicherung unserer Angebote im Bereich der Berufsausbildung und die bisher gewonnenen Erfahrungen mit den Teilnehmer:innen zeigen, dass es eine richtige und wichtige Entscheidung ist, in genau diese Zielgruppe der Menschen mit Migrationsbiografie zu investieren", betont Brigitte Gottschall, Geschäftsführerin von Jugend am Werk und ergänzt: "Der Öko-Booster zeigt exemplarisch auf, welches Potenzial hier auch in Bezug auf die in Österreich so dringend benötigten Fachkräfte liegt und wir freuen uns, dass das Konzept so positiv aufgegangen ist. Eine Herausforderung sehen wir allerdings noch darin, den Anteil der Frauen im Projekt Öko-Booster zu steigern. Denn gerade handwerklich-technische Ausbildungen bieten hier deutlich höhere Verdienstmöglichkeiten und sehr gute Jobaussichten."

Viele würden profitieren

Die Präsidentin der Arbeiterkammer Wien, Renate Anderl, freut sich sehr über die Anerkennung für das Projekt Öko-Booster. "Das zeigt, dass unser gemeinsamer Vorschlag, wie sich arbeitsmarktpolitische Fragen mit dem Kampf gegen die Klimakrise verknüpfen lassen, von der Idee zur Wirklichkeit geworden ist. Viele Menschen in Wien profitieren davon. Wir hoffen jetzt natürlich, dass auch auf Bundesebene mit ähnlichen Projekten Taten folgen und stehen gern mit Rat und Tat zur Verfügung", so Anderl.

"Die wichtigste Aufgabe des waff ist es, Wiener*innen bei ihrer beruflichen Entwicklung zu unterstützen. Gleichzeitig ist das Fachkräftezentrum der Stadt Wien im waff angesiedelt und beschäftigt sich intensiv mit den Auswirkungen der Ökologisierung. Ein großes Fachkräftepotential besteht in der Gruppe der ausgrenzungsgefährdeten jungen Wiener:innen. Wir sind von den Entwicklungsmöglichkeiten der jungen Menschen überzeugt und heben mit dem Projekt Öko-Booster einen Teil des vorhandenen Potentials – zum Vorteil der Teilnehmer*innen und der Stadt", sagt waff-Geschäftsführer Fritz Meißl, der im Preis eine Anerkennung für die Win-Win-Situation des Projekts Öko-Booster sieht.

"Es gibt einen großen Bedarf an Arbeits- und Fachkräften in klimarelevanten Berufen", sagt AMS-Wien-Chef Winfried Göschl. "Für die Transformation der Wirtschaft müssen PV-Anlagen installiert, Wärmepumpen angeschlossen, Häuser gedämmt und technisch ausgestattet werden. All diese Berufe werden sehr stark gefragt bleiben – der Öko-Booster ist daher ein Zukunftsprojekt", so der AMS-Wien-Geschäftsführer abschließend.

www.bfi.wien

www.jaw.at

www.arbeiterkammer.at

www.ams.at

www.waff.at

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