200 Jobs fallen weg
AVL List kündigt 70 Mitarbeiter und spart weitere 130 Stellen ein

| Tobias Seifried 
| 27.02.2024

Von den Kündigungen und der Stellenstreichung beim Technologiekonzern ist der Hauptsitz in Graz betroffen. Grund sei u.a. der Rückgang im Geschäft mit Verbrennungsmotoren.

Wie am Dienstag bekannt wurde, baut die AVL List am Standort Graz 200 Stellen ab – das sind insgesamt fünf Prozent der dortigen Belegschaft. So soll ein zweistelliger Millionenbetrag eingespart werden. Konkret sollen bis Ende des Jahres 70 Arbeitsplätze durch Kündigungen sowie weitere 130 durch Einsparungen wegfallen. Betroffen sind Mitarbeiter:innen, die direkt bei der AVL List GmbH angestellt sind – der Mitarbeiterstand sinke dadurch von 4.300 auf rund 4.100.

Transformationsprozess in der Automobilindustrie

Der steirische Technologiekonzern zählt zu den wichtigsten Autozulieferern des Landes. Während neue Bereiche boomen, ist das Geschäft mit Verbrennungsmotoren rückläufig. "Die globale Automobilindustrie befindet sich in einem investitionsintensiven Transformationsprozess. Gleichzeitig stellen hohe Energie-, Personal-, Material- und Zinskosten die Branche vor große Herausforderungen. AVL reagiert mit kontinuierlichen Anpassungen des Leistungsangebots und Investitionen in die Weiterentwicklung neuer Technologien. Um dem Transformationsprozess gerecht zu werden, reduziert AVL ihre Belegschaft um 70 Stellen am Standort Graz", wurde via Aussendung mitgeteilt. Zudem sollen bis zum Jahreswechsel weitere 130 Personen aufgrund von Pensionierungen und Streichungen im Stellenplan das Unternehmen verlassen.

Investition in Zukunft und Wettbewerbsklausel

Eigenen Angaben zufolge hat die AVL in den letzten fünf Jahren rund 1,3 Milliarden Euro in den Transformationsprozess investiert. Bis 2026 sollen weitere 700 Millionen Euro investiert werden. Insgesamt beschäftigte der Konzern im Vorjahr weltweit rund 12.200 Mitarbeitende, die einen Umsatz von 2,05 Milliarden Euro erwirtschafteten. Laut AVL entspreche das einem Zuwachs von rund zehn Prozent, nach einem Wachstum von 18 Prozent im Jahr 2022.

Neben den 200 Stellenstreichungen gibt es noch eine weitere Sparmaßnahme. Konkret soll die Wettbewerbs- und Beschäftigungssicherungsklausel in den Kollektivverträgen zur Anwendung kommen. Da bei der AVL rund 94 Prozent der Bruttowertschöpfung die Personalkosten betreffen, werden die Löhne und Gehälter (brutto) nicht gleich hoch wie bei anderen Unternehmen in der Metallindustrie steigen, sondern nur um sieben Prozent (max. 280 Euro statt 400 Euro), berichtet der ORF

www.avl.com

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