Nehammer und Kickl
Diese Politiker hatten im Jänner die größte Medienpräsenz

| Redaktion 
| 11.02.2024

Platz 1 war heftig umkämpft. Der dritte Platz folgte mit Respektabstand. Festreden und Kandidatur-Ankündigungen sorgten für starke mediale Aufmerksamkeit. Der Parteichef der Bierpartei war Aufsteiger des Monats.

Die APA-Comm hat ein Ranking der Medienpräsenz auf Basis der Anzahl von Beiträgen mit namentlicher Erwähnung von Politiker:innen in 13 österreichischen Tageszeitungen für den Zeitraum von 1. bis 31. Jänner 2024 erstellt.

Der Bundeskanzler führt

ÖVP-Chef und Bundeskanzler Karl Nehammer war im Jänner 2024 dabei der medial präsenteste Politiker Österreichs. Mit 686 Artikeln setzt sich Nehammer im ersten Monat des Jahres an die Spitze des Präsenz-Rankings, während FPÖ-Chef Herbert Kickl (571 Artikel) auf Platz 2 liegt. SPÖ-Parteichef Andreas Babler belegt mit deutlichem Abstand den dritten Platz (357 Artikel). Beinahe gleichauf sind Umweltministerin Leonore Gewessler (Die Grünen, 250 Artikel) und Vizekanzler Werner Kogler (Die Grünen, 244 Artikel) auf den Rängen 4 und 5 platziert.

Ausschlaggebend für die umfassende Medienpräsenz des Kanzlers zu Beginn des Superwahljahres 2024 war dessen Rede zum "Österreich-Plan" der ÖVP in Wels sowie die schrittweise Veröffentlichung inhaltlicher Schwerpunkte im Vorfeld der Veranstaltung. Ein mögliches Verbot diverser Formen des Genderns sowie eine Steuerentlastung waren dabei jene Themen, die im Vorfeld der Rede für den meisten medialen Widerhall sorgten. Gegenüber dem politischen Mitbewerb fand Nehammer zu FPÖ-Chef Kickl die klarsten Worte, dieser sei aus seiner Sicht "auf jeden Fall" rechtsextrem.

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Die Medienpräsenz des Angesprochenen war im Jänner insbesondere von seiner Rede zum Neujahrstreffen der FPÖ im steirischen Premstätten geprägt. Gemeinsam mit EU-Spitzenkandidat Harald Vilimsky (Platz 27) und dem steirischen Parteiobmann Mario Kunasek (Platz 34) stimmte Kickl das Publikum auf das bevorstehende Wahljahr ein und bezeichnete den politischen Mitbewerb u.a. als "Swingerklub der Machthungrigen". Im Zuge der vom Recherche-Netzwerk Correctiv aufgedeckten "Remigrations-Konferenz" im deutschen Potsdam zeigte sich Kickl außerdem von der vor Ort geäußerten Deportations-Idee angetan.

Babler zurück

SPÖ-Bundesparteivorsitzender Babler (Platz 3) sah sich im Jänner überwiegend mit der Causa Gusenbauer medial beschäftigt. Der sozialdemokratische Ex-Kanzler und Aufsichtsratsvorsitzende des insolventen Immobilienkonzerns Signa, Alfred Gusenbauer, bestärkte in einem Ö1-Interview seine weitere Mitgliedschaft in der SPÖ. Babler äußerte daraufhin, dass jeder, der Mitgliedsbeiträge entrichte, auch SPÖ-Mitglied sein könne. Anders sahen das hingegen Landesgruppen aus dem Burgenland, Tirol oder Oberösterreich. Sachpolitisch sprach sich Babler dafür aus, dass Wahlärzt:innen eine Behandlungsquote von rund zehn Prozent ihrer Patientinnen und Patienten nach dem Kassentarif erfüllen sollen und notfalls auch dazu verpflichtet werden könnten, für den Fall, dass es bei der Vergabe von Arztterminen zu Engpässen im Kassensystem komme.

Ankündigung hilft Kogler

Die Plätze 4 und 5 gingen im Jänner an die grünen Regierungsmitglieder Gewessler und Kogler. Neben Infrastrukturprojekten und der Ankündigung einer Novelle der Straßenverkehrsordnung stand für beide in großen Teilen die Bekanntgabe der Aktivistin Lena Schilling (Platz 28) als grüne EU-Spitzenkandidatin im Zentrum des politischen Monats. Nach hartnäckigen Gerüchten über eine mögliche Kandidatur von Ministerin Gewessler verkündete Vizekanzler Kogler gemeinsam mit Schilling deren Spitzenkandidatur für die EU-Wahl im Juni. Als zentrale Punkte ihres Wahlkampfes nannte Schilling die Themen Klimaschutz und den Kampf gegen Rechts.

Aufsteiger des Monats in puncto Medienpräsenz ist der Parteichef der Bierpartei, Dominik Wlazny – alias Marco Pogo –, der im Ranking um 500 Plätze aufrückt und mit 122 Beiträgen den 15. Platz belegt. Hauptverantwortlich für sein Ergebnis war die Ankündigung, mit seiner Bierpartei bei der kommenden Nationalratswahl antreten zu wollen.

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