Groß­in­sol­venz
Millionenpleite von heimischem Maschinenbauer

| Redaktion 
| 07.02.2024

Der oberösterreichische Maschinenbauer HST Automotive ist zahlungsunfähig - eine Fortführung des Unternehmens ist nicht geplant.

Wie der KSV1870 mitteilt, ist die HST Automotive GmbH, ein Spezialist für Sondermaschinenbau mit Sitz in Traun, zahlungsunfähig. Die Aktiva betragen rund 186.000 Euro (freies Vermögen), die Passiva rund 6,6 Mio. Euro (ohne nachrangige Forderungen). Der Insolvenzantrag wurde am Mittwoch beim Landesgericht Linz eingebracht. 18 Mitarbeiter und rund 84 Gläubiger sind direkt betroffen. Eine Sanierung des Unternehmens ist nicht geplant.

Komplettanbieter im Bereich Sondermaschinenbau

Die HST Automotive hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 2008 im Bereich der Elektromontage und im Sondermaschinenbau, insbesondere in der Automatisierung von Industrieanlagen, etabliert. Ursprünglich als Zulieferer von elektrotechnischen Komponenten gestartet, hat sich das Unternehmen zu einem Komplettanbieter im Bereich Sondermaschinenbau entwickelt. Diese strategische Neuausrichtung erforderte erhebliche Investitionen in Personal, Räumlichkeiten, Werkzeuge und Softwarelizenzen.

Unterbrochene Lieferketten und Fehlkalkulationen 

Die COVID-19-Pandemie führte zu einem Rückgang der Aufträge und zu Problemen in der Lieferkette. Zudem führten Fehlkalkulationen und unterschätzte Aufwände bei einzelnen Projekten zu Liquiditätsengpässen. Anfang 2023 wurde in Zusammenarbeit mit externen Beratern ein Restrukturierungsplan entwickelt und eine stille Gesellschafterin erhöhte das nachrangige Darlehen, um einen Turnaround zu ermöglichen. Dieser Plan scheiterte jedoch, als erwartete Großaufträge in Höhe von 3,9 Mio. Euro aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit und der hohen Finanzierungskosten nicht erteilt bzw. verschoben wurden.

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