Seit Jahren erlebt der Online-Handel ein starkes Wachstum. Im vergangenen Jahr verzeichnete die E-Commerce Branche jedoch aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im gesamten DACH-Raum rückläufige Zahlen. Hierzulande musste der heimische E-Commerce zum ersten Mal in seiner Geschichte ein reales Minus von fast acht Prozent verkraften. 2023 gehen Expert:innen wieder von einem moderaten Wachstum aus. Das zeigt die Sicherheitsstudie 2023 des Handelsverbands, die in Kooperation mit dem Bundesministerium für Inneres (BMI), dem Bundeskriminalamt und der Initiative "Gemeinsam Sicher", durchgeführt wurde.
Angebote locken Cyberkrimimelle an
Besonders in verkaufsintensiven Phasen wie dem bereits angelaufenen Weihnachtsgeschäft, das oftmals mit zahlreichen Rabatten und Angeboten lockt, werden Milliarden beim Online-Shopping ausgegeben. Schon oft haben solche Spitzenverkaufszeiten Cyberkriminelle angezogen, die Schwachstellen ausnutzen. Für Webshops sei es demnach entscheidend, während dieser Hochphasen zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Die Freude über steigende Umsätze bringt auch zahlreiche Herausforderungen mit sich. Der Verkauf im Internet birgt also oftmals Risiken. Zwei Drittel aller heimischen Webshops gaben bei einer Befragung zum Thema "Betrug im E-Commerce" an, schon mindestens einmal mit Cybercrime und Betrug konfrontiert gewesen zu sein.
CRIF will hier ansetzen und den österreichischen Händler:innen zur Seite stehen.
Schaden beträgt teilweise über eine Million Euro
CRIF Austria erweiterte die Studie und führte zwischen Ende 2022 und Anfang 2023 in Deutschland, Schweiz und Österreich eine Umfrage unter 231 Online- und Versandhändler:innen durch.
Die Studie wird seit 2019 von CRIF Austria gemeinsam mit dem Österreichischen Handelsverband (HV) durchgeführt und zeigt einen seit Jahren kontinuierlichen Anstieg des Online-Betrugs. In den vergangenen Jahren belief sich dieser in Österreich auf 64 Prozent, in Deutschland sogar auf 94 Prozent. Zwei Drittel der oftmals kleineren Betriebe sehen sich nicht als Zielscheibe von betrügerischen Aktivitäten und verzichten daher teilweise oder sogar zur Gänze auf ausreichende Schutzmaßnahmen. In Österreich haben 93 Prozent der Studienteilnehmer:innen kumulierte Verluste von unter 100.000 Euro durch Online-Betruf erlitten, sieben Prozent hatten sogar Umsatz-Defizite von bis zu einer Million Euro. Drei Prozent der österreichischen Studienteilnehmer:innen traf es mit Verlusten von mehr als einer Million Euro noch härter.
Die vielen Gesichter von Online-Betrug
Die Ergebnisse aus der DACH Region zeigen, dass mit 57 Prozent die häufigste Form von eCommerce-Betrug in Österreich die Zahlungsunwilligkeit oder – unfähigkeit der Kund:innen nach bewusster Bestellung ist. In Deutschland steht der Identitätsdiebstahl auf dem ersten Platz, in Österreich machten knapp die Hälfte der Befragten Erfahrungen mit dieser Betrugsform.
"Für Konsument:innen ist Kauf auf Rechnung die sicherste Zahlungsmethode, während es für Onlinehändler:innen ein erhöhtes Risiko darstellt. Bei dieser Zahlmethode ist es für die Händler:innen wichtig, eine Risikoprüfung durchzuführen. Eine sichere, digitale Identität hilft dabei, Betrug und Identitätsdiebstahl zu vermeiden. Durch Technologie und Automatisierung wird die Digital Customer Journey so gestaltet, dass die Konsument:innen in ihrem Shoppingerlebnis nicht gestört werden und der:die Händler:in maximale Sicherheit hat. Das sichert den Handel und stärkt die Wirtschaft", sagt Boris Recsey, Geschäftsführer von CRIF Austria.
"Die Bedrohungen im Bereich Onlinebetrug entwickeln sich ständig weiter, und das Bewusstsein, sich dagegen zu schützen, ist bei unseren Mitgliedern zunehmend da. Die Nutzung von Technologie ist dabei ein Schlüsselaspekt, um die Sicherheit zu erhöhen", so Rainer Will, Geschäftsführer vom Österreichischen Handelsverband.
Umdenken in Richtung mehr Sicherheit
Um sich effektiv vor Betrug zu schützen, setzen Online-Händler:innen immer mehr auf automatisierte Risk, Ident & Fraud-Lösungen. 80 Prozent der befragten Online-Shops in Österreich gaben an, bereits Maßnahmen zur Betrugserkennung zu implementieren (Deutschland: 83 Prozent, Schweiz: 88 Prozent). Vor einem Jahren gaben nur 56 Prozent der österreichischen E-Commerce-Händler:innen an, sich mit dem Thema Risk & Fraud Management beschäftigt zu haben.
Ein Umdenken in Richtung mehr Sicherheit hat also eingesetzt. Hierzulande nutzen 37 Prozent der befragten Online-Händler eine automatisierte Lösung eines Partnerunternehmens, während 21 Prozent mit einer eigenen automatisierten Lösung und 26 Prozent mit einer eigenen manuellen Lösung arbeiten.
"Die vermehrte Nutzung automatisierter Informationsmanagement-Lösungen unterstreicht das wachsende Bewusstsein für die Notwendigkeit eines effektiven Schutzes gegen betrügerische Aktivitäten im Online-Handel. CRIF Austria ist hier ein starker und schützender Partner", sagt Recsey abschließend.
www.crif.at
www.handelsverband.at
Kommentar schreiben