"Kapitalmärkte sind auch Frauensache"

| Redaktion 
| 03.12.2023

Bei einem Pressegespräch hat die Raiffeisen KAG die Geschlechterkluft am Kapitalmarkt adressiert und die künftige Kooperation mit Sportlerin Viki Schnaderbeck verkündet. 

Eine im Auftrag der Raiffeisen KAG durchgeführte Studie von marketmind zeigt, dass Frauen ihr Interesse an Geldanlagen auf einer Skala von 1 bis 5 bei 2,8 sehen, während Männer hier im Durchschnitt bei 2,4 liegen. Ähnlich stellt sich das Bild beim Thema Finanzkompetenz dar. Bei der Einschätzung des eigenen Wissens zum Thema "Aktien, Anleihen und Fonds" sehen sich Frauen im Durchschnitt bei 3,7, Männer hingegen bei 3,1. Das sind nur zwei Ergebnisse der durchgeführten Untersuchung.

Frauen meiden riskantere Investments

"Frauen von Kapitalmarktinvestments zu überzeugen, ist eine sehr herausfordernde Aufgabe", sagt Hannes Cizek, CEO der Raiffeisen KAG und fügt hinzu: "Studien bringen Jahr für Jahr das gleiche – oder zumindest ein ganz ähnliches – Ergebnis zu Tage: Frauen meiden riskantere Investments, weil sie sich ganz allgemein deutlich weniger für Geldanlagen interessieren, sich für zu wenig kompetent beim Finanzwissen halten und auch zu wenig liquide sind, um bei der Vorsorge Verluste zu riskieren."

Frauen würden demnach viele Chancen liegen lassen, die Männer zu nutzen wüssten. Die Raiffeisen KAG wolle hier aktiv entgegensteuern, indem sie Frauen ganz gezielt bei Events ins Boot hole und dort informiere.

Finanzwissen von Frauen verbessern

Wird das Finanzwissen von Frauen getestet, wissen Frauen tatsächlich weniger gut Bescheid. Die Studie zeigt, dass speziell wenn es um die Bewertung von Risiken von Wertpapieren geht, die Kenntnisse deutlich auseinanderklaffen. Bei der Frage, ob eine Anlage in Aktien eines einzelnen Unternehmens weniger riskant ist als die Anlage in einen Fonds mit Aktien ähnlicher Unternehmen, sind es nur 53,5 Prozent der Frauen die hier "nicht zustimmen", bei den Männern sind es 73,2 Prozent.

"Anfang des Jahres haben wir die bislang größte Offensive gestartet und in ganz Österreich Frauen ganz gezielt in Hinblick auf Kapitalmarktinvestments angesprochen und über Chancen und Risiken an den Kapitalmärkten informiert. Diese Offensive werden wir 2024 mit der Unterstützung von Viki Schnaderbeck, die wir als Testimonial für die Raiffeisen KAG gewinnen konnten, fortsetzen", so Cizek und ergänzt: "Viki Schnaderbeck passt hervorragend zu unserem Unternehmen, steht sie doch für Teamgeist, Leadership und Diversität. Darüber hinaus berät sie auch andere Sportlerinnen beim Thema Geldanlage – also ein rundum 'perfect fit'."

"Kapitalmärkte sind auch Frauensache"

"Das Empowerment von Frauen war und ist mir ein großes Anliegen. Das eigene Finanzwissen zu stärken bringt enorm viele Vorteile für Frauen, weil Wissen eben auch hier Macht beziehungsweise Ermächtigung bedeutet. Wer neben klassischen Ansparformen auch andere Anlageprodukte kennt und weiß, wie sie funktionieren, hat für die persönliche Vorsorge einen wesentlich größeren Spielraum", sagt Viki Schnaderbeck über die Kooperation und fügt hinzu: "Wir sollten das Feld nicht nur den Männern überlassen, Kapitalmärkte sind auch Frauensache."

Gezielte Ansprache

Die Raiffeisen KAG geht aber auch den Weg der direkten und gezielten Ansprache. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen bei mehr als 20 Veranstaltungen, Events für Kundinnen in Raiffeisenbanken, Kooperationen mit Frauennetzwerken und im Rahmen von Messen, insgesamt rund 2600 Frauen erreicht. "Wenn man Frauen gezielt anspricht, sind sie sehr offen für das Thema und werden im Nachgang auch sehr rasch aktiv", sagt Daniela Uhlik-Kliemstein, Leiterin digitale Medien & Vertriebsmanagement in der Raiffeisen KAG.

Frauen würden vor allem das angenehme Gesprächsklima innerhalb der eigenen "Peergroup" schätzen. Nicht wenige, hätten sich bereits davor schon mit dem Gedanken befasst, an den Kapitalmärkten zu investieren. Im Rahmen der Events konnten dann Expert:innen noch gezielter auf offene Fragen eingehen, so Uhlik-Kliemstein.

"Die Möglichkeiten an Kapitalmärkten zu investieren sind schier überwältigend, da ist es wichtig, ein paar Faustregeln zu kennen und sich auch daran zu halten, wie beispielsweise eine gute Streuung. Von einem vermeintlich maßgeschneiderten Frauenprodukt hält Karin Kunrath, seit November Chief Investment Officer in der Raiffeisen KAG, wenig: "Der Kapitalmarkt ist für alle gleich. Es macht keinen Sinn, hier ein künstliches Silo für Frauen zu schaffen", so die Expertin.

Anleihemärkte für 2024 bieten Möglichkeiten

Kurath ist davon überzeugt, dass die Finanzmärkte 2024 einige Möglichkeiten bieten werden, vor allem anleiheseitig. "Die Inflation ist zuletzt gesunken und damit auch der Druck auf die Notenbanken. Die Vergangenheit zeigt uns, dass auf fast jeden Zinserhöhungszyklus eine Rezession oder zumindest eine spürbare konjunkturelle Abkühlung folgte. Wir kennen das bereits", so Kunrath.

Es dürfte daher nur eine Frage der Zeit sein, bis die Notenbanken auf den Wirtschaftsabschwung mit Zinssenkungen reagierten, so die CIO. Als erstes reagiere darauf normalerweise der Anleihenmarkt. Dann sollten die Renditen wieder fallen. Sollte die Konjunktur sehr stark einbrechen, seien auch Anleihekaufprogramme der Notenbanken nicht auszuschließen, so Kunrath: "Selbst, wenn 'Higher for longer' länger als erwartet ein Thema im Markt bleibt, sprich die Zinsen länger hoch bleiben, sind die aktuellen Renditeniveaus – auch ohne Effekt steigender Kurse aufgrund sinkender Zinsen – attraktiv", sagt die Expertin.

'Für jene Frauen, die weniger Risiken eingehen möchten, könnte 2024 für ein Investment in einen Anleihefonds oder einen gemischten Investmentfonds ein gutes Einstiegsjahr sein", so Kunrath abschließend. Auch die Möglichkeit, mit einem Fondssparplan das Timing-Risiko zu verringern, sei eine gute Option.

LEADERSNET war beim Pressegespräch. Einen Eindruck können Sie sich hier machen. 

www.rcm.at

www.marketmind.at

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