Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA haben die Kollektivvertragsverhandlungen für die Metallindustrie am 20. November mit dem Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) fortgesetzt. Es war die mittlerweile siebte Runde (LEADERSNET berichtete) Die Gewerkschaften hatten ihre Forderung auf 10,6 Prozent adaptiert und eine soziale Staffelung gefordert. Nach sieben Stunden wurden die Verhandlungen allerdings auch diesmal ohne Ergebnis abgebrochen. Die Streiks sollen nun vertieft werden.
"Es geht um Arbeitsplätze"
Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie, geht mit den Verhandler:innen der Gewerkschaft hart ins Gericht: "Das Verhalten der Gewerkschaften ist absurd, das versteht niemand mehr. Wir wären zu Erhöhungen bereit gewesen, wenn wir im Rahmenrecht eine Verbesserung erzielt hätten. Die Gewerkschaften fordern nun für drei von vier Beschäftigten sogar eine Erhöhung über 11,6 Prozent. Das ist grotesk. Wir bieten weiterhin im Schnitt 8,2 Prozent Lohn- und Gehaltserhöhung. Das ist ein sehr fairer und ausgewogener Vorschlag."
Auf der anderen Seite sieht man das freilich anders. "Seit mehr als acht Wochen verweigern die Arbeitgeber faire Lohn- und Gehaltserhöhungen, die die Kaufkraft der Beschäftigten erhalten. Jetzt wird sogar verlangt, dass sich die Beschäftigten Teile der Erhöhung selbst bezahlen. Das ist eine Frechheit. Auf dieses üble Spiel werden sich die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sicher nicht einlassen", so die beiden Chefverhandler, Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA).
Knill kontert: "Unsere Mitarbeiter:innen verdienen einen fairen Abschluss, aber wir sind in einer Rezession und es geht um Arbeitsplätze und den Standort. Die Streiks werden wir in keinem Fall bezahlen, das müssen die Gewerkschaften selbst übernehmen und den Streikenden auch aktiv kommunizieren."
Streiks sollen vertieft werden
Die Streiks sollen laut der Gewerkschaft nun vertieft werden und sich nicht mehr nur auf einen Tag pro betroffenem Unternehmen beschränken. Für die Voest dürfte es besonders bitter werden. Hier soll bereits am Dienstag quasi die gesamte Produktion stillgelegt werden.
www.proge.at
www.gpa.at
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