Am 31. Mai lud kraftwerk zum zweiten Round Table 2023 zum Thema: "Beyond Cre[AI]tivity - Kreative Prozesse mit AI Unterstützung". Moderiert wurde die Diskussion von Stephanie Meisl, CAIO bei Full Future Consulting. Am Podium diskutierten Sindre Wimberger (Stadt Wien - Wienbot), Patrick Messe (Vorstand Sprecherverband Voice), Alex Kiessling (International ausstellender Künstler), Scharmien Zandi (@ D#Avantgarde) und Jeannette Gorzala (Rechtsanwältin, Steering Committee Member @ European AI Forum).
Unter den Gästen waren u.a. Tatjana Lulevic-Heyny (Ärzte ohne Grenzen), Franz Schifflhuber (BMF), Wolfgang Güttel (Professor TU-Wien), Vincent Beaufils (LKW Walter), Susanne Häßler und Lorjan Polozani (Stadt Wien), Sebastian Schön (Raiffeisen Bausparkasse), Sigrid Krupica (Grayling), Alexander Artner (Kotányi GmbH) sowie Hans Gerhard Zeger (Globaltrust), Albert Gerlach (WKO).
Große Auswirkungen & mangelnde rechtliche Regelungen
Laut Stephanie Meisl war die Kunst schon immer Wegbereiterin für neue Technologien: "Die ersten computergenerierten Bilder haben es uns ermöglicht, Technik aus einer neuen, kreativen Perspektive zu betrachten. Die Möglichkeit nutzergenerierter Inhalte bedeutet, dass wir alle zu Regisseurinnen werden können. Künstliche Intelligenz (KI) kann als Erweiterung unserer Werkzeugpalette betrachtet werden. Ähnlich wie ein Maler, der Farben mischt, fungiert der Mensch hier als Kurator der Daten." Für die Expertin sind die Aussichten vielversprechend, dass wir die Technologie für positive Zwecke einsetzen können.
In den Augen von Patrick Messe betrifft KI uns alle und wird in den nächsten Jahren Konsequenzen für Arbeitsmarkt, Demokratie und Gesellschaft haben, die wir noch nicht annähernd absehen könnten. Aus seiner Sicht birgt der Einsatz der KI auch enormes Missbrauchspotenzial, wodurch er es als wichtig erachte, diese mächtige Technologie transparent und fair zu regulieren.
Auch für Jeannette Gorzala brauche es rechtliche Regelungen, vor allem was die Haftungsfrage oder den Schutz der Urheber- und Persönlichkeitsrechte angehe: "Das Urheberrecht kennt nur natürliche Personen als Schöpfer von Werken. Algorithmen, rechtlich betrachtet 'Sachen', können nicht Werkschöpfer und Urheber sein. Rein KI-generierte Werke haben somit keinen Urheber und sind frei. Eine aktuelle Brennpunktfrage, die in diesem Zusammenhang beantwortet werden muss, ist, wie viel menschliche Kreativität in Prompts liegt und welche Auswirkung dies auf das Urheberrecht hat."
Für Sindre Wimberger ist die KI eines der mächtigsten Werkzeuge der Menschheit, das große Möglichkeiten bietet, vorausgesetzt, dass wir sie verantwortungsvoll, vertrauensvoll und sinnvoll einsetzen.
Künstler Alex Kiessling sieht die KI als zweischneidiges Schwert, dem man sich nicht in purer Euphorie nähern sollte, sondern mit Bedacht und Achtsamkeit. Er weist auf die Anwendung von "Prompten" hin, einer Methode, bei der einem Bot ein Befehl erteilt wird, um daraus Kunst zu erschaffen. Er betont, dass wir trotz der Leichtigkeit dieser Technologie nicht inflationär mit diesen Dingen umgehen sollten und darüber unsere menschlichen Eigenschaften und Fähigkeiten nicht vernachlässigen sollten, die uns als Menschen ausmachen.
Scharmien Zandi ist überzeugt, dass Künstliche Intelligenz (KI) noch nicht den gleichen Einfluss auf die Musikwelt hat wie auf die bildende Kunst. Laut ihr gewinne das Live-Erlebnis wieder an Bedeutung, da die Menschen den Wunsch verspürten, wieder Menschen zu hören. Abschließend zieht sie ihr Resümée aus der Veranstaltung: "Schön war es zu sehen, wie mannigfaltig die jeweiligen Personen – egal ob Diskutantinnen oder Gäste – das Thema KI interessiert. Gemeinsam fühlt sich diese Innovation mehr an wie ein Ziel, das wir zusammen gestalten wollen und das wird in Zukunft sehr wichtig werden, – gemeinsame Ziele zu setzen, um Machine Learning besser zu verstehen und damit auch besser umzugehen."
"Marketing und Werbung werden durch die Cre[AI]tivity vor neue Herausforderungen gestellt, aber die Chance überwiegen bei weitem. Es gilt, Tools wie ChatGPT – GPT-4 oder in Zukunft GPT-7 und Co. als Tools und Inspiration aktiv zu nutzen", resümiert Heimo Hammer und blickt trotz aller rechtlichen Bedenken in eine AI basierte Zukunft der Kreativwirtschaft.
Wie passen KI und Kreativität zusammen?
LEADERSNET.tv bat Alex Kiessling, International ausstellender Künstler, Scharmien Zandi, Musikerin & Künstlerin, D#Avantgarde, Patrick Messe, Vorstand, Sprecherverband VOICE, Sindre Wimberger, Experte im Kompetenznetzwerk AI, Stadt Wien, Jeannette Gorzala, Steering Committee Member, European AI Forum, Stephanie Meisl, CAIO FULL Future Consulting, Heimo Hammer, Owner & CEO kraftwerk, Angelika Hammer, COO kraftwerk, Vincent Beaufils, CDO LKW Walter Internationale Transportorganisation AG, Jeannine Weichselbaumer & Natascha Schäffer, Digital Sales Manager Raiffeisen Bausparkasse Gesellschaft m.b.H., Sigrid Krupica, CEO Grayling Austria, Albert Gerlach, Co-Inhaber Gerlach & Co, Hans Zeger, GF Globaltrust und Tatjana Lulevic-Heyny, Direktor Marketing & Fundraising Ärzte ohne Grenzen Österreich vor die Kamera und fragte u.a. nach, wie KI und Kreativität zusammenpassen.
Fotos vom kraftwerk Round Table sehen Sie in der Galerie.
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