Am Mittwoch hat PwC sein jährliches "Global Top 100"-Ranking präsentiert. Dabei listet die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft die 100 wertvollsten Unternehmen der Welt auf. Die Top 5 des Vorjahres bleiben auch heuer unter sich. Insgesamt mussten die Aktiengesellschaften ordentlich Federn lassen. Denn die Marktkapitalisierung der "100 Top-Companies der Welt" ist im Vergleich zum Vorjahr mit Stichtag 31. März 2023 um 3,8 Billionen Dollar (3,54 Billionen Euro) gesunken.
Gründe für den Rückgang
Laut PwC sei das signifikante Minus von elf Prozent der größte jährliche Rückgang seit 2009 (-39 Prozent gegenüber 2008). Hauptgründe für die weltweit starke Beeinflussung der Aktienmärkte seien das herausfordernde makroökonomische Umfeld, die hohe Inflation und Unklarheiten im amerikanischen und europäischen Bankensektor.
"Das PwC Global Top 100 Ranking bietet Einblick in die Dynamiken und Trends auf dem Aktienmarkt sowie in die Weltwirtschaft gesamt. Ein herausforderndes Marktumfeld hat im vergangenen Jahr die größten Unternehmen der Welt – gemessen an der Marktkapitalisierung – sichtlich beeinflusst", fasst Rudolf Krickl, CEO von PwC Österreich, die Studienergebnisse zusammen. Seither habe sich die Stimmung an den Börsen aufgrund einer Erholung im ersten Quartal 2023 jedoch etwas gebessert. Vorsichtiger Optimismus laute die Devise, so der Experte.
Top 20 Unternehmen
Die Top 20 werden von Aktiengesellschaften aus den USA dominiert. Wertvollster europäischer Konzern ist das Luxusgüterunternehmen LVMH. Österreich ist im Top-100-Ranking nicht vertreten, selbst Red Bull weist dafür zu wenig Wert auf.
© PwC
Branchenvergleich zeigt Entwicklungen und Trends
Getrieben sei der Verlust an Marktkapitalisierung durch die schwache Performance vieler Schlüsselsektoren wie etwa die Non-Necessary-Sparte der Konsumgüterindustrie (-23 Prozent), Communication Services (-18 Prozent), der Bank- und Finanzbranche (-11 Prozent) sowie dem Technologiesektor (-8 Prozent) worden. Bei Letzterem handle es sich um den ersten Rückgang seit zehn Jahren. Er behielt jedoch die Nummer-1-Position als größte Branche im Ranking. Unternehmen im Industriesektor hingegen hätten einen kräftigen Anstieg der Marktkapitalisierung von 45 Prozent verzeichnet
Europa als einzige Region mit Wachstum
Trotz des volatilen makroökonomischen Umfelds wuchs Europa als einzige Region im genannten Zeitraum mit einem ordentlichen Plus von 341 Milliarden Dollar Gesamtmarktkapitalisierung (+9,5 Prozent). Zurückzuführen sei das laut PwC beispielsweise auf die Performance eines Unternehmens mit Sitz in Dänemark (+40 Prozent). Aber auch zwei Aufsteiger-Unternehmen aus Deutschland hätten wesentlich zum Wachstum beigetragen.
Die Top 5 verlieren an Wert
Wie im Vorjahr sind mit Apple und Microsoft zwei US-Technologiekonzerne (Platz 1: 2,61 Billionen Dollar; Platz 2: 2,15 Billionen Dollar) an der Spitze des Rankings, gefolgt vom Energie-Unternehmen Saudi Aramco mit Sitz in Saudi-Arabien (Platz 3: 1,89 Billionen Dollar). Auf Platz 4 und 5 stehen mit Alphabet (Google, etc.) und Amazon dieselben Unternehmen wie im Vorjahr mit 1,33 Billionen Dollar bzw. 1,06 Billionen Dollar Marktkapitalisierung. Allerdings würden sich die Top-Performer PwC zufolge zum ersten Mal seit zehn Jahren mit einem Rückgang ihrer Marktkapitalisierung konfrontiert sehen.
"Trotz des signifikanten Rückgangs haben die Global Top 100 im letzten Jahrzehnt eine jährliche Wachstumsrate von Plus 9 Prozent erzielt. Langfristig betrachtet also eine solide Leistung", schließt PwC-Experte Krickl.
www.pwc.at
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