dapd ist pleite

Nachrichtenagentur hat Insolvenz angemeldet.

Die dapd ist zahlungsunfähig und hat beim Amtsgericht Charlottenburg Antrag auf Insolvenz in Eigenverantwortung gestellt. Vom finanziellen Kollaps seien rund 300 der gut 500 Beschäftigten der dapd-Gruppe, "dapd Nachrichtenagentur" und "dapd Nachrichten", betroffen. Sechs weitere Schwestergesellschaften würden am 4. Oktober ebenfalls Insolvenz beantragen. Miteigentümer Martin Vorderwülbecke soll an der Spitze der Muttergesellschaft dapd media holding bleiben, Cord Dreyer scheidet als Geschäftsführer aus, soll aber als Chefredakteur "beratend" tätig bleiben, schreibt Reuters.

Große Pläne

Die Agentur wurde in den 1970ern als Überbleibsel des deutschen Ablegers der US-Nachrichtenagentur UPI unter dem Namen Deutscher Depeschendienst (ddp) gegründet. Später kam sie zur ProSieben-Gruppe und fusionierte mit der ehemaligen DDR-Agentur ADN. 2004 wurde die Agentur von der Beteiligungsgesellschaft Arques übernommen, Ende 2009 übernahm sie den deutschen Dienst der amerikanischen Associated Press (AP) und benannte sich daraufhin in dapd um. In letzter Zeit hatte das Unternehmen sein Angebot stark ausgeweitet und Mitarbeiter eingestellt. Erst im vergangenen Jahr startete dapd einen kostspieligen Sport-Dienst und hat das Frankreich-Geschäft ausgebaut. 1983 und 2004 war dapd schon zweimal in Insolvenz gegangen. (red)

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