Seit dem 24. September sind in Wien die 31. Österreichischen Medientage in vollem Gange. Austrian Power Grid (APG) beteiligte sich an der Veranstaltung und steuerte eine Debatte, moderiert von Maria Scholl, bei, die unter dem Namen Nachhaltigkeitstalk lief. Daran beteiligt waren Christoph Badelt, Gerhard Christiner, Elisabeth Mayerhofer und Angelika Sery-Froschauer. Mit Fokus auf die Schlagworte Resilienz, Nachhaltigkeit und Sicherheit diskutierten die Expert:innen über Lösungen und Ansätze aus ökologischem Blickwinkel, sprachen über Zukunftsfragen der Gesellschaft und nachhaltige, verantwortungsvolle Entwicklungen – strategisch, politisch, wirtschaftlich, umwelttechnisch.
Anlässlich der Medientage lud APG außerdem zum Networking-Lunch. LEADERSNET.tv war vor Ort und fragte bei den anwesenden Branchengrößen nach der Verbindung zwischen den Medien und der Transformation der Energiesysteme.
"Wir können die Energiewende nur weiterbringen, wenn wir die Bevölkerung im Boot haben"
Über die Rolle der Medien für sein Unternehmen befragt, antwortete Gerhard Christiner, Technischer Vorstand APG, dass die mittlerweile fünfjährige Partnerschaft mit den Medientagen sehr wichtig sei und begründete es damit, dass die Energiewenden nur dann weitergebracht werden könne, wenn die Bevölkerung mitmache – und dafür benötige es die Medien: "Die Medien sind für uns der Transporteur dessen, was wir brauchen, damit wir auch unsere Projekte umsetzen können. Wir brauchen mehr Vertrauen in der Bevölkerung, dass die Energiewende ein Thema ist, das wir unbedingt benötigen und das auch machbar ist. Wir brauchen aber auch die technologischen Voraussetzungen. Auch da sehen wir derzeit Entwicklungen, die uns nicht helfen. Speziell: gewisse Produkte sind nicht verfügbar. Wir haben enorme Preisanstiege – das ist ein großes Thema. Am Ende des Tages geht es ums Geld. Die Energiewende muss leistbar und auch finanzierbar sein. Allein unsere neun Milliarden Euro sind natürlich eine große Herausforderung und da braucht es auch Stabilität für die Geldgeber, denn sie erwarten sich ein System, das auch politisch und regulatorisch sicher ist, damit sie auch diese hohen Summen in unsere Assets investieren."
Komplexe Umbrüche transportieren und erklären
Gefragt nach der Aufgabe von Medienevents bei der Transformation des Energiesystems, sind sich die Befragten großteils einig gewesen. Jürgen Hofer, Chefredakteur Horizont Österreich: "Es ist extrem wichtig, ein so komplexes Thema den Menschen näherzubringen. Da sind einerseits diejenigen gefordert, die es verantworten, aber auch die Öffentlichkeit und damit Medien, so komplexe Umbrüche in der Gesellschaft nicht nur zu transportieren, sondern auch entsprechend zu erklären und somit einerseits Bewusstsein zu schaffen und Plattform sowie Transporteur des Wandels zu sein."
Auch Oliver Stribl, Geschäftsführer Wien Holding, sieht die Aufgabe der Medien darin, komplexe Informationen zu verständlich aufzuarbeiten: "Medien haben die Aufgaben, Informationen zu übersetzen und den Menschen näherzubringen. Und das ist ein riesengroßer Teil. Wir reden hier von unglaublich technischen Transformationen, die hochkomplex sind, letztendlich aber einen unglaublichen Profit bei den Kund:innen mit sich bringen. Das ist natürlich auch dahingehend ein Thema. Man muss sich auch immer ein Stück des Weges mit verändern und hier selbst mitgehen. Und da ist die Transformationsaufgabe der Medien ganz wichtig."
Der Vize-Generalsekretär der Industriellen Vereinigung, Peter Koren, verortet die Aufgabe der Medien vor allem darin, den Menschen zu verdeutlichen, warum es eine Energiewende benötigt: "Die Medien haben eine sehr zentrale Rolle in der Erklärung, warum wir eine Energiewende brauchen – gerade auch in der Industrie sind enorme Investitionen notwendig. Da ist die öffentliche Hand gefordert, da sind die Unternehmen gefordert und da gilt es für die Medien, entsprechenden Menschen zu erklären, dass man in Zukunft für die Energiewende auch verstärkt, wahrnehmen wird."
Dem stimmt auch Monica Rintersbacher, Geschäftsführerin Leitbetriebe Austria, zu: "Wir brauchen erneuerbare Energie. Da sind wir schon sehr gut, aber wir müssen es auch transportieren. Und hier braucht es öffentliche Mittel und auch das Commitment der Gesellschaft. Und da ist ein ganz wichtiger Punkt erreicht, wo die Medien eine große Rolle spielen können – auf all ihren Ebenen, auf denen sie wirksam sind, hier zu unterstützen."
"Wenn Leute miteinander reden, ist es immer wertvoll und sinnvoll"
Ferdinand Wegscheider, Programmchef bei Servus TV, sieht den Wert derartiger Networking Events vor allem darin, dass wieder mehr branchenübergreifend kommuniziert wird: "Wenn Leute miteinander reden, ist es immer wertvoll und sinnvoll. Sowohl vor als auch hinter der Kamera. Der Austausch, das Miteinanderreden ist unersetzlich. Auch das in den vergangenen Jahren ein bisschen abhandengekommen. Und insofern kann man solche Veranstaltungen nur begrüßen."
Und auch Karlheinz Kopf, Generalsekretär WKÖ, misst derartigen Events eine besondere Bedeutung bei: "Wir sind letzten Endes Multiplikatoren. Und es hilft dann auch wieder bewusst zu machen, dass da noch ein großes Stück – vor allem auch Kommunikationsarbeit vor uns liegt."
Neben Gerhard Christiner (Technischer Vorstand, APG), Jürgen Hofer (Chefredakteur Horizont Österreich), Oliver Stribl, (Geschäftsführer Wien Holding), Peter Koren (Vize-Generalsekretär der Industriellen Vereinigung), Monica Rintersbacher, (Geschäftsführerin Leitbetriebe Austria), Ferdinand Wegscheider (Programmchef bei Servus TV) und Karlheinz Kopf (Generalsekretär WKÖ) holte LEADERSNET.tv auch Thomas Hofer (Politikberater und Autor), Thomas Spann (Geschäftsführer Kleine Zeitung) sowie Stefan Sengl (Partner Team Farner, The Skills Group GmbH) und Beatric Cox-Riesenfelder (Director Sales, profil) vor die Kamera.
Außerdem können Sie sich hier einen Eindruck vom Networking-Event machen.
www.medientage.at
www.apg.at
Kommentar schreiben