Franz Pichler im Interview
"Der Frauenfußball genießt in Österreich viel zu wenig Aufmerksamkeit"

| Larissa Bilovits 
| 30.09.2024

Im Interview mit LEADERSNET spricht Franz Pichler, Gründer und Geschäftsführer von spusu, darüber, was ihn und sein Unternehmen mit Sport verbindet, in welche Vereine spusu investiert und warum ihm die Förderung von Frauensport besonders wichtig ist. Zudem erklärt er, warum sich spusu freut, auch in diesem Jahr wieder die Bruno Gala auszurichten, und wie er auch unter seinen Mitarbeiter:innen sportliche Betätigung fördert.

LEADERSNET: Sehr geehrter Herr Pichler, inwiefern passen spusu und Sport zusammen?

Franz Pichler: Sport ist ein maßgeblicher Bestandteil der Gesellschaft und unseres Unternehmens und wir versuchen, uns hier vielfältig aufzustellen und einzubringen. Teamgeist, Motivation, technisches Können und die richtige Taktik sind sowohl im Sport als auch bei spusu ganz zentrale Faktoren. Unsere Sponsoringaktivitäten reichen von über 100 kleinen Ortsvereinen in unserer Heimatregion bis hin zur nationalen Spitzenliga. Mit unserer spusu Sport GmbH organisieren wir jährlich zahlreiche Kinder- und Jugendcamps und die spusu Firmen- und Gemeindechallenge. Seit 2023 sind wir außerdem Veranstalter der Bruno Gala, bei der Spieler:innen, Trainer:innen, Schiedsrichter:innen und Teams des heimischen Frauen- und Männerfußballs geehrt werden. Unser erklärtes Ziel ist es, die Bevölkerung zu mehr Bewegung anzustiften.

LEADERSNET: Gibt es bei Ihnen auch persönliche Anknüpfpunkte zum Sport?

Pichler: Sportliche Betätigung spielt in meiner Freizeit eine sehr große Rolle. 2008 habe ich mit dem Laufen begonnen. Zunächst war es sehr hart und ich habe nur wenige Hundert Meter geschafft. In der Zwischenzeit habe ich bereits zwei Halbmarathons bestritten und mit dem Fahrrad mehrmals den Großglockner bezwungen. Mittlerweile bin ich auf den Golfsport umgestiegen, das ist ebenso effektiv, aber schonender für die Knie (lacht). Jede Art von Bewegung macht einfach deutlich agiler und ideenreicher. Man fühlt sich fit und motiviert und findet außerdem einen Ausgleich zum Berufsalltag.

LEADERSNET: In welche Vereine investiert spusu zurzeit?

Pichler: Wir unterstützen zahlreiche kleine Vereine bei uns im Weinviertel und auch den ein oder anderen über die (Bundes)Landgrenze hinweg. Darüber hinaus sind wir Haupt- und Namenssponsor der spusu Vienna Capitals und engagieren uns beim SK Rapid Wien, der Wiener Austria und dem First Vienna FC. Ganz zentral ist für uns die Förderung des österreichischen Frauenfußballs. Mit dem spusu SKN St. Pölten Rush, dem besten Frauenfußballteam Österreichs, möchten wir den Weg hin zu einer höchst professionellen und vollwertigen Frauenbundesliga in Österreich mitgehen und mit all unseren Mitteln unterstützen.

LEADERSNET: Warum ist Ihnen die Förderung von Frauensport so wichtig?

Pichler: Der Frauenfußball genießt in Österreich viel zu wenig Aufmerksamkeit. Das muss sich unbedingt ändern, denn die Mannschaften leisten Großartiges und die Erfolge sprechen für sich. Als Serienmeister seit 2015 und zum dritten Mal in Folge Champions League Teilnehmer ist der spusu SKN St. Pölten Rush sportlich im absoluten Spitzenfeld unterwegs. Wir möchten die notwendigen organisatorischen Rahmenbedingungen schaffen, die für einen Profibetrieb notwendig sind. Mit der Gründung einer eigenen GmbH, der NV Arena als fixe Heimstätte und der Partnerschaft mit Rush Soccer und Capelli wurden bereits wichtige Grundsteine gelegt. Das Team ist in Höchstform, einem Gewinn der Champions League steht nichts mehr im Weg!

LEADERSNET: Auch in diesem Jahr agieren Sie als Veranstalter der Bruno Gala, in deren Rahmen jährlich die herausragendsten Akteur:innen des heimischen Fußballs ausgezeichnet werden. Was bedeutet die Veranstaltung für Sie bzw. spusu?

Pichler: Der Bruno wurde 1997 erstmals verliehen und hat sich in der Zwischenzeit zur renommiertesten Auszeichnung der heimischen Fußballszene entwickelt. Getreu unserem Motto "Besser leben mit spusu" möchten wir uns mit der Bruno Gala einmal mehr für den Sport engagieren und zur Förderung des österreichischen Fußballs beitragen. Wir haben eine Vielzahl großartiger Sportler:innen in diesem Land, die es sich verdient haben, vor den Vorhang geholt und gebührend geehrt zu werden.

LEADERSNET: Wie wollen Sie das Sport-Sponsoring von spusu in Zukunft ausbauen? Gibt es bereits konkrete Pläne?

Pichler: Unser vorrangiges Ziel ist es aktuell, mit dem spusu SKN St. Pölten Rush die Sichtbarkeit und die Begeisterung für den Frauenfußball zu schaffen. Die Konkurrenz wächst und die Spiele bewegen sich auf absolutem Top-Niveau. Man beobachtet national und international einen Anstieg der Zuschauerzahlen, deutlich höheres Medieninteresse und durch Liveübertragungen auch mehr mediale Präsenz. Diesen Weg gilt es weiterzugehen.

LEADERSNET: Inwiefern ist Sport intern bei spusu relevant? Fördern Sie auch Ihre Mitarbeiter:innen zur sportlichen Betätigung?

Pichler: Sport und Bewegung fördern Motivation und Teamgeist und spielen bei uns im Unternehmen eine sehr wichtige Rolle. Unseren Mitarbeiter:innen stellen wir unterschiedliche Fitnessangebote und Gesundheitsförderungsangebote zur Verfügung, die ein Mitarbeiter – unser spusu Sport Flo – betreut. Darüber hinaus gibt es auch eine Vielzahl sportlicher Teamaktivitäten wie einen Radausflug, einen Wandertag, Beachvolleyball oder ein Ski-Wochenende.

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