Einblicke in die neusten Entwicklungen bei Haftrisiken und IT-Sicherheit konnten die Teilnehmer:innen des diesjährigen Financial Lines Dialog erhaschen. Der Versicherungsmakler Infinco Financial Lines organisierte die Veranstaltung unter der Leitung von Gründer und Geschäftsführer Joe Kaltschmid und bot dem Fachpublikum im Ambiente des neuen Convention Centers von Schloss Luberegg in der Wachau praxisnahe Vorträge und zukunftsweisende Diskussionen.
Aktuelle Haftungsrisiken
Nachdem Elisabeth Geyer-Schulz zu Beginn der Veranstaltung ihre Organisation "Culturefly" vorstellte, die sich dem Schutz und der Förderung von Kinderrechten widmet, begrüßte Kaltschmid in seiner Eröffnungsrede alle Anwesenden. Durch das anschließende Fachprogramm führte Moderator Helmut Tenschert, unabhängiger Bildungsträger für die Versicherungsbranche, und holte zunächst Henning Schaloske, Partner und European Board Chair bei der Lawfirm Clyde & Co, auf die Bühne.
Dieser hielt den ersten Vortrag der Veranstaltung und informierte über den neuesten Stand in Bezug auf Haftungsrisiken für Unternehmen und deren Management, wonach in Europa vor allem "Health and Safety" sowie Cyberangriffe zu den größten Risiken gehören. Risikotreiber hingegen seien vor allem ESG (Environment, Social und Governance) und der Klimawandel. Außerdem beleuchtete Schaloske rechtliche Aspekte sowie die steigende Bedeutung von Menschenrechten und sogenannten Soft Laws.
Cybersicherheit und Compliance im Fokus
Der folgende Vortrag von Ivo Rungg, Partner der renommierten österreichischen Kanzlei Binder Grösswang & Partner, beschäftigte sich mit der neuen NIS-2-Richtlinie und den damit zusammenhängenden verschärften Anforderungen an die Cybersicherheit. Ihm zufolge liege es an der Führungsebene, die Vorgaben umzusetzen, und verwies auf die möglichen Konsequenzen, wenn dies nicht geschehe.
Dass der Mensch in einem Unternehmen immer im Vordergrund stehen müsse, dafür plädierte Martin Reichetseder, Director Legal & Compliance der TGW Logistics. Compliance sei demnach ein gekonntes Zusammenspiel aus Vertrauen, Verantwortung und Risikomanagement, und erfolgreiche Unternehmen müssten auf Integrität setzen, unterstrich er.
Schulungen und KI als Schlüsselfaktoren gegen Cybercrime
Eine Mittagspause im Schloss und eine entspannte Runde im Park später startete das Nachmittagsprogramm mit einem Vortrag von Georg Schwondra, Leiter von Cyber Risk und Partner bei Deloitte Österreich. Er redete über die stetig wachsenden Cybergefahren, wie Deep Fakes und Schadsoftware. Er appelliert an Unternehmen, dass Abwehrmaßnahmen allein nicht reichen würden, sondern es eine regelmäßige Schulung der Mitarbeiter:innen bedarf. Zudem griff auch er die NIS-2-Richtlinie auf und betonte, dass eine gute Umsetzung dieser nicht nur die Sicherheit stärke, sondern auch die Versicherbarkeit gegen Cyberangriffe.
Cybersicherheit war auch ein Thema im Vortrag von Martin Krumböck, CTO von T-Systems International, der vor allem den Einfluss von Künstlicher Intelligenz auf die Security besprach. Ihm zufolge sei KI ein wesentlicher Faktor in der Abwehr von und Reaktion auf Cyberangriffe, da diese etwaigen Vorfälle schneller erkennen und effizienter bearbeiten könne, was vor allem angesichts des Fachkräftemangels essenziell sei. Allerdings habe dieses Blatt auch eine Kehrseite, denn auch Angreifer:innen machen sich KI zunutze.
Diskussionsrunde zum Abschluss
Eine kurze Zusammenfassung aller Vorträge des Tages lieferte Infinco Financial Lines CEO Kaltschmid in seiner Abschlussrede zum offiziellen Programm. Danach folgte allerdings noch eine Diskussionsrunde zur Zukunft der Versicherungsbranche, die er selbst moderierte. Unter den Diskutant:innen waren unter anderem Natascha Jäger, CEO von Cogitanda Austria, Andreas Wimmer, Head of Financial Lines bei UNIQA, und Manuel Häusler, Country Manager Österreich von Markel.
LEADERSNET war bei der Veranstaltung dabei. Eindrücke finden Sie in unserer Galerie.
www.infinco.com
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