Während das Jahr 2022 für den österreichischen Neuwagenmarkt bisher alles andere als gut verlaufen ist, gibt es nun einen Lichtblick. Denn laut den von der Statistik Austria am Dienstag veröffentlichten Zahlen gab es bei den Pkw-Neuzulassungen im September ein Plus von satten 16,1 Prozent.
Insgesamt wurden im Vormonat 20.735 Personenkraftwagen (Pkw) neu zum Verkehr zugelassen. Das sind 2.871 mehr als im September 2021. Damit lagen die Pkw-Neuzulassungen nur mehr 1,5 Prozent unter dem Niveau des letzten September vor der Corona-Krise (9/2019: 21.047 Pkw).
Aufwärtstrend
"Der österreichische Neuwagenmarkt nimmt wieder kräftig Fahrt auf: Nachdem die Pkw-Neuzulassungen im August 2022 erstmals seit sechs Monaten wieder ein leichtes Plus im Jahresabstand verzeichnet hatten, setzt sich der Aufwärtstrend nun fort. 20.735 Pkw, die im September 2022 erstmals ein Kennzeichen erhielten, sorgten für ein Plus von 16,1 Prozent im Vergleich zum September 2021", so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Wenn man bei den Importeuren verschiedener Marken nachfragt, gibt es zwar bei vielen Modellen nach wie vor lange Lieferzeiten, dennoch scheint sich die Situation etwas zu entspannen. Die zuletzt gestiegenen Produktionszahlen sorgen zudem dafür, dass die langen Bestelllisten langsam aber sicher abgearbeitet werden können. Viele der im September neu zugelassenen Autos dürften bereits vor Monaten bestellt worden sein.
Top 10 Marken und Modelle im September
Beim Markenranking gibt es am Podium keine allzu großen Überraschungen: Volkswagen führt vor Skoda und BMW. Dahinter landet aber bereits der US-Elektroautobauer Tesla, der in den letzten Monaten deutlich weniger von Produktionsausfällen betroffen war als andere Hersteller (LEADERSNET berichtete). Finalisiert werden die September-Top-10 von Hyundai, Mercedes, Ford, Kia, Seat und Audi.
© Statistik Austria
Bei den Modellen gibt es sehr wohl eine Überraschung. Hier liegt nämlich das Tesla Model Y mit ziemlich großem Abstand auf Platz 1. Die für den österreichischen Markt vorgesehenen Modelle des kompakten E-SUV werden mittlerweile in der Gigafactory in Deutschland (nahe Berlin) gebaut. Dahinter landen mit Skoda Octavia, VW Polo, VW ID.4 (direkter Konkurrent des Model Y), Cupra Formentor, VW Tiguan und VW Golf gleich sechs Modelle aus dem Volkswagen-Konzern. Darüber hinaus schaffen es noch Dacia Sandero, Hyundai Tucson und Toyota Yaris in die Top 10.
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Übers Jahr gesehen deutliches Minus
Von allen Pkw-Neuzulassungen entfielen 67,2 Prozent auf juristische Personen, Firmen und Gebietskörperschaften und 32,8 Prozent auf private Halter:innen. Von Jänner bis September 2022 wurden laut Statistik Austria 163.209 Personenkraftwagen (Pkw) neu zugelassen. Damit liegen die Pkw-Neuzulassungen des bisherigen Jahres 14 Prozent unter dem Niveau des gleichen Vorjahreszeitraums.
Alternative Antriebe vor Benzin- und Diesel-Pkw
In den ersten drei Quartalen 2022 wurden weniger Pkw mit Dieselantrieb (37 044; -20,2 Prozent) und Benzinantrieb (62.071; -17,3 Prozent) neu zugelassen. Ebenfalls weniger Neuzulassungen wurden für Benzin-Hybrid-Pkw (29.898; -11,1 Prozent) und Diesel-Hybrid-Pkw (10.026; -4,8 Prozent) beobachtet. Die Zahl der neu zugelassenen rein elektrisch betriebenen Pkw (BEV) blieb im Vergleich zu Jänner bis September 2021 weitgehend unverändert (24.104; -0,1 Prozent). Davon entfielen 77,5 Prozent auf juristischen Personen, Firmen bzw. Gebietskörperschaften und 22,5 Prozent auf private Halter:innen.
Der Anteil an Pkw-Neuzulassungen mit alternativen Antrieben erreichte von Jänner bis September 2022 39,3 Prozent und lag damit über neu zugelassenen Benzin- (38 Prozent) und deutlich über Diesel-Pkw (22,7 Prozent).
www.statistik.at
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