Die eher verhaltene Neuflächenproduktion der vergangenen Jahre schlägt sich auf dem Wiener Büromarkt mittlerweile in einer deutlichen Veränderung des Verhältnisses von Angebot und Nachfrage nieder.
Gesamtbestand an Büroflächen stagniert
Der heute veröffentlichte EHL Büromarktbericht Wien für den Herbst 2022 weist einen Rückgang der Leerstandsrate auf ein Rekordtief von nur mehr 4,1 Prozent aus und der Trendbarometer zeigt weiter nach unten. Zwar erreicht das Fertigstellungsvolumen mit 126.000 Quadratmeter heuer fast das Doppelte des Vorjahreswerts, doch entfallen rekordverdächtige 82 Prozent auf Refurbishments von Bestandsobjekten, wodurch sich der Gesamtbestand der Büroflächen am Wiener Büromarkt aber nicht erhöht.
Dies führt bei einer guten Nachfragesituation in weiterer Folge zu einer sinkenden Leerstandsrate am Büromarkt. In den besonders nachgefragten Bestlagen in der Innenstadt und am Hauptbahnhof gibt es bereits jetzt kaum noch größere, zusammenhänge Flächen über 1.500 Quadratmeter. In der Konsequenz führt das derzeit in guten Lagen zu weiterhin leicht steigenden Mieten. Die Wiener Spitzenmiete liegt aktuell bei 26 Euro pro Quadratmeter.
Keine Änderung in Sicht
An diesen Trend werde sich auch im 1. Halbjahr 2023 vorerst nichts ändern. Für das kommende Jahr sind Fertigstellungen von nur rund 42.000 Quadratmetern angekündigt, der niedrigste Wert seit mehr als einem Jahrzehnt. Da auch davon ein wesentlicher Teil auf Refurbishments entfalle, sei selbst bei einer Konjunkturabschwächung aus heutiger Sicht mit einer Fortsetzung des Vermietermarkts zu rechnen.
Unternehmen, die einen neuen Standort suchen, würden ab den Fertigstellungen Ende 2023 bzw. 2024 allerdings wieder ein breiteres Angebot vorfinden, denn dann würden mit Projekten wie dem Vio Plaza (U4 Station Meidling), dem Francis (Althanquartier) oder dem Urban Garden (myhive am Wienerberg) wieder hochattraktive Bürogebäude auf den Markt kommen.
"Robuste und stabile Verfassung"
"Alle Kennzahlen weisen für den Wiener Büromarkt auch unter Berücksichtigung der aktuellen geopolitischen und wirtschaftlichen Lage eine robuste und stabile Verfassung aus", erklärt Stefan Wernhart, Geschäftsführer der EHL Gewerbeimmobilien GmbH. "Damit sollte auch eine Abschwächung der Konjunktur zu keinen hohen Leerständen und rückläufigen Mieten führen. Der drastische Anstieg der Energiepreise sichert modernen, energieeffizienten Objekten zudem einen wichtigen Wettbewerbsvorteil. Neue oder umfassende modernisierte Objekte an guten Standorten werden daher in den kommenden Jahren kaum Probleme haben, ausreichend gute Mieter zu finden."
www.ehl.at
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