Seit 2015 unterstützt das von Hermann Hauser gegründete Institute for Entrepreneurship Cambridge-Tirol – Hermann Hauser (I.E.C.T. – Hermann Hauser) Deep-Tech Entrepreneure bei der Gründung, Produktentwicklung und Markteinführung. Die speziell entwickelten Programme richten sich an österreichische, europäische und globale Gründer:innen mit wissenschaftlichem Hintergrund.
Das I.E.C.T. konzipiert und veranstaltet internationale Bildungsprogramme für potenzielle Jungunternehmer:innen auf allen Stufen der Startup-Entwicklung. Dabei wird eng mit dem Startup-Ökosystem rund um die University of Cambridge zusammengearbeitet. So sollen Gründer:innen innerhalb des eigenen globalen Netzwerks mit Investor:innenen, Mentor:innen und etablierten Unternehmen verbunden werden. LEADERSNET hat Hermann Hauser zum Interview gebeten.
LEADERSNET: Sehr geehrter Herr Hauser, das I.E.C.T unterstützt Deep-Tech Entrepreneure bei der Gründung, Produktentwicklung und Markteinführung. Wie hat sich dieser wichtige Sektor seit Ihrem Start im Jahr 2015 entwickelt?
Hauser: Das I.E.C.T. hat sich seit 2015 unerwartet erfolgreich entwickelt. Vor sieben Jahren hätte ich mir nicht träumen lassen, dass wir die I.E.C.T. - Summer School jedes Jahr besser für weitere sieben Jahre veranstalten werden.
LEADERSNET: Wie steht Europa bei den Gründungen im Vergleich zu den USA und China da?
Hauser: Europa hinkt den Vereinigten Staaten und jetzt leider auch China hinterher. Das größte Risiko in Europa ist, dass wir nicht genug Risiko in Kauf nehmen. Europa hat das jetzt verstanden und hat einige Initiativen gesetzt, wie das EIC (European Innovation Council), aber das ist nicht genug. Wir brauchen eine Beschleunigung der Technologieszene.
LEADERSNET: Was sind Ihrer Meinung nach in Österreich die größten Probleme, die Deep-Tech Entrepreneure von einer Firmengründung abhalten?
Hauser: Das fehlende Ökosystem des Venture Kapitals, Mentor:innen, Kurse, etc. Wir hoffen, mit I.E.C.T. einen Beitrag dazu zu leisten.
LEADERSNET: Wie entwickelt sich der Investor:innenbereich in dem Feld? Und sind hier bereits Auswirkungen der angespannten weltpolitischen Lage mit gleich mehreren Krisen erkennbar?
Hauser: Die mehrfaltigen Krisen sind ein klarer Hemmschuh auch für die Technologiesparte. Aber wir wissen aus Erfahrung, dass viele der besten Start-ups in Krisensituationen entstanden sind.
LEADERSNET: Von 18. bis 24. August 2022 findet die I.E.C.T. – Summer School statt. An diesem early-stage deep-tech Bootcamp werden 25 ausgewählte Startups sowie weitere Startups aus anderen Initiativen teilnehmen. Was wird den Teilnehmer:innen geboten?
Hauser: Den Teilnehmer:innen wird ein Mix aus unternehmerischer Theorie und Praxis geboten, vermittelt von internationalen Expert:innen aus unserem breiten Netzwerk, dabei werden alle wichtigen Bereiche der Unternehmensgründung und -führung abgedeckt. Besonders wichtig ist hierbei die Partnerschaft mit der Universität Cambridge! Durch die Kooperation kann ein seit Jahren etabliertes Programm in Tirol Anwendung finden und für Österreich einen erheblichen Mehrwert schaffen!
Mindestens genauso wichtig sind allerdings die während der I.E.C.T. – Summer School geknüpften Partnerschaften und gesammelten Erfahrungen, denn diese bleiben ein Leben lang!
LEADERSNET: Welche Mentor:innen und Keynotespeaker:innen werden mit den Startups an diesen sieben Tagen arbeiten?
Hauser: Wir haben eine große Bandbreite an Keynotespeaker:innen und Mentor:innen geladen, denn nur so kann allen Teilnehmer:innen eine auf sie persönlich zugeschnittene Erfahrung und die richtige Unterstützung ermöglicht werden. Unsere Keynotespeaker:innen, Mentor:innen und Expert:innen sind selbst Serial Entrepreneurs oder Spezialist:innen ihres Fachgebietes und bringen daher ihre direkten Erfahrungen aus der Praxis mit zur I.E.C.T. – Summer School.
Die Themen der Keynotes reichen dabei unter anderem von "Entrepreneurial Vision" und "Marketing Strategy" über "Customer Value Proposition" und einer "Finance Session" bis hin zu "Pitch Training" und "Selling your Idea". Damit wird den Teilnehmer:innen ein Werkzeugkasten mitgegeben, der sich auf ihre Startups übertragen lässt und in Zusammenarbeit mit unseren Mentor:innen in kleineren Gruppen verfeinert wird. So wird das in der Keynote Gelernte angewendet und individuell eingesetzt!
LEADERSNET: Findet die Summer School an einem zentralen Ort statt, oder ist sie auf mehrere Locations aufgeteilt?
Hauser: Die I.E.C.T. – Summer School on Entrepreneurship findet bis auf das Eröffnungsevent "Tirol meets Cambridge" komplett auf dem Gelände der Werkstätte Wattens statt. Die Werkstätte Wattens ist ein internationales Unternehmens- und Kreativzentrum für Gründer:innen, Startups sowie produzierende und dienstleistende Unternehmen in unterschiedlichen Entwicklungsphasen.
LEADERSNET: Ziel der I.E.C.T. – Summer School ist es, die teilnehmenden Startups zu fördern und für ihren Pitch am Demoday vor internationalen Investor:innen vorzubereiten. Wie hoch muss die Erfolgsquote sein, damit Sie von einem Erfolg sprechen? Schließlich ist es nicht einfach, aus einem Startup ein nachhaltig erfolgreiches Unternehmen zu machen.
Hauser: Die Erfolgsquote lässt sich erst nach vielen Jahren errechnen - wir sind bis jetzt aber bis dato überrascht von der erstaunlich hohen Erfolgsquote.
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