Etwas überraschend verkündete die Regierung am Dienstag mittels Aussendung weitere Schritte Richtung Normalität: Am kommenden Samstag fällt, so wie in Geschäften und Museen, die 2G-Regel auch bei köpernahen Dienstleistungen. Bei Veranstaltungen entfällt die Personenobergrenze, hier bleibt die 2G-Regel aber aktiv. Wie bereits bekannt, wird ab 19. Februar die 2G-Regel in der Gastronomie durch 3G ersetzt.
Wie steht die Branche zu den Lockerungen?
Ministerin Elisabeth Köstinger meinte dazu: "Corona-Maßnahmen sind berechtigt, aber keinen Tag länger als notwendig. Darum ist es richtig, dass ab 12. Februar nächste Öffnungsschritte folgen, die vor allem für unsere Tourismus- und Veranstaltungsbranche motivierend sind."
Aber wie steht die Tourismus- und Gastronomiebranche zu den Lockerungen? LEADERSNET hat bei den führenden Köpfen des Bereiches nachgefragt.
© Eventagentur Putz & Stingl
Gert Zaunbauer, Geschäftsführer Eventagentur Putz & Stingl und stellvertretender Spartenobmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Niederösterreich
"Ich finde das gut und wichtig für die Wirtschaft. Die Zahlen in den Spitälern lassen das auch zu. Die Unternehmer:innen wollen endlich wieder Vollgas geben."
© pi-five
Wolfgang Peterlik, Geschäftsführer pi-five Eventmarketing
"Wir freuen uns über jede Lockerung, sind aber als Branche gerne bereit mit strengen Kontrollen weiterhin unseren Beitrag zur Eindämmung der Pandemie zu leisten. Kontrollierte Events sind weiterhin die sichersten Orte. Die meisten Kunden wollen allerdings ohnehin 2G+."
Alexander Knechtsberger und Gerhard Huber © Huber
Alexander Knechtsberger, Gründer der DocLX Holding
"Ich bin natürlich froh über jede Lockerung. Das ist ganz wichtig für die Wirtschaft, wir müssen wieder zur Normalität zurück." Er persönlich hätte aber vorerst 2G in der Gastronomie weiterhin gelten lassen "damit mehr Menschen einen Anreiz haben, impfen zu gehen und wir schneller aus der Pandemie herauskommen. Meine Veranstaltungen und Reisen werden weiterhin bei 2G statt 3G bleiben."
Gerhard Huber, Geschäftsführer von Easystaff
"Ich freue mich natürlich sehr über die Öffnungsschritte. Diese Lockerungen bewirken, dass wir positiv in die Zukunft blicken können. Ich nehme die Lockerungen wie sie sind und mache das Beste daraus. Wir müssen jetzt versuchen, schrittweise wieder zur alten Lebensqualität zurück zu finden."
© LEADERSNET
Peter Dobcak, Fachgruppenobmann der Gastronomie bei der Wirtschaftskammer Wien
"Wir freuen uns über jeden Schritt in Richtung Freiheit – nicht nur aus wirtschaftlichen, sondern auch aus psychologischen Gründen wäre ein Wegfall der Maßnahmen dringend notwendig. So weiterzumachen wie bisher, würde uns wirtschaftlich endgültig ruinieren. Und die Stimmung ist ohnehin schon am Boden."
© Marcus Sibrawa
Veronica Kaup-Hasler, Wiener Stadträtin für Kultur und Wissenschaft
"Hingehen, hingehen, hingehen: Die heute bekannt gewordenen Lockerungen sind ein wichtiges Signal für die Kulturtätigen und das Publikum, die allzu lange das Lebenselixier Kunst entbehren mussten. Das Gebot der Stunde ist, Mut machen und Hoffnung geben. Ich freue mich über die Entwicklung und hoffe, dass wir jener Zeit entgegengehen, in der wir Kunst und Kultur wieder gefahrlos genießen können." (ca)
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