"Keiner hätte vor zwei Jahren geglaubt, dass Normalität so viel Freude machen kann"

Das Glücksbarometer der Covid-19 Umfrage von P8 Marketing steigt nach dem Tiefpunkt im Jänner 2021 wieder an.



P8 Marketing hat online in der bereits sechsten Covid-19 Umfrage über 1.250 Österreicher:innen im Zeitraum von 6. Juli bis 15. Juli 2021 befragt. Kernthemen der Umfrage waren Glücksfaktoren und Wertewandel, geplante Investitionen und Reiselust im Sommer, die Bewertung von modernen Arbeitsformen und das Krisenmanagement der Bundesregierung sowie die Einschätzung zu Neuwahlen sowie erwartete wirtschaftliche Entwicklungen.

Gesundheit, Familie und keine Geldsorgen

Das Glücksbarometer der Covid-19 Umfrage von P8 Marketing steigt nach dem Tiefpunkt im Jänner 2021 wieder an: Zu Jahresbeginn war jeder Dritte aktuell "unglücklich" bis "sehr unglücklich". Die aktuelle Befragung zeigt, dass mittlerweile "nur" mehr jeder fünfte "unglücklich" (9,94 Prozent) bis "sehr unglücklich" (11,63 Prozent) ist. Im Vergleich zur Stimmung von Oktober 2020 (3,0) und Jänner 2021 (2,8) werden 3,2 von 5 möglichen Stimmungspunkten erreicht. Dies ist der Höchstwert seit April 2020 (3,1). Die Glücksfaktoren sind seit dem letzten Jahr unverändert. Es zählen weiterhin Gesundheit (87,18 Prozent), eine intakte Familie (75,05 Prozent), keine Geldsorgen (64,51 Prozent), Freunde (62,52 Prozent), Partnerschaft (57,16 Prozent) sowie ein schönes Zuhause (54,08 Prozent).

Gutes Aussehen (10,74 Prozent) sowie Shopping (5,76 Prozent) verlieren im neuen Alltag an Bedeutung. "Die inneren Werte haben sich manifestiert. Sie übertrumpfen den äußeren Schein und die oberflächliche Konsumlust. Die Bedeutung von Familie und Freunden wird zum nachhaltigen Mega-Trend", analysiert P8-Chef Georg Hofherr.

Die Konsumlust nimmt langsam zu

Im letzten Jahr haben 40 Prozent nur mehr das Notwendige gekauft, mittlerweile achtet knapp jeder Vierte darauf. Für rund 28 Prozent sind weiterhin regionale Produkte beim Einkaufen besonders wichtig und der Boom im Online-Shopping hält bei 38 Prozent der Befragten weiter an (vgl. April 2020 11 Prozent). Bei jedem Dritten ist das Einkaufsverhalten unverändert.

Die Sehnsucht nach einem normalen Alltag (60,3 Prozent), Reisen und Urlaub (35,01 Prozent) sowie Freunde und Familie treffen (45,78 Prozent) sind Bereiche, welche in der neuen Normalität wirklich zählen. Ausgaben sind in diesem Jahr insbesondere in den Bereich Wohnen (36,29 Prozent), Reisen (34,04 Prozent), Freizeitaktivitäten (33,19 Prozent) und Gesundheit (31,16 Prozent) geplant. "Keiner hätte vor zwei Jahren geglaubt, dass Normalität so viel Freude machen kann", so Hofherr.

Urlaub in der Nähe

45 Prozent der befragten Österreicher:innen haben geplant, in diesem Jahr zu verreisen. Knapp 13 Prozent sind sich noch unsicher, 42 Prozent haben keine Reise geplant. Zu den besonders beliebten Reisezielen zählen u.a. Österreich (45,71 Prozent), Italien (29,1 Prozent), Kroatien (28,17 Prozent) und Griechenland (8,58 Prozent).

Die Motivstudie der Österreich Werbung zum Österreichurlaub 2021 ergibt ebenfalls, dass 45 Prozent einen Sommerurlaub 2021 planen, 2020 waren es hingegen nur 30 Prozent. Mehr als die Hälfte derer, die einen Sommerurlaub planen, wollen diesen in Österreich verbringen.

8 von 10 Befragten sind aktuell mit ihrer Arbeitssituation zufrieden und planen nicht, in den nächsten zwölf Monaten den Job zu wechseln. "Es zeigt sich, dass die Krise nachwirkt und ein sicherer Arbeitsplatz an enormer Bedeutung gewinnt. Die Suche nach Arbeitskräften wird daher weiterhin für Unternehmen zu einer Herausforderung", erwartet Hofherr.

Moderne Arbeitsformen, digitale Kommunikation und Home-Office haben allerdings noch Luft nach oben: Rund 38 Prozent bewerten diese neuen Methoden in ihrem Arbeitsalltag mit "sehr schlecht" oder schlecht, lediglich 31 Prozent vergeben ein "gut" oder "sehr gut" (18,87 Prozent).

Corona als fixer Bestandteil

Mittlerweile denken bereits über 81 Prozent der Befragten, dass Österreich die Corona Krise noch weitere 12 Monate oder länger begleitet und Corona damit in den nächsten Jahren zum fixen Bestandteil unseres Lebens wird. Die Einschätzung zur mittelfristigen Wirtschaftsentwicklung nach der Corona-Krise zeigt aber auch, dass wieder Hoffnung geschöpft wird. 7 von 10 der Befragten erwarten eine "sehr negative" bzw. "negative" Wirtschaftsentwicklung, in der Befragung von Jänner 2021 haben diese Meinung noch 9 von 10 geteilt.

Die Menschen vermuten, dass es aufgrund der hohen Staatsschulden zu einer Inflation kommen kann. 65 Prozent gehen von einer Geldentwertung aus, 24Prozent  sind sich noch unsicher. Seit Oktober hat sich die Stimmung gegenüber der Bundesregierung, bedingt durch die Dauer der Krise sowie den laufenden Änderungen, auf niedrigem Niveau eingependelt. Der mangelnde respektvolle Umgang zwischen den politischen Parteien lässt die Befragten (49Prozent) Neuwahlen vermuten. „Alle politischen Parteien sind angehalten, das Vertrauen der Bevölkerung neu aufzubauen. Die Politik beschädigt sich derzeit selbst“, erläutert Hofherr abschließend. (red)

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