Vöslauer investiert sieben Millionen Euro in "retro-revolutionäre" Pfandflasche

Erstes PET-Mehrweggebinde Österreichs bleibt drei bis vier Jahre in Verwendung und bringt "deutliche" CO2-Reduktion und Materialeinsparung ohne Zusatzaufwand für den Handel – Launch im ersten Quartal 2022 geplant.

Vöslauer intensiviert seinen Fokus auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung: Der niederösterreichische Mineralwasserhersteller investiert rund sieben Millionen Euro investiert Vöslauer in ein neues Verpackungskonzept: Nach der Wiedereinführung Glas-Mehrwegflasche im Handel 2014, dem Launch der ersten PET-Flasche aus 100 prozentigem rePET im Jahr 2018 sowie der Einführung der ersten 0,5 Liter Glas-Mehrwegflasche im Handel 2019, konkretisiert Vöslauer nun seine Pläne zur Neuauflage des ersten und bisher einzigen PET-Mehrweg-Gebindes in Österreich.

Die erste PET-Mehrweg-Pfandflasche Österreichs soll im ersten Quartal 2022 auf den Markt kommen und wird vorerst für die Sorten "prickelnd", "mild" und "ohne" in der 9×1-Liter-Kiste ausgerollt – auch eine Ausdehnung auf weitere Geschmacksrichtungen ist vom Hersteller bereits angedacht. Vöslauer wird zudem seit 2020 mit Hilfe von Kompensationsprojekten zudem CO2-neutral geführt.

CO2-Fußabdruck schrumpft um bis zu 30 Prozent 

Das neue Verpackungskonzept wurde am Dienstag im Rahmen einer virtuellen Pressekonferenz vom Vöslauer Geschäftsführungsduo Herbert Schlossnikl und Birgit Aichinger gemeinsam mit Greenpeace Österreich-Konsumexpertin Lisa Panhuber präsentiert. "Ein wesentlicher Vorteil der neuen PET-Mehrwegflasche ist die Reduktion des CO2-Fußabdrucks um bis zu 30 Prozent im Vergleich zu unseren bestehenden Pfandgebinden", erklärt Schlossnikl. Außerdem sei die neue Flasche mit 55 Gramm "besonders leicht, stabil und unzerbrechlich" – genau jene Eigenschaften, die für Endkonsumenten einen "unschlagbaren Vorteil" darstellen sollen, so die Überzeugung des Mineralwasserherstellers.

Der Rezyklat-Anteil der PET-Mehrweg-Flasche liegt zu Beginn der Markteinführungbei 30 Prozent. Ein Wert, der sich in der Vergangenheit bewährt habe und mit dem die Qualität auch bei den angestrebten zwölf Umläufen pro Flasche sichergestellt werden könne, wie Schlossnikl erläutert. Dennoch sei es das erklärte Ziel, den Rezyklat-Anteil weiter zu erhöhen. Zudem ist das eingesetzte PET-Monomaterial zu 100 Prozent recycelbar und die Etiketten werden aus 100 Prozent Recyclingmaterial hergestellt.

© Vöslauer
Die neue PET-Mehrweg-Pfandflasche von Vöslauer wird in der 9×1-Liter-Kiste angeboten. © Vöslauer

Retro-Vorstoß im Kampf gegen den Müll

Können die zwölf Umläufe erreicht werden, dürfen die Flaschen, die dann rund drei bis vier Jahre in Verwendung sind, auch das Österreichische Umweltzeichen tragen. In Summe lässt sich mit der neuen PET-Mehrweg-Pfandflasche in diesem Zeitraum rund 80 Prozent Material – entspricht rund 400 Tonnen pro Jahr – einsparen. Die Mehrweg-Kisten sind auf mindestens 50 Umläufe ausgerichtet.

PET-Mehrweggebinde sind freilich keine Revolution: Hierzulande waren ebendiese bis in die 1990er-Jahre üblich, aufgrund mangelnder Nachfrage sind sie allerdings wieder aus den Regalen verschwunden. Aufgrund des hohen nachhaltigen Mehrwerts und dem gesteigerten globalen Umweltbewusstsein hofft man nun aber auf einen Durchbruch für das "Retro-Revival" des Mehrweg-Pfands. So verwundert es nicht, dass sich auch Greenpeace in Österreich über den Schritt von Vöslauer freut: "Auf Dauer werden wir uns diese Ressourcenverschwendung nicht leisten können", meint Greenpeace- Konsumexpertin Lisa Panhuber, die einen drastischen Anstieg des Anteils an wiederverwendbaren Mehrwegverpackungen im Land fordert (aktuell liegt dieser lediglich bei 20 Prozent, Greenpeace zielt auf 80 Prozent ab, Anm.) "Nur mit wiederverwendbaren Mehrweg-Verpackungen schrumpfen wir die Verpackungsberge nachhaltig. Durch ihr leichtes Gewicht ist die Mehrwegflasche aus PET eine sinnvolle und umweltfreundliche Ergänzung zu Glas-Mehrweg. Alle Supermärkte müssen mitziehen und die neuen wiederbefüllbaren Flaschen auch in ihre Regale stellen", so Panhuber, die betont, dass ein "Umdenken in der Bevölkerung und Nachahmer in der Industrie" vonnöten sind.

Handels-Einführung ohne Zusatzaufwand

Die Umstellung auf das PET-Mehrwegsystem bei Vöslauer soll den Handelspartnern nicht weiter auffallen, so der Mineralwasserhersteller. "Im Grunde genommen ändert sich am bisherigen Handlings nichts",erklärt Vöslauer-Geschäftsführerin Birgit Aichinger. Die Belieferung erfolge wie bisher und auch die Produktdaten bleiben unverändert, da die neue PET-Mehrwegflasche die bereits jetzt erhältliche 9×1-l-PET Zweiweg-Pfandflasche gänzlich ersetzt.

Und auch für die Konsumenten soll neben einem guten Gewissen durch einen simplen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz größtmögliche Convenience geboten werden: "Als Marktführer war es uns wichtig, als Alternative zu unserer 8×1-l-Glas-Mehrwegflasche ein Mehrweggebinde für jene auf den Markt zu bringen, die nicht so schwer tragen können oder auch wollen. Denn Konsumentinnen und Konsumenten suchen nach einfachen, leicht in ihren Alltag integrierbaren Lösungen, ihr Leben nachhaltiger zu gestalten", so Aichinger abschließend. (red)

www.voeslauer.com

Facts zum österreichischen Pfandmarkt

Der heimische Pfandmarkt war im Jahr 2020 31 Millionen Euro groß und konnte ein Wachstum von 7,8 Prozent verzeichnen. Der Anteil von Glas-Mehrweg legte um plus 9,4 Prozent zu, jener von rePET-Zweiweg um plus 3,9 Prozent.

Christoph Stieg
Gratulation Vöslauer! Viel Erfolg.
Gemeinsam schaffen wir die Ökologisierung - auch wir leisten unseren Beitrag (www.perfactconsulting.com/gogreen)
Beste Grüße, Christoph Stieg
Gerry Ostwald
Was ist daran neu? Die Plastik-Mehrwegflasche von Vöslauer gibt es doch schon seit Jahren.

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Facts zum österreichischen Pfandmarkt

Der heimische Pfandmarkt war im Jahr 2020 31 Millionen Euro groß und konnte ein Wachstum von 7,8 Prozent verzeichnen. Der Anteil von Glas-Mehrweg legte um plus 9,4 Prozent zu, jener von rePET-Zweiweg um plus 3,9 Prozent.

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