Retourkutsche in der Causa Glock: "Geringschätzung des U-Ausschusses nicht gerechtfertigt"

Nach Abberufung aus dem Aufsichtsrat der Austro Control beschwert sich Kathrin Glock bei Leonore Gewessler.


Kaum hatte Kathrin Glock am Dienstag ihren (medial viel diskutierten) Auftritt im parlamentarischen Ibiza-Untersuchungsausschuss absolviert, war die Gattin des Waffenproduzenten auch schon ihren Aufsichtsratsposten bei der Austro Control GmbH los, denn Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) berief die Unternehmerin und Ehefrau des Waffenproduzenten Gaston Glock am Mittwoch mit sofortiger Wirkung aus dem Kontrollgremium des für die Flugsicherung zuständigen staatlichen Unternehmens ab (LEADERSNET berichtete)

Glock: "Entscheidung ist höchst befremdlich"

Diesen gewaltigen Paukenschlag in ihrer Karriere ließ Glock nicht unkommentiert, und verfasste einen Brief an Gewessler, in dem sie deren Entscheidung zur Abberufung bekrittelt. Wie der Kurier berichtet, bezeichnet Glock die Abberufung als Aufsichtsrätin der Flugsicherung Austro Control (ACG), den Gewessler mit der "Geringschätzung gegenüber einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss" begründet, in ihren eigenen Worten als "höchst befremdlich".

In dem Schreiben welches der APA vorliegt, argumentiert die Gattin des Waffentycoons besonders: "Sie haben Ihre Entscheidung offenbar alleine auf Basis der laufenden Kurzzusammenfassungen aus den Medien getroffen oder Zurufe von Abgeordneten ungeprüft und reflexionslos Ihrer Entscheidung zugrunde gelegt." diese Argumentation wählt Glock offensichtlich aus dem Grund, da zum Zeitpunkt der Presseaussendung am Tag nach ihrer Befragung im U-Ausschuss noch kein Protokoll vorlag.

"Politische Motive" hinter Entscheidung vermutet

Nun, da ein Protokoll vorliegt, findet Glock, dass "keine einzige ihrer Aussagen" darin den Vorwurf Gewesslers bestätige. Auch der offiziellen Kommunikation mit der Parlamentsdirektion im Zusammenhang mit ihrer Befragung seien derartige Vorwürfe nicht zu entnehmen. Kathrin Glock stellt in ihrem Brief nun offen die Vermutung an, dass Gewessler ihre Abberufung "geleitet von politischen Motiven" bereits von langer Hand geplant und lediglich "nach einem Grund gesucht habe", diese durchzusetzen.

Jetzt fordert die nunmehrige Ex-Aufsichtsrätin von Gewessler eine "konkrete Darlegung aufgrund welcher Fakten" diese den "unhaltbaren Vorwurf" gründe. Es gehe ihr dabei "einzig" um Aufklärung ihres Abberufungsgrundes als Aufsichtsrätin der Austro Control, denn eine Rückkehr als Aufsichtsrätin sei für sie "ausgeschlossen", so Glock, die im gleichen Atemzug betont, dass ihre "zeitlichen Ressourcen" diese Tätigkeit ab Jänner durch die Übernahme des Vorsitzes im Aufsichtsrat der Glock Ges.m.b.H. sowieso "nicht mehr zulassen" würden. Sie schließt ihr Schreiben an die Ministerin mit der Anmerkung, ihr Mandat sowieso bereits vor der Abberufung zurückgelegt zu haben. (red)

www.austrocontrol.at

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