Tabuthema Geld
Karriere-Experte Weissenböck über Informationsflüsse zum Thema Gehalt.
Wissen Sie, wie viel Ihr Kollege verdient? Wenn ja, haben Sie entweder Personalverantwortung oder Sie genießen das spezielle Vertrauen Ihres Mitstreiters. Denn wie eine aktuelle Online-Umfrage von karriere.at nun ergab, zählt die Höhe des Gehalts in Österreich nach wie vor zu den großen Tabuthemen. Der relativ größte Teil der befragten Arbeitnehmer (36 Prozent) gab an, Gehälter keinesfalls preiszugeben. Ein Drittel (32 Prozent) gibt bestenfalls ausgewählten Kollegen Auskunft: Insgesamt halten sich also zwei von drei befragten Arbeitnehmern eher bedeckt. Ein gutes Viertel sieht in puncto Gehalt keinen Bedarf an Geheimniskrämerei und sagt: „Wer mich fragt, erfährt es.“
Interessant auch die Umfragewerte von Unternehmern, Führungskräften und HR-Verantwortlichen. Die zeigen nämlich, dass die Lohnhöhe nach wie vor Verhandlungssache ist: Knapp jeder Zweite (46 Prozent) sagt, dass Angebot und Nachfrage am Arbeitsmarkt das Gehaltsniveau beeinflussen, während 28 Prozent gebotene Gehälter mit dem durchschnittlichen Lohnniveau im Team abstimmen. Und überhaupt nur jeder neunte Unternehmensvertreter (11 Prozent) ist davon überzeugt, transparente Gehalts-Schemata im eigenen Betrieb etabliert zu haben.
Fazit: Die Höhe des Einkommens wird im Großen und Ganzen als Privatsache gesehen, über die man nur mit engen Vertrauten spricht. Trotzdem zeigt die Umfrage auch, dass es in jedem Unternehmen Informationsflüsse zum Thema Gehalt gibt – die nicht selten Neid und Gerüchtebildung zur Folge haben.
Christoph Weissenböck
Christoph Weissenböck ist beim österreichischen Jobportal karriere.at für Kommunikation und Redaktion zuständig. Im karriere.blog schreibt er über alles, was die Job-, Karriere- und HR-Welt zu bieten hat.
Christoph Weissenböck
Christoph Weissenböck ist beim österreichischen Jobportal karriere.at für Kommunikation und Redaktion zuständig. Im karriere.blog schreibt er über alles, was die Job-, Karriere- und HR-Welt zu bieten hat.