Donald Trump ist der medial sichtbarste Politiker der vergangenen vier Jahre. Das zeigt eine aktuelle Auswertung von APA-Comm, die anlässlich der US-Wahlen die mediale Präsenz von Staats- und Regierungschefs in 15 österreichischen Tageszeitungen analysierte. Weder Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz, der knapp hinter Trump auf Platz zwei liegt, noch weitere Staatsspitzen wie Angela Merkel oder Wladimir Putin erreichen die Präsenzwerte des amtierenden US-Präsidenten.
Von der Mauer zu Mexiko bis zu "Kumpel" Kim Jong-un
Eine Mauer zu Mexiko, Handelskriege mit China, Auftritte mit Nordkoreas Diktator, Desinfektionsmittel gegen Corona – das sind nur einige der Themen, mit denen Trump für Schlagzeilen sorgte. Im Zeitraum von Oktober 2016 bis Oktober 2020 verzeichnet der US-Präsident insgesamt 73.129 Beiträge in österreichischen Tageszeitungen.
Pro Tag entspricht dies rund 50 Artikeln mit mindestens einer namentlichen Erwähnung. Auch bei den Intensitätswerten der Berichterstattung liegt der US-Präsident vorn. "Trump ist nicht nur Österreichs meistgenannter Politiker, sondern auch jener mit der häufigsten Headline-Präsenz", betont Manuel Kerzner, Medienanalyst bei APA-Comm.
Außergewöhnliches Ergebnis
Dass dieses Ergebnis selbst für den "mächtigsten Mann der Welt" ein außergewöhnliches ist, zeigt der direkte Vergleich mit Trumps Vorgängern. Während seiner ersten Amtsperiode verzeichnet beispielsweise Georg W. Bush nur 55 Prozent der Beitragsanzahl von Trump; Barack Obama kommt in seinen ersten vier Jahren auf weniger als die Hälfte.
© APA-Comm/APA-Picturedesk
Der Vergleich mit aktuellen Regierungschefs zeigt, dass selbst Österreichs amtierender Bundeskanzler Sebastian Kurz mit 71.287 Beiträgen hinter der medialen Präsenz von Trump liegt. Und das obwohl Kurz seit 2016 mediale Großereignisse wie Nationalratswahlkämpfe, Koalitionswechsel oder die Ibiza-Affäre hinter sich gebracht hat. Bereits mit deutlichem Abstand finden sich auf den Plätzen drei, vier und fünf Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel (23.942 Beiträge), Russlands Präsident Wladimir Putin (16.528) und Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron (14.662). (as)
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