Im ersten Moment klingt es wie ein verspäteter April-Scherz: Der finnische Mobilfunkkonzern Nokia soll eine Telefonverbindung von der Erde bis zum Mond schaffen. Tatsächlich ist es aber kein Scherz und auch keine Science Fiction, denn der NASA (National Aeronautics and Space Administration) ist es mit diesem Projekt todernst.
Die US-amerikanischen Weltraumbehörde will auch auf dem Erdtrabanten mobil kommunizieren können. Astronauten sollen die Möglichkeit haben auf dem Mond künftig nicht nur telefonieren, sondern auch Videos und Daten austauschen zu können. Bodenstationen auf der Erde bekommen mit Hilfe der Mobilfunkverbindung zudem die Möglichkeit, Mondfahrzeuge und andere Geräte per Fernbedienung zu steuern.
Inbetriebnahme für Ende 2022 geplant
In Betrieb gehen soll die erste drahtlose Breitband-Kommunikationssystem im Weltraum bereits Ende 2022, wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet. Das Mondnetz sei Teil der NASA-Pläne, Menschen bis 2024 zum Mond zu bringen und dort im Rahmen des "Artemis"-Programms Siedlungen zu errichten. "Das Netzwerk bietet wichtige Kommunikationsfunktionen für viele verschiedene Datenübertragungsanwendungen einschließlich wichtiger Befehls- und Steuerfunktionen, Fernsteuerung von Rovern, Echtzeitnavigation und Streaming von hochauflösendem Video", teilt Nokia mit.
Um die notwendigen Gerätschaften ins All zu bringen, arbeitet Nokia mit dem texanischen Unternehmen Intuitive Machines zusammen, das bereits Erfahrungen mit einer eigenen Mondlandefähre gemacht hat. Das Mobilfunknetz werde sich nach Angaben von Nokia selbst aufbauen und zunächst LTE-Standard haben. Eine Aufrüstung auf den 5G-Standard sei für später geplant. (as)
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