Der Wiener Wahlkampf endet diese Woche. Am kommenden Sonntag entscheiden die Wähler, welche Partei bzw. welcher Spitzenkandidat sie am meisten überzeugt hat. Grund genug für die Media Intelligence-Agentur Observer, ein analytisches Resümee der letzten vier Wochen (7. September bis 4. Oktober) zu ziehen. Wer steckte das meiste Geld in Printanzeigen und wer hatte die stärkste Medienpräsenz in den Tageszeitungen?
Keiner so präsent wie die SPÖ
Rechnet man die redaktionelle Beitragsfläche und den Raum der geschalteten Inserate zusammen, so zeigt sich, dass die SPÖ in den letzten 28 Tagen die größte Präsenz in Österreichs Printmedien hatte. Mit einem redaktionellen Größenwert von 397.362 Quadratzentimeter (entspricht der Fläche von rund 637 DIN A4-Seiten – Anm. d. Red.) und einer Anzeigenfläche von 34.146 Quadratzentimeter (54,8 DIN A4-Seiten) und damit einer Gesamtfläche von 431.508 Quadratzentimeter (691,8 DIN A4-Seiten) hatte keine andere Partei so viel Raum in den Tageszeitungen wie die Sozialdemokraten.
"Auffällig ist, dass deren redaktioneller Anteil zehnmal so hoch ist wie der ihrer Anzeigen und die Medien über keine andere Partei so viel berichteten wie über die SPÖ", analysiert der Observer. Hinter den Sozialdemokraten landet die ÖVP mit einem ausgeglichenen Verhältnis von Anzeigen und redaktionellen Beiträgen – Gesamtfläche 369.468 Quadratzentimeter (592,4 DIN A4-Seiten) an der zweiten Stelle.
© Observer
FPÖ mit einem Anzeigenwert von knapp einer Million Euro
Die FPÖ belegt mit einer Summen-Fläche von 347.507 Quadratzentimeter (557,2 DIN A4-Seiten)den dritten Platz. Bei den Freiheitlichen zeigt sich ein im Vergleich zur SPÖ entgegengesetztes Bild. War bei den Sozialdemokraten der hohe redaktionelle Anteil für den Gesamtsieg ausschlaggebend, so ist die große Anzeigenfläche der FPÖ (50.890 Quadratzentimeter/81,6 DIN A4-Seiten) für deren dritten Platz entscheidend. Keine andere Partei schaltete während des Wahlkampfes so viele Inserate.
Bei den Investitionen in Printanzeigen bleibt die FPÖ mit einem Gesamtbetrag von 945.542 Euro unangefochten an der Spitze. Die SPÖ liegt mit einem halb so hohen Anzeigenwert (der Anzeigenwert wird unter Berücksichtigung von Anzeigenfläche und Listenpreis der jeweiligen Medien berechnet – Anm. d. Red.) an der zweiten Stelle (465.218 Euro). Als anzeigenschwächste Partei unter den Top 6 entpuppen sich die Grünen. Sie investierten in den letzten vier Wochen 101.573 Euro in Printanzeigen und damit weniger als jeweils SPÖ, ÖVP, FPÖ, NEOS sowie das Team HC Strache.
Krone bietet die größte redaktionelle Fläche
Keine andere Tageszeitung berichtete in den letzten vier Wochen so viel über die Parteien wie die Kronen Zeitung. Mit einer redaktionellen Gesamtfläche von 317.774 Quadratzentimeter (509,5 DIN A4-Seiten) stellt sie fast doppelt so viel Raum für Österreichs Innenpolitik zur Verfügung wie der dahinter liegende Standard (161.629 Quadratzentimeter/259,1 DIN A4-Seiten).
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Während redaktionelle Beiträge in Österreich und Heute verhältnismäßig wenig Platz bekommen, nehmen politische Inserate bei beiden Gratiszeitungen umso mehr Raum ein. Mit einer Anzeigenfläche von 23.476 Quadratzentimeter (37,6 DIN A4-Seiten) führt die Zeitung Österreich das Spitzenfeld der Anzeigenmedien an. Nur Heute kann mit 13.150 Quadratzentimeter (37,1 DIN A4-Seiten) mithalten. Die Kronen Zeitung landet bereits mit einem Respektabstand an der dritten Stelle (5.465 Quadratzentimeter/8,8 DIN A4-Seiten). (as)
www.observer.at
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