Der Fundraising Verband Austria – der Dachverband der österreichischen Spendenorganisationen – hat am Montag in Wien die herausragendsten Leistungen in der Spenderkommunikation ausgzeichnet. In den sechs Kategorien "Spendenspot", "Innovation", "Online-Kampagne", "Fundraising Aktion", "Spendenmailing" sowie "Unternehmenspartnerschaft des Jahres" wurden die "Fundraising Awards" an namhafte NPOs und Agenturen verliehen.
Um den außerordentlichen Einsatz des gemeinnützigen Sektors im Kampf gegen die Folgen von COVID-19 vor den Vorhang zu holen, wurde zusätzlich ein Award für das "Corona-Engagement des Jahres" vergeben. Höhepunkt war die Auszeichnung des Gründers und langjährigen Geschäftsführers der Organisation Debra Austria, Rainer Riedl, mit dem Sonderpreis "Fundraiser des Jahres".
Einer der engagiertesten Menschen Österreichs
Rainer Riedl zählt zu den engagiertesten Menschen in Österreich, wenn es um medizinische Hilfe für die schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft geht. Als der frühere Top-Manager bei T-Mobile vor 25 Jahren den Verein Debra Austria gründete, stand er vor der unmöglich erscheinenden Herausforderung, die seltene Krankheit Epidermolysis bullosa (EB) Öffentlichkeit, Spendern und Forschung näher zu bringen.
Rainer Riedl hat es geschafft, dass sich heute jeder in unserer Gesellschaft vorstellen kann, wie sich das Leben eines Schmetterlingskindes anfühlt
,betont Günther Lutschinger, Geschäftsführer Fundraising Verband Austria. Aus dem nichts heraus startete er vor 25 Jahren Spendenaufrufe, um die Erforschung von EB finanzieren zu können. Mit großem Mut und seinem unbändigen Engagement gelang ihm die erfolgreiche Finanzierung des EB-Hauses Austria, eine weltweit einzigartige Spezialklinik mit Forschungslabor in Salzburg, die 2005 eröffnet wurde und seither die bestmögliche medizinische Versorgung für Schmetterlingskinder sicherstellt.
Unermüdlich hat Rainer Riedl für medizinische Behandlung, Forschung und Öffentlichkeitsarbeit gesammelt, ein internationales Netzwerk aus 61 Ländern aufgebaut und die verschiedenen österreichischen Initiativen in einem starken Vertretungsnetz "Pro Rare Austria" vereinigt.
Hattrick für "Ärzte ohne Grenzen"
Neben Riedl war "Ärzte ohne Grenzen" der große Gewinner des Abends: Gleich drei Awards in den Kategorien "Online Kampagne des Jahres", "Spot des Jahres" und "Innovation des Jahres" gingen an die Hilfsorganisation. Unterstützung erhielt Ärzte ohne Grenzen durch die Wiener Performance-Marketing-Agentur Corvis, die mit ihrer Online-Kampagne "Glück ist ansteckend" und dem Spot "Du bist nicht allein" den Sieg einfahren konnte.
2019 stand Corvis vor der Herausforderung, online die erste, integrierte Cross-Channel-Kampagne für Neuspender umzusetzen. Bei der folgenden Online-Kampagne "Glück ist ansteckend" setzte Corvis auf ein Drei-Phasen-Modell, um zu Weihnachten, im neuen Jahr und während der Pandemie Neuspender zur Finanzierung internationaler Einsätze zu bewegen. Die gewählte Strategie war von Erfolg gekrönt. So konnten nicht nur neue und jüngere Zielgruppen erschlossen, sondern auch die Zahl der Neu- und Dauerspender im Vergleichszeitraum verdoppelt werden.
Der Spot zu "Du bist nicht allein" entstand unter dem Eindruck des zunehmenden Bedürfnisses in der Bevölkerung nach medizinischer und psychologischer Betreuung mit Aufkommen der Corona-Pandemie. Unter dem Titel "Du bist nicht allein" bildete der Spot den Auftakt einer Video-Serie für psychologische Hilfe während des Lockdowns. "Schon das initiale Video zum Thema Angst erzielte mehr als 140.000 Aufrufe und wurde 25 Mal häufiger geteilt als andere Videos von Ärzte ohne Grenzen im Durchschnitt. Gleichzeitig wurde die Facebook-Seite von Ärzte ohne Grenzen als „anerkannte Gesundheitsorganisation" ins Facebook-Coronavirus-Infocenter aufgenommen. Somit konnten regelmäßig Millionen-Reichweiten im deutschsprachigen Raum erzielt werden", erzählt Corvis-CEO Markus Siuda.
Die weiteren Gewinner
Bei der "Partnerschaft des Jahres" (Partner: Erste Bank) holte die St. Anna Kinderkrebsforschung mit ihrer 30-jährigen Zusammenarbeit mit der Bastelrunde Kindergarten Hirtenberg den Award. Durch den Verkauf ihrer selbst gebastelten Kunstwerke hat die Bastelrunde in den drei Jahrzehnten 230.000 Euro für die Kinderkrebsforschung erzielt und damit einen maßgeblichen Beitrag geleistet, dass krebskranke Kinder eine Chance auf eine gesunde Zukunft bekommen.
Der Alpenverein/Gebirgsverein überzeugte die Jury in diesem Jahr in der Award-Kategorie "Direct Mailing des Jahres" (Partner: Österreichische Post AG). Der von der Agentur fundoffice entwickelte Spendenbrief mit einem als Wanderkarte gestalteten Kuvert sprach gezielt die Problematik des Hüttensterbens an. Die Spender wurden durch eine personalisierte Karte zum „Hüttenhelden" der Julius-Seitner Hütte gemacht.
Die Auszeichnung mit dem Fundraising Award für die "Fundraising Aktion des Jahres" (Partner: Sextant) ging an Caritas Österreich für die Corona Nothilfe-Kampagne in Zusammenarbeit mit Coca-Cola. Der Getränkehersteller setzte im April die Produktwerbung aus und spendete gebuchte Werbezeiten zur Bewerbung von Hilfsmaßnahmen. Die Caritas nutze diese Werbeflächen im TV für ihren höchst erfolgreichen Spendenaufruf zugunsten der "Corona Nothilfe".
Diakonie und "Brot für die Welt" gewinnen Sonderpreis
Anlässlich des breiten gemeinnützigen Einsatzes zur Eindämmung der Folgen der Pandemie wurde in diesem Jahr auch ein Award in der Sonderkategorie Corona-Engagement des Jahres vergeben. Dieser ging an die Diakonie und Brot für die Welt für die crossmediale Kampagne „Corona Hilfsfonds", die im Frühjahr Privatpersonen, Firmen und Medien zu einem großartigen Einsatz bewegte und zu einem großen Spendenerfolg führte. (as)
www.fundraising.at
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