Wird in Graz bald das erste "vegane" Auto produziert?

Ab 2022 könnte bei Magna Steyr in Graz das erste "vegane" E-Auto mitproduziert werden. Der Luxus-SUV "Fisker Ocean" des kalifornischen Herstellers Fisker Inc. soll ein "grünes" Label tragen und komplett ohne Tierleder auskommen, das Plastik zur Herstellung des Autos stammt aus recycelten Kunststoffen aus den Ozeanen (daher der Name). Die Reichweite des Elektro-SUV soll knapp 500 Kilometer betragen, PV-Zellen am Dach sollen die Batterie zusätzlich laden. 

Magna Steyr hat hierzu einen Vorvertrag mit dem kalifornischen Autobauer Fisker Inc. zur möglichen Produktion eines batterieelektrischen Luxus-SUV unterzeichnet. Das Fahrzeug soll mit zahlreichen nachhaltigen Materialien gebaut werden und weniger als 40.000 Euro kosten. Graz soll sich aktuell im Rennen mit Standorten in den USA bzw. China befinden, wie der Kurier berichtet. Magna bestätigte unseren Kollegen der Tageszeitung gegenüber, dass es ein "Memorandum of Understandig", gebe, wobei der Vertrag das beiderseitige Interesse bestätige.

Millionenförderungen vom Staat

Noch ist jedoch noch nicht fix, dass das vegane Auto in Graz vom Band laufen wird. Im Rennen um den Bau muss Graz mit Standorten in Texas oder Südchina mithalten, wo Steuerbefreiungen und diverse finanzielle Förderungen winken würden. 

Genehmigungen und Administration wären hierzulande jedoch einfacher als etwa in Nordamerika. Auch aus dem Büro der nun zuständigen Landesrätin Barbara Eibinger-Miedel wird ebenfalls der "One-Stop-Shop in der Verwaltung" hervorgehoben, der sich in der Folge um alles kümmere. Man könne zwar mit keinen steuerlichen Erleichterungen aufwarten, aber mit ausgebildeten Fachkräften und Kooperationen mit großen Forschungseinrichtungen. Zudem würden nur in der Steiermark von Bund und Land rund 800 Millionen Euro jährlich für F&E zur Verfügung gestellt.

Renommierter Autodesigner mit Eigenmarke

Der Fisker Ocean stammt aus der Feder des dänischen, in Kalifornien lebenden Autodesigners Henrik Fisker. Er war an der Produktion etwa des BMW Z8, des Aston Martin DB9 und des V8 Vantage beteiligt. Er versucht seit mittlerweile 15 Jahren mit seiner eigenen Firma von Verbrennerautos weg-, hin zu Elektroautos zu kommen, bisher lief laut dem Kurier allerdings noch kein einziges Fisker-Serienauto vom Band. Seine Prototypen hätten aber die Fachwelt - und offenbar Geldgeber überzeugt bzw. regelrecht "begeistert", wie unsere Kollegen vom Kurier wissen. Der Marktwert von Fisker Inc. wird derzeit von Experten auf gute 2,9 Milliarden Dollar ( was knapp 2,5 Milliarden Euro entspricht) geschätzt. (red)

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