Die österreichische Bevölkerung sieht die Coronakrise als noch nicht komplett überstanden an. Das geht aus einer Umfrage von Karmasin Research & Identity hervor. Auf einer Skala von 0 (Start Lockdown im März) bis 100 (die Krise ist vorbei) sehen die Österreicher den aktuellen Verlauf bei 62.
"In den Augen der Österreicher haben wir schon mehr als die Hälfte der COVID-19-Krise bewältigt. Das Ende ist zwar schon näher als der Anfang, aber das Ende ist dennoch noch entfernt", erklärt Karmasin Redsearch & Identity-Chefin Sophie Karmasin das Ergebnis.
Gut für die Gesundheit, schlecht für den Konsum
Diese Sichtweise unterstütze die Empfehlung der Bundesregierung, weiter vorsichtig zu sein, den Sicherheitsabstand einzuhalten und auf Hygiene Wert zu legen. Denn die Ansteckungsgefahr sei weiterhin vorhanden, eine zweite Welle müsse vermieden werden. "Solange aber diese Phase des Beobachtens und Abwartens dauert, solange befinden wir uns in einer Ausnahmesituation. Das mag gut für die Gesundheit sein, aber gleichzeitig schlecht für Konsum, Gastronomie und die Reisebranche", so Karmasin.
© Karmasin Research & Identity
Dies führe zu einem "unweigerlichen Zielkonflikt" ist Karmasin überzeugt: "Gesundheit und Konsum sind in dieser Krise zwei kommunizierende Gefäße. Solange wir gefühlt nicht fast am Ende der Krise angekommen sind, wird sich das allgemeine Konsumklima nicht dramatisch ändern."
Unsicherheit, Zurückhaltung und Vorsicht
Unsicherheit, Zurückhaltung und Vorsicht beschreiben immer noch die aktuelle Gefühlslage. Hohe Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit und Nachrichten über Firmenpleiten würden uns täglich zusätzlich in dem Gefühl bestärken, dass wir in einer wirtschaftlich sehr schwierigen Zeit leben. "Dies führt zu einem Teufelskreislauf, der sich selbst ständig verstärkt", so Sophie Karmasin im Gespräch mit LEADERSNET.
Dies zeige, welche große Rolle Psychologie in der Wirtschaft spiele. "Was wir jetzt brauchen ist die Zuversicht, dass wir die Gesundheitskrise im Griff haben. Und die Offenheit über alles nachzudenken was dabei helfen kann", plädiert die Meinungsforscherin abschließend. (red)
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