Mit Sorge um die Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, einer großen Portion Verantwortungsbewusstsein und Dankbarkeit versucht JTI Austria, als systemrelevantes Unternehmen während der Corona-Krise das Business so gut wie möglich fortzusetzen. LEADERSNET hat Ralf-Wolfgang Lothert, Mitglied der Geschäftsleitung, Director Corporate Affairs & Communication JTI Austria, zum virtuellen Interview gebeten.
LEADERSNET: Wie geht JTI Austria als Arbeitgeber mit der Situation um?
Lothert: Wir waren auf die kritische Situation so gut wie möglich vorbereitet. Als internationaler Konzern hatten wir schon seit einigen Wochen praktisch alle Dienstreisen und Meetings ausgesetzt. Wir haben ein Krisen-Response Team gebildet und schon in der Woche vor dem eigentlichen "Shut-Down“ gab es einen Probetag für den Ernstfall. Einerseits hatten wir die technischen Voraussetzungen geschaffen, um allen Mitarbeitern effektives Arbeiten von zu Hause zu ermöglichen, andererseits auch vorausschauend arbeitsrechtliche Aspekte geklärt – Stichwort Kinderbetreuung und Risikogruppen.
LEADERSNET: Haben sich auch gleich auf transparente Kommunikation gesetzt?
Lothert: Ja, In so einer Ausnahmesituation sind klare und offene Worte essentiell. Das betrifft die Regierung in ihrer Kommunikation zur Bevölkerung genauso wie unser Management, das engen Kontakt mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern halten will. Wir haben schon frühzeitig die Ernsthaftigkeit der Lage vermittelt und unsere Teams, dort wo es möglich ist, auf eine mehrwöchige Homeoffice Phase vorbereitet.
LEADERSNET: Als Arbeitgeber ist man in so einer Situation auch mit verständlichen Ängsten und Unsicherheiten von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern konfrontiert. Wie gehen Sie damit um?
Lothert: Es war uns wichtig, die Krisenkommunikation auf die Basis von Vertrauen in jeden Einzelnen zu stellen. Wir sind überzeugt davon, dass dieser Zugang den Teams das nötige Empowerment gibt, um auch in der Zeit zu Hause bestmöglich arbeiten zu können.
LEADERSNET: Sie setzten auf individuelle Lösungen? Wie kann man sich das vorstellen?
Lothert: Wir nehmen beispielsweise auf die Vereinbarkeit mit Kinderbetreuungspflichten Rücksicht. Hier haben wir sehr flexible und faire Lösungen für unsere Kolleginnen und Kollegen geschaffen, z.B. die Option, je nach Möglichkeit auch nur stundenweise zu arbeiten oder auch weitere Unterstützung bei der Kinderbetreuung. Jene Kolleginnen und Kollegen, die einer Risikogruppe angehören, haben wir individuell sofort kontaktiert, sie arbeiten ausschließlich von zu Hause aus. Sollte dies nicht möglich sein, sind sie ohne Einkommensverluste vom Dienst freigestellt worden.
Wir sind in der glücklichen Lage, dass Kurzarbeit oder gar Mitarbeiterabbau bisher kein Thema bei uns sind.
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