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Die Deutsche Börse will über ihre US-Derivatetochter ISE in das Geschäft mit Pferdewetten einsteigen. Dazu soll das Handelssystem auf die Bedürfnisse von Sportwetten angepasst werden. "Die Gespräche für einen ersten Geschäftsabschluss laufen gut“, so Tom Ascher, Strategievorstand der ISE gegenüber dem Handelsblatt. Damit würde der Frankfurter Börsenbetreiber in ein Milliardengeschäft vorstoßen. Alleine in den USA umfasst der Markt für Pferdewetten zehn Milliarden Dollar.
Die ISE will mit ihrem Handelssystem "Longitude" Wetttypen bei Sportwetten einführen, wie sie an Börsen üblich sind. So soll es demnächst möglich sein, eine Wette zum Beispiel auf die Platzierung eines Pferdes abzugeben, die wieder gestrichen wird, wenn die Gewinnquote eine bestimmte Schwelle unterschreitet. Quoten können etwa drastisch fallen, wenn viele Wetter auf dasselbe Pferd als Sieger setzen. Aus dem Aktienhandel kennt man solche bedingten Wetten als sogenannte "Limitorder", die ausgeführt oder gestrichen werden, wenn der Aktienkurs einen bestimmten Wert erreicht. Bei ihrem Vorhaben unterstützt wird die Tochter der Deutschen Börse vom Verband der US-Pferdezüchter Jockey Club.
Casino in Las Vegas
Die Wall Street hat traditionell eine große Nähe zum Wettgeschäft, wenn auch manchmal ungewollt. So besitzt die Deutsche Bank seit der Finanzkrise in der Spielerhochburg Las Vegas ein Casino, dessen Vorbesitzer pleite ging. Das Institut hatte das Projekt mit Krediten unterstützt und "erbte" das Casino aus der Konkursmasse. (red)
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