Schon seit längerer Zeit ist es das erklärte Ziel von Julius Meinl Kaffee zur Weltmarke in Gastronomie und Hotellerie aufzusteigen. Mit Umsatzplus im Jahr 2018 ist die Wiener Traditionskaffeerösterei ihrem Ziel einen Schritt näher, als Deadline peilt man das Jahr 2025 an.
Große Mitbewerber seien nicht so fokussiert auf die Gastronomie und Hotellerie, sagte Meinl-Kaffee-Chef Marcel Löffler in einem Gespräch mit der APA und erklärte, dass man mit einer bekannten Marke später dann auch leichter im Einzelhandel außerhalb Österreichs expandieren könne.
Trend "Cold Brew": Kaltgetränke als zweites Standbein
Mit Kaltgetränken will sich der Wiener Kaffeeröster außerdem in der warmen Jahreszeit ein zweites Umsatz-Standbein schaffen. Meinl testet in Österreich als neues Produkt gerade einen kalten Milchkaffee "Cold Brew" in ausgewählten Merkurmärkten. Sollte das Getränk bei den Konsumenten gut ankommen, ist eine österreichweite Listung im Handel möglich. Seit 2017 bietet der Kaffeeröster für "Cold Brew", ein kalt gebrühter Kaffee, auch eine spezielle Kaffeemischung an. Für Eistee hat Meinl verschiedene Blatt-Tees und Früchteteemischungen im Angebot. Bei beiden Kaltgetränken stellt Meinl Kaffee den Gastronomen bei Bedarf das entsprechende Equipment zur Verfügung.
Für 2018 meldete der Kaffeeröster den neunten Gewinn- und Umsatzanstieg in Folge. Der Umsatz von Meinl Kaffee stieg 2018 im Vergleich zum Jahr davor um 4 Prozent auf 178,4 Millionen Euro, davon wurden 44,6 Millionen Euro ( plus 2,1 Prozent) in Österreich erzielt. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände (EBITDA) erhöhte sich um 13,4 Prozent auf 30,4 Millionen Euro. Der Gewinnanstieg sei vor allem auf Effizienzgewinne zurückzuführen, nicht auf Rohstoffpreise, sagte Meinl-Kaffee-Finanzvorstand Arno Götz.
Globaler Kaffeepreis aktuell im Keller
Der Weltmarktpreis für Kaffee ist derzeit im Keller. Aktuell notiert Arabica-Kaffee bei rund 0,9 US-Dollar (0,80 Euro) je Pfund (0,45 Kilogramm, lb). Zum Vergleich: Ende 2016 lag der Preis noch zwischen 1,60 und 1,70 Dollar. Verglichen mit dem Rekordhoch im Jahr 2011 war das immer noch niedrig: Damals kostete ein Pfund Arabica-Kaffee mehr als 3 Dollar. Die Kaffeepreise für Konsumenten und Gastronomen bei Meinl werden heuer wohl stabil bleiben, so der Firmenchef. Das Thema Nachhaltigkeit spiele bei Konsumenten und Gastronomen eine immer größere Rolle. Rund 30 Prozent des Meinl-Kaffees ist derzeit mit einem Label zertifiziert, entweder mit Rainforest-Alliance/UTZ, Fairtrade oder Bio. (red)
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