Auf den ersten Blick klingt alles nach einer gewöhnlichen Marketing-Aktion: Kodak hat vergangene Woche über Facebook gratis Foto-Ausdrucke an Nutzer des sozialen Netzwerkes verschenkt. Wer Fan der Unternehmensseite wurde, konnte sich über 20 kostenlose Fotos freuen. Doch hinter dem Comeback-Versuch des einstigen Branchenriesen Kodak soll ein neuer Vorstoß von Facebook in den Fotomarkt stecken: Durch den Ausbau der eigenen Features könnte das Zuckerberg-Imperium der Konkurrenz von Flickr und Picasa Nutzer abzujagen.
Ziel: entwickelte Bilder
Bislang wird Facebook vor allem für private Fotos genutzt - professionellere Aufnahmen finden sich eher auf spezialisierten Foto-Sites. Die Kooperation mit Kodak könnte einen neuen Versuch darstellen, auch diesen Markt zu erobern. Durch vergangene Updates hat Facebook den Upload von Bildern bereits vereinfacht und präsentiert diese inzwischen prominenter in den User-Profilen. Durch den Marketingdeal mit Kodak sollen nun mehr Nutzer dazu übergehen, ihre Fotos auch entwickeln zu lassen und so in die echte Welt mitzunehmen.
Bereits seit vergangenem Jahr bietet Kodak über sogenannte Kioske in den USA die Entwicklung von Facebook-Fotos an. Über die Automaten können User ihre Bilder direkt aus dem Netz ausdrucken - Speicherkarten oder andere Datenträger sind nicht notwendig. Kodak versucht so im digitalen Markt mitzumischen. Das Unternehmen ist angeschlafen: Erst jüngst sorgten Insolvenzgerüchte für einen Wertverfall der Aktien. Kodak ist nun bemüht, wieder Vertrauen bei den Anlegern aufzubauen. (pte)
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