Mit seinen mehr als 30 Jahren zählt der Mercur zu den traditionsreichsten Wirtschaftspreisen des Landes. Seit 1987 holt die Wirtschaftskammer Wien (WKW) die innovativsten Unternehmen des Landes vor den Vorhang. Auch heuer folgten mehr als 150 Gäste der Einladung der WKW in den Kuppelsaal der Technischen Universität Wien, um die prämierten Projekte kennenzulernen.
Entwicklung als Überlebensfrage
"Gerade für KMU ist die Entwicklung von innovativen Produkten oder Dienstleistungen oft eine Überlebensfrage. Das ist kein Thema, das man nur den Großen überlassen kann", sagte Kari Kapsch, Vizepräsident der WKW, anlässlich der Preisverleihung. "Dabei darf Innovation nicht nur in der Technik passieren, sondern muss in allen Bereichen eines Unternehmens stattfinden." Mehr als 60 Unternehmen haben sich heuer für den Mercur beworben. Fünf von ihnen stehen nun als die Innovationsführer Wiens fest.
In der Kategorie "Kreativität/Medienwirtschaft/Consulting" konnte TCA Systems mit einer Revolution der Tätowiermaschine die Jury überzeugen. Mit dem neuen, innovativen High-End-System zum Einstechen in die Haut kann flexibler und hygienischer gearbeitet werden. Zudem ist es möglich die Maschine vollständig vom Nadelmodul zu trennen und das Risiko einer Kontamination mit Blut und Farbe auszuschließen. Die AOP Orphan Pharmaceuticals AG gewann mit "Ropeginterferon alfa-2b" die Kategorie "Life Sciences". Die Substanz Ropeginterferon alfa‐2b zeigte vielversprechende Erfolge in klinischen Studien und wurde daher im Februar 2017 bei der europäischen Behörde zur Zulassung als "Orphan Drug" eingereicht. Der Abschluss des Verfahrens wird für Ende dieses Jahres erwartet.
Kostengünstiger Biokunststoff
In der Kategorie "Green Economy" räumte die Lackner Ventures & Consulting GmbH mit dem Projekt "Biokunststoff PHB" ab. Das Unternehmen befasst sich seit einigen Jahren mit Biokunststoffen und forscht seit 2015 zusammen mit der TU Wien an der Herstellung von PHB (Polyhydroxybuttersäure). Die gegenständliche Innovation ist ein neues, kostengünstiges Verfahren zur Produktion von PHB und kann genutzt werden, um größere Mengen an Biokunststoff für kostensensitive Anwendungen herzustellen. Die Kategorie "Informations- und Kommunikationstechnologie/Technik" ging an die eguana GmbH mit "eguana Scales – digitales Baudatenmanagement". Das System dient nicht nur der Dokumentation und Qualitätssicherung, sondern ermöglicht durch detaillierte Analysen auch eine baubegleitende Planung. Das System wird in Österreich und Deutschland bereits erfolgreich auf einigen Großbaustellen (z.B. Semmering-Basistunnel, Stuttgart 21) eingesetzt.
Einen "Start-up Star" gab es auch für die usePAT GmbH mit "soniccatch by usePAT". Die usePAT GmbH, ein Spin-off der TU Wien, baut Geräte, die als Add-on zur jeweiligen betrieblichen "Process Analytical Technology" (PAT) angewandt werden. Der soniccatch fängt suspendierte oder emulgierte Teilchen mittels Ultraschall-Technologie und präsentiert sie einer Prozess-Sonde, sodass sie einer Messung zugeführt werden können. Anschließend lässt der soniccatch die Teilchen wieder frei, sodass kein Einfluss auf den eigentlichen industriellen Prozess genommen wird. (red)
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