Zukunft des Managements: Wo bleibt der Faktor Mensch?

Das Global Peter Drucker Forum lud zum Diskurs über Fähigkeiten von Führungskräften in Zeiten der Digitalisierung.

Am 29. und 30. November wird Wien zum "Davos des Managements". Das 10. Global Peter Drucker Forum, eine Art Welt-Management-Forum, wird sich dem Thema: "management. the human dimension" widmen und Vortragende aus aller Welt nach Österreich ziehen.

Der Gründer des Internationalen Forums für Wirtschaftskommunikation, Rudolf J. Melzer, nahm dies zum Anlass für eine Vorveranstaltung in Kooperation mit dem Global Peter Drucker Forum, HP und AgileExperts, um mit Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Medien und Wissenschaft im Presseclub Concordia über die Zukunft des Managements zu diskutieren.

Digitalisierung allein kein Garant für Erfolg

Welche Fähigkeiten brauchen Führungskräfte bereits heute, um Technologie und menschliches Potenzial so weiterzuentwickeln und einzusetzen, dass gesellschaftlich erwünschte Zwecke erfüllt werden? Der zentralen Frage, dass Management als Disziplin im Hinblick auf Kompetenzen der Mitarbeiter, Methoden, Technologie-Unterstützung und Innovation weiterentwickelt werden muss, ging Isabella Mader, Executive Advisor des Global Peter Drucker Forums, in ihrem Eingangsstatement nach.

"Wir glauben, dass Digitalisierung und führende Technologie allein keine Garanten für Erfolg und eine wünschenswerte gesellschaftliche Entwicklung sein müssen. Deshalb führen wir die Diskussion über die Rolle von Unternehmen in der Gesellschaft, über die Weiterentwicklung der Management-Praxis und damit den Faktor Mensch", so Mader. Michaela Novak-Chaid, CEO von HP Austria, betonte, dass die entscheidende Frage für ein Unternehmen sein muss, wie das Unternehmen attraktiv für die neuen Mitarbeitergenerationen sein kann.

Kultur des Scheiterns als Voraussetzung für Innovation

Nana Siebert, stellvertretende Chefredakteurin der Tageszeitung Der Standard, ist überzeugt, dass digitale Transformation einen großen Einfluss auf tägliche Prozesse im Unternehmen hat: "Die Digitalisierung ändert die Taktung in Unternehmen enorm: große, nur langsam umzusetzende Transformationsprojekte weichen kleinen, schnellen Experimenten, bei denen Scheitern in die Kalkulation einbezogen werden kann." Eine positive Kultur des Scheiterns sei ohnehin sehr wichtig für moderne Unternehmen, denn nur so könne das Engagement der Mitarbeiter weiter gesteigert werden.

Georg Kopetz, Mitgründer und Vorstand von TTTech, sieht die Herausforderungen ans Management ähnlich wie Mader: "Als moderne Manager müssen wir uns Zeit nehmen über das Wesentliche nachzudenken. Ein Manager wird dafür bezahlt, dass er die großen Fragen seines Unternehmens sauber durchdenkt."

Nährboden für mehr Autonomie, Initiative und Kooperation

Dass Digitalisierung von allen Unternehmen viel mehr als Chance zur Weiterentwicklung guten Managements gesehen werden muss, betonte auch der CEO von Hutchison Drei Austria, Jan Trionow: "Um weiter wirtschaftlich erfolgreich zu sein, müssen sich Organisationen transformieren, hin zu mehr Kundennähe, Agilität und Nutzung neuester Technologien. Dazu braucht es auch ein Umdenken im Management, das Autonomie, Initiative und Kooperation ins Zentrum rückt."

In dieser Agilität sieht Mike Leber, Gründer der Agile Experts, die weltweit namhafte Kunden bei komplexen Transformationsprogrammen zu einer nachhaltigen Entwicklung von Business Agility Kompetenzen begleiten, eine große Chance für Unternehmen um in der digitalen Transformation bestehen zu können.

Reger Austausch unter Führungskräften

Der Faktor Mensch im Management und dessen Agilität beschäftigt Führungskräfte aller Branchen ebenso, wie Unternehmensberater und Consultants. Das zeigte sich auch in der anschließenden Diskussion. Am regen Austausch beteiligten sich unter anderem Bernd Bugelnig, CEO von Capgemini in Österreich, Johannes Riha, Geschäftsführer von GGW Gruber, Christine Perkonigg von der Donauuniversität Krems, Rainer Walter, Geschäftsführer von Pörner Anlagenbau, Kai von Buddenbrock, Geschäftsführer von Bossard in Österreich, Philipp Graf, Partner der Rechtsanwaltskanzlei Graf-Dessoulemoustier, Marion Pelzel, Esteé Lauder-Brand Managerin, sowie Michaela Ernst, designierte Chefredakteurin von sheconomy. (red)

Wer sonst noch mit dabei war, sehen Sie hier.

www.druckerforum.org

leadersnet.TV