International verglichen: Wie werden Auflagen im Ausland kontrolliert?

Reichweiten bestätigen, aber auch kombinieren: Mit internationalen Partnern werden auch überregionale Angaben möglich.

Transparenz, standardisierte Messverfahren, verlässliche Daten für Partner des Medien-Business’: Was innerhalb Österreichs etwa die ÖAK Printtitel-übergreifend zur Aufgabe hat, übernimmt auf internationaler Ebene das IFABC (International Federation of Audit Bureaux of Circulations).

Die Wurzeln dieses Verbandes reichen bis 1914 (!) zurück, als sich im Sinne der Markttransparenz erstmals in den USA Werber und Verlage zusammenschlossen. Das IFABC wurde schließlich 1963 gegründet und umfasst heute 36 Partnerbüros in 40 Ländern. Eines davon ist die ÖAK, die sofort nach ihrer Gründung 1994 Mitglied des IFABC wurde.

Alle zwei Jahre lädt das IFABC zur Generalversammlung, wo es um Erfahrungsaustausch geht und wo von Best-Practice-Beispielen gelernt werden kann. Heuer ist es wieder soweit: 13. Bis 16. November treffen sich die Branchenhüter in San Francisco.

Same-same but different

Auch unsere deutschen Nachbarn haben ihre Version der ÖAK: die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) ist eine staatlich unabhängige, nicht kommerzielle und neutrale Prüfinstitution für den deutschen Werbeträgermarkt. Wie die ÖAK fragt auch die IVW ihre Mitglieder nach Auflagenzahlen, die dann überprüft werden.

Im Gegensatz zur ÖAK wurde aber in Deutschland etwa der Online-Ableger nicht ausgegliedert. Mehr noch: die IVW erfasst neben Print auch die Bereiche "Digital", "Paid Content", "Funk" und "Kino".

D-A-CH-Angebot

Die IVW ist nicht nur Gründungsmitglied des IFABC, sondern bemüht sich auch um neue Kooperationen: So wurde 2017 in Berlin gemeinsam mit ÖAK und der Schweizer WEMF AG für Werbemedienforschung ein länderübergreifender Auflagennachweis beschlossen. Mit dem neuen Zertifikat können sich die Verlage aufsummierte Auflagenwerte zur Verbreitung ihrer Titel in der D-A-CH-Region beglaubigen lassen und werblich nutzen.

Das ist natürlich ein großer und sinnvoller Schritt, um überregionale Kampagnen professioneller bedienen und entsprechenden Werbe-Etats eine Plattform abseits der internationalen Riesen wie Google und Facebook bieten zu können.

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