Ulla Kramar-Schmid, Mitglied der Redaktion der ORF ZiB 2, wurde mit dem renommierten Prof. Horst Knapp-Preis ausgezeichnet. Gregor Hofstätter-Pobst, Finanzvorstand der UniCredit Bank Austria, erklärte bei der Überreichung des Preises für herausragende Leistungen im österreichischen Wirtschaftsjournalismus: "Ein qualitativ und insbesondere journalistisch hochwertiges Fernseh-Programm ist unverzichtbar für den öffentlichen Diskurs über politisch und gesellschaftlich relevante Themen in unserem Land. Gerade angesichts des Trends, dass sich immer mehr Menschen hauptsächlich über Social-Media-Kanäle informieren."
Dem ORF und der ZiB 2-Redaktion sei es vor rund drei Jahren gelungen, eine der erfahrensten Investigativ-Journalistinnen des Landes zu gewinnen, so Hofstätter-Pobst weiter: "Ulla Kramar-Schmid hat sich nicht nur mit innenpolitischen Themen profiliert, sondern auch mit fundierter Wirtschaftskompetenz. Das ist essenziell für eine erstklassige journalistische Analyse und Einordnung, eben weil viele politische und wirtschaftliche Themen sehr eng miteinander verschränkt sind."
Gebogene Fakten mit Propaganda angereichert
Der Juryvorsitzende Ewald Nowotny, Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank, betonte in seiner Laudatio, dass sich die Jury hat sich einhellig für Ulla Kramar-Schmid ausgesprochen habe, weil sie "in ihrer journalistischen Arbeit dem entspricht, dessen Preis wir heute verleihen". Im Geiste Horst Knapps gehe es um Fakten und ihre richtige Einordnung. "Frau Kramar-Schmid erfüllt in hohem Ausmaß dieses Ideal und ist daher eine sehr würdige Preisträgerin", so Nowotny.
Ulla Kramar-Schmid selbst verwies darauf, dass es in Zeiten der digitalen Welt, "je nach Bedarf, echte Fakten gebogen, mit Propaganda angereichert und in einen neuen Zusammenhang gestellt" werden, "bis sich alternative Fakten bilden". "Genau hier liegt die Aufgabe des Journalisten: Alternative Fakten von echten Fakten zu unterscheiden, sorgsam zu prüfen und für die Leserschaft verständlich zu machen, damit sie sich eine eigene Meinung bilden kann und nicht auf Meinungsmacher angewiesen ist", so die Preisträgerin weiter.
Datenschutzaktivist Max Schrems hielt Festrede
Die Festrede hielt Max Schrems, Jurist und Autor sowie Initiator und Vorstandsvorsitzender der neuen europäischen Datenschutz-NGO noyb (none of your business). Unter dem Titel "Der neue europäische Datenschutz: Bremse oder Dynamo der Wirtschaft?" erläuterte er seine These, wonach sich die seit 25. Mai EU-weit direkt anwendbare neue Datenschutz Grundverordnung (DSGVO) für die europäischen Unternehmen dauerhaft zum Wettbewerbsvorteil wandeln wird, auch wenn das Gesetz in puncto Rechtssicherheit und Verständlichkeit Nachholbedarf hat. Schrems: "In Zeiten der Digitalisierung bedarf es einer digitalen Umverteilung, um eine faire Balance zu schaffen und Monopolbildungen aufzubrechen. Mit der DSGVO ist hier ein wesentlicher Schritt in die richtige Richtung gemacht worden." (as)
Fotos von der Preisverleihung finden Sie hier.
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